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Am 8. Juni (Tag 114) gegen Mittag erreichten wir also Picton (Suedinsel). Von der Faehre erst mal zum Supermarkt uns fuer die naechsten Tage eindecken. Wir entschieden uns, die Suedinsel „links herum" zu erkunden - wobei es eigentlich egal ist, wie rum man faehrt. Wir starteten also Richtung Nelson, nicht die Hauptstrasse, sondern eine schmale, huegelige Nebenstrasse - dort hat man immer die schoeneren Ausblicke. In den Marlborough Sounds machten wir einen Abstecher zum French Pass. Hier hoerte die geteerte Strasse schon bald auf, zudem wurde sie immer schmaler. Mal fuhr man im Kies, mal im Matsch. Ab und zu hielten wir, um den schoenen Ausblick aufs Meer zu geniessen. Dann wiederum mussten wir anhalten, weil ein paar Schafe auf dem Weg standen (die „Strasse" ging naemlich durch die Weiden, daher auch die Hinweisschilder, dass Schafe „Vorfahrt" haben). In einer Bucht hoch oben auf dem Berg fanden wir einen tollen Platz zum uebernachten. Hier konnten wir auch noch einmal im Sonnenschein zu Abend essen. Als es bereits dunkel war, hoerten wir ein Geraeusch - hoerte sich nach Vogel an. Da wir unsere Taschenlampe nicht griffbereit hatten, leuchteten wir mit dem Handy umher und entdeckten den Vogel. Wir dachten zuerst es sei ein Kiwi. Koerperbau, Farbe und Beine sprachen dafuer und er konnte nicht fliegen (zumindest hatte er es nicht versucht als wir naeher kamen) nur der Schnabel war irgendwie zu kurz fuer einen Kiwi - naja wir wissen nicht ob es einer war oder nicht... Ueber Nelson, Westport und Greymouth ging unsere Fahrt weiter zum Franz Josef Gletcher.Es hiess immer frueh ins Bett (da es ja um sechs stock dunkel ist). Wenn es hell war ging die Fahrt weiter (es wurde mittlerweile aber erst gegen acht hell). Wenn wir einen netten Wanderweg fanden hielten wir und wurden mit tollen Wegen und Aussichten belohnt. Am Franz Josef Gletscher machten wir natuerlich auch eine Wanderung, um den Gletscher zu sehen. Auf das Eis gingen wir nicht mehr, hatten wir ja schon in Suedamerika. Im Vergleich zu denen in Amerika hat uns der Gletscher hier irgendwie nicht beeindruckt. Zudem war uns einfach nur kalt, die Nacht zuvohr hatten wir das erste mal gefrohren. Wenigstens schien Tagsueber wieder die Sonne. Am Fox Gletscher, dann auch ein kurzer Spaziergang - wenn man schon mal da ist. An der Westseite der Suedinsel scheint es nur zu regnen, kaum hatten wir die Gletscher hinter uns gelassen, begann der Regen. Wir bekamen zwar einige schoene Regenboegen zu Gesicht (an einem Tag waren es sechs Stueck), aber dennoch haetten wir gut auf den Regen verzichten koennen. An Haast und Wanaka ging es vorbei nach Queenstown.Die Fotos moegen in Sachen Wetter etwas taeuschen, aber wir haben halt an den Regentagen einfach kaum welche gemacht und daher scheint auf fast jedem Foto die Sonne. Seid den Gletschern ist es eher ungemuetlich im Camper, tagsueber ist es kalt und nachts erst recht - das nasse noch dazu. Morgens gibgt es nur noch Cornflakes (die muss man nicht lange zubereiten), gegessen wird im Auto- bei laufender Motorheizung. So langsam wird der Winter ungemuetlich, daher fahren wir viel und legen etliche Kilometer am Tag zurueck. Wir waren unterwegs in einem Puzzle- und Illusionshaus, In dem Puzzlegarten (Labyrinth) musste man die vier Ecken und dann den Weg zurueck ablaufen und natuerlich zuerst finden. Hoert sich einfach an, dachten wir auch, aber war es nicht. Man legt etwa drei bis fuenf Kilometer zurueck, bis man alles gefunden hat. Im Inllusionsraum, gab es Bilder, Versuche und einen speziellen Raum. In dem Raum musste man von der einen Ecke in die andere laufen und es sah aus, als wuerde man groesser und kleiner (davon haben wir auch ein Video gemacht - sieht ganz witzig aus). Eine Billiardkugel laeuft den Tisch hoch und man steht ganz schraeg im Raum. In Queenstown sind wir ein wenig durch die Stadt gelaufen, bevor die Fahrt weiter ging. Immer wenn wir einen Mc Donalds gefunden haben (die sind hier im Vergleich zur USA echt selten), dann haben wir gehalten, um ins Interent zu gehen. Zum Skypen machte uns die Zeitverschiebung immer einen Strich durch die Rechnung, aber so konnten wir wenigstens e-mails und Nachrichten aus der Heimat lesen. Weiter ging die Fahrt nach Te Anau, von dort machten wir einen Abstecherzum Milfort Sound. Den beruehmten Milford Track zu Wandern dauert drei Tage - da verzichteten wir drauf. Hier goennten wir uns nach 13 Tagen in Camper das erste mal eine Art Motel. Wir bracuhten mal ein warmes Zimmer und eine heisse Dusche. Wie auch am Tag zuvor regnet es auch am folgenden Tag. Der Regen und die Sandfliegen, die fuerchterlich stechen waren der Grund, weshalb wir hier in der Gegend komplet auf Wanderungen verzichteten. Auch auf eine Bootstour, die auch im Winter angeboten werden, hatten wir bei Regen und Kealte recht wenig Lust. Also fuhren wir weiter Richtung Invercargill. An der Suedkueste entlang ging es Richtung Dunedin. Die ganze Strecke ueber herrschte ein extremer Wind, den Regen nicht zu vergessen - und wenn es nicht regnete, war es durch den Wind trotzdem eisig kalt. Dann erreichten wir Dundein, hier wollten wir uns die steilste Strasse der Welt anschauen. Mit 35% Steigung ist die wirklich enorm steil. Wir sind sie hoch und runter gelaufen, es war ein wenig glatt durch den Regen, daher haben wir es mit unserem Camper erst gar nicht versucht. Unser Reifenprofil ist nicht mehr das Beste. Nach Dunedin sind wir immer an der Kueste entlang gefahren. Eigentlich wollten wir in Neuseeland Skifahren, aber es lag kein Schnee dafuer. Wenigstens hoerte der Wind an der Ostkueste wieder auf und auch die Regentage wurden weniger - kalt blieb es aber dennoch. Wir erreichten schliesslich Christchurch. Hier gab es vor ein paar Tagen ein schlimmes Erdbeben. Davon haben wir nichts mitbekommen, aber die Auswirkungen haben wir gesehen. Eigentlich wollten wir uns das Stadtzentrum von Christchurch anschauen, aber das war weitraeumig abgesperrt. Man sah ueberall kaputte Haeuser, eingestuerzte Waende, zertruemmerte Fenster und geschlossene Laeden. Eine Strassenhaelfte war einen Meter tiefer gesackt, Baeume umgefallen und Autos waren schrottreif. Das Zentrum hatte es wirklich schlimm getroffen. Wir ueberlegten schon frueher nach Australien zu fliegen, da uns langsam echt zu kalt wird. Daher fuhren wir an den Flughafen in Christchurch, dort wollten wir nachfragen, ob es moeglich ist unseren Flug zu verschieben. Uns ahnte nichts Gutes, als wir die Leute vom Fernsehen mit ihren aufgebauten Kameras sahen. Aufgrund der Aschewolke des Vulkanausbruchs in Suedamerika war der Flugverkehr immernoch stark beeintraechtigt. Inlandsfluege wurden komplett gestrichen, Internationale Fluege alle stark verspaetet. Wir versuchten erst gar nicht zu fragen - die hatten erstmal andere Probleme da. Also fuhren wir weiter Richtung Picton (Faehre). Kurz nach Bleheim machten wir einen Abstecher auf eine abgelegene Kuestenstrasse. Hier fanden wir eine sehr schone Bucht zum schlafen und auch die Fahrt auf der Schotterstrasse machte Spass. Es war etwas waermer als die Tage zuvor, so konnten wir unser Fruehstueck bei einem herrlichen Sonnenaufgang geniessen und eine Wanderung zu einem einsamen Strand machen. Spaeter ging es dann weiter nach Picton, wo wir nach neun Tagen auf der Suedinselam 17. Juni (123. Tag) gegen Mittag die Faehre nach Wellington (Nordinsel) betraten.
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