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Am 123. Tag unserer Reise erreichten wir also wieder die Nordinsel. Von Wellington ging es an der Westkueste Richtung Norden. Westlich ging es an Palmerston North vorbei, durch Wanganui und Hawera und dort auf den Surfhighway 45. Am Surfhighway war es wie zu erwarten sehr windig. Wir fanden einen schoenen Schlafplatz am Meer, es regnete die ganze Nacht und als wir morgens aufwachten war um uns herum eine riesen Pfuetze. Zum Glueck schien es aber wieder waermer zu werden (zumindest im Vergleich zur Suedinsel war es richtig angenehm). Vom Highway haben wir dann immer wieder Abstecher zum Strand gemacht und dort unserern Morgenkaffee getrunken. Weiter ging die Fahrt an der Kueste entlang an Mokau vorbei, bei Hangatiki verliessen wir die Autobahn (wobei die nicht mit unseren Autobahnen zu vergleichen sind) und machten noch mal einen Ausflug zur Kueste. Hamilton passierten wir ebenfalls westlich bevor wir kurz vor Auckland eine Nacht auf einem Rastplatz verbrachten. Das Schoene war hier, dass es freies Internet gab. So konnten wir abends der Reihe nach mit der ganzen Familie skypen (denn zu Hause war es Morgens und zum Glueck ein Sonntag). Nach so langer Zeit ohne Skype war es nochmal richtig schoen, was von zu Hause zu hoeren, da machte es auch nichts, dass es die ganze Nacht regnete. Am Morgen schien wieder die Sonne und gut gelaunt konnte es weiter gehen. Vorbei an Waiwera ging es Richtung Norden, wir fuhren durch bergisches Land mit schoener Aussicht und an der Kueste vorbei. In Leight fuhren wir an den Strand, dort war es sehr schoen. Regen und Sonne wechselten sich ab, so bekamen wir noch ein paar wirklich schoene Regenboegen zu Gesicht. Wir fuhren zur Bay of Islands, hier sollen wohl schon viele Filmszenen gedreht worden sein - es war auch toll hier, nur leider war es schwer an den Strand zu kommen (entweder standen Haeuser dort oder es war ziemlich zugewachsen). Nachdem wir die Bay of Islands in und um Russel gesehen hatten ging es auf die andere Seite nach Waitangi und man entdeckte immer wieder traumhafte Buchten. Richtung Norden wurde es immer waermer, mittlerweile erreichte das Termometer wieder die 20 Grand, dazu Sonne und Meer - und schon ist ein Strandspaziergang in einer einsamen Bucht im T-Shirt moeglich. Da wir im Winter in der Nebensaison unterwegs sind, ist es an den Buchten und Straenden recht leer und man hat die meisten Straende fuer sich alleine. Weiter ging die Fahrt an der Doubtless Bay vorbei nach Matai Bay wo wir das erste mal auf einem Campingplatz uebernachteten. Es waren mehrere Wiesen, durch Baeume und Straeucher getrennt, mehrere Toilettenhaeuschen und Kaltwasserduschen. Ein Weg fuehrte zum Strand - den man in drei Minuten erreicht hatte. Nachdem wir am Strand waren, holten wir unsere Stuehle und den Tisch raus und assen mit dem letzten Sonnenstrahlen zu Abend. Man trifft immer wieder auf Camper (dafuer das Winter ist, gar nicht mal so wenige), aber auch hier hatten wir den Platz fast fuer uns alleine. Das Schoene war, dass wir nun Abends nicht alles Abhaengen mussten und aufpassen, dass uns kein vorbeifahrendes Auto sieht (wie all die Naechte zuvor). Auch am morgen stand uns kein hektisches Aufbrechen bei Tagesanbruch bevor. Diese Art von Campingplaetze ist eine wirklich gute Erfindung, sie liegen an den schoensten Stellen, total Naturbelassen (nur Toioletten und kaltes Wasser), am Eingang fuellt man einen Zettel aus und legt das Geld in einen Umschlag (Nummer auf den Umschlag und an die Scheibe), ab und zu kommt einer kontrollieren. So sparen sie Personal und halten die Plaetze mit 6 bis 8 Dollar pro Nacht und Person echt guenstig. Am Abend stoerten uns nur leider ein paar Stechmuecken - naja nach der 100ten totgemachten Muecke hoerten wir auf zu zaehlen. Am Morgen gab es dann ein richtig gutes Fruehstueck mit getosteten spezial Brotscheiben mit Schinken und Ei ueberbacken, dazu Ruehrei mit Schinken - so kann der Tag beginnen! Ohne Stress und mit Sonnenschein ging die Reise dann weiter. Wir wollten einen Rundweg fahren, wie sich aber herausstellte war es keiner, es war nichteinmal eine Strasse. Normalerweise steht an einem Strassenschild immer „no exit", wenn man hier nicht weiter kommt und wieder drehen muss. Stand hier aber nicht - wir also rein gefahren, dann wurde es immer matschiger, Teer gab es schon lange nicht mehr. Hoch und runter ging es durch Matsch, Kuhscheisse und noch mehr Matsch. Fuers Stehenbleiben und Drehen war es mittlerweile zu spaet, also Vollgas und durch. Als wir die Strecke geschafft hatten, dachten wir, kein Problem fahren ja auf der anderen Seite raus - aber eine Pfuetze (gleich einem See) versprerrte uns den Weg, zudem gab es keinerlei Anzeichen mehr fuer eine Strasse. Wir standen nun auf einem Flecken, der einigermassen fest war, so konnten wir drehen, um den gleichen Weg zurueck zu fahren. Aber wir haben es ein zweites Mal geschafft, obwohl wir einmal richtig hoch gesprungen sind und aufgesetzt haben, kurz vorm Steckenbleiben waren wir mehrmals - aber wir sind wieder herausgekommen. Danach mussten wir erstmal an die Tanke, denn unser Auto hatte sich eine Waesche mehr als verdient! Wieder sauber konnte es dann weiter gehen. Wir fuhren auf das Cap Reinga (ganz im Norden) zu. Kurz vor dem Cap fuhren wir Richtung Spirits Bay (auch an der Nordkueste gelegen), dort stellten wir uns wieder auf einen dieser tollen Campingplaetze. Die Sonne schien und wir erkundeten die Gegend. Ueber die Duenen ging es zum Meer. Dort fanden wir eine traumhafte Kulisse fuer Fotos. Zudem fanden wir Muscheln, die so gross waren wie eine Hand - und davon gleich mehrere. Von dort ging es zum Cap Reinga, dort haben wir den Leuchtturm besichtigt. Auf dem Hinweisschild am Cap konnten wir die verschiedenen Distanzen zu unterschiedlichen Staedten sehen. Nach Europa (London) war es ganz schoen weit (18.029 Km). Die Aussicht auf das Meer und die Buchten dort war trotz Wind sehr schoen. Nun ging es wieder Richtung Auckland. Zum Ninety Mile Beach haben wir natuerlich auch einen Abstecher gemacht. Doch der Strand war nicht so schoen, es war dort sehr dreckig und auch sonst einfach nur ein langer Strandabschnitt. Da wir unser Auto mit der Fahrt durch den Matsch schon ziemlich beansprucht hatten und der Auspuff schon etwas schief hing, verzichteten wir den Strand zu befahren. Das Befahren des Strandes ist eigentlich das Highlight dort (hier gibt es extra Touren) - da der Strand aber ja nicht so schoen war, lohnt es sich nicht wirklich ihn zu befahren (Vorallem, da wir ja in Frankreich schonmal auf einem Strand gefahren sind). Durch den Waipoua Forest ging die Fahrt weiter, ueber Dargaville und Brynderwyn zurueck nach Auckland. Zwischendurch waren wir noch in einem Waschsalon - und koennen uns jetzt ueber einen Sack voller frischer Waesche und Schlafsaecke freuen. Die letzte Nacht verbrachten wir wieder auf dem Rastplatz etwas suedlich von Auckland - so waren wir nahe an der Stadt, um am naechsten Tag den Camper wieder abzugeben. Der Vorteil auf dem Rastplatz war, dass wir freies Internet hatten. Dank des Regens hatten wir diese Nacht auch wieder keine Muecken im Camper, was wirklich sehr erholsam war (da die Muecken hier ja nicht einzeln auftreten, sondern in Massen). Als es hell wurde machten wir den Camper schnell sauber und packten unsere Sachen in die Rucksaecke, was mittlerweile immer schwerer wird (Pulli, Handtuecher, Dosenoeffner und son Zeug, Kaffebecher, 2 Decken und 2 Kissen muessen jetzt ja auch einen Platz finden). Wir fuhren zu einem Motel, dass nur drei Minuten vom Airport entfernt ist (freies Internet und 24 hours free airportshuttle), zudem gar nicht so teuer - perfekt schnell eingechekt und das Gepaeck ausgeladen. Dann beeilten wir uns, denn wir wussten nicht wie lange die bei der Campervermietung auf hatten (war ja Wochenende). Den Weg durch Auckland City fanden wir schnell und auch beim Abgeben des Autos gab es keinerlei Probleme. Ohne Auto ging es ganz entspannt mit dem Bus zurueck ins Motel. Im Internet stellten wir nun fest, dass es schlecht aussieht mit den Fluegen (wegen der Aschewolke des Vulkans). Unser Flug war gecancled, verschoben auf den 5. Juli. Zudem lasen wir, dass wir drei Tage ein teures Hotel und Fruehstueck bezahlt bekommen - das waere nicht schlecht. Bloed nur, wenn wir die restlichen Tage in Neuseeland selber bezahlen muessten. Also entschieden wir am naechsten Tag schon frueh zum Flughafen zu fahren und dort vor Ort nachzufragen. Die Zeit nach dem Camper im Motel genossen wir wirklich - ein warmes Zimmer, eine heisse Dusche (nach etlichen Tagen), eine Toiolette, Internet und Fernsehen (sogar Sky). Bei Skype konnten wir endlich unseren kleinen Schatz nochmal sehen und mit ihm sprechen. Ueber Skype konntne wir auch Dianas, Markus und Johannes Urlaubsfotos sehen - so hatte man das Gefuehl man ist zu Hause mit dabei und man verpasst nicht alles aus der Heimat. Auch ueber ein Telefonat mit unseren Eltern freuten wir uns. Der naechste Morgen kam viel zu frueh, um halb vier klingelte der Wecker, um vier sollte unser Shuttle zum Flughafen gehen (Punkt vier klingelte das Telefon „ob wir abfahrbereit sind"). Mit dem Gefuehl Auckland heute nicht zu verlassen ging es dann kurz nach vier los. Da einige Fluggesellschaften flogen, versuchte Qantas die Passagiere irgendwie umzubuchen. Viele wollten in die USA und wurden ueber Hong Kong umgeleitet, wir erfuhren, dass wir gegen sieben mit Air New Zeeland nach Sydney fliegen koennen. Auch ein Flug am naechsten Tag oder in den folgenden Tagen war bei dieser Airline moeglich. Doch dann haetten wir kein Hotel bezahlt bekommen (klar wir bekamen ja einen Ersatzflug angeboten) - also kein schoenes, teures Hotel. Wir nahmen den Flug am selben Tag (nur eine Stunde spaeter, als der eigentliche Flug, zudem kostete das Umbuchen nichts). Also stiegen wir dann doch (einwenig unerwartet) am 26 Juni (132. Tag) in ein Flugzeug mit dem Ziel Sydney. Es war es sehr angenehm mit Air New Zeeland zu fliegen (es war ein grosses Flugzeug 9 Sitze in einer Reihe), es gab ein Entertainment Programm mit guten Filmen, Musik und Spielen (das bei 3 ½ Stunden Flug), auch das Fruehstueck und der Service waren wirklich gut. Dennoch war es ein komisches Gefuehl, wegen der Wolke und den Aschepartikeln, die sich im Triebwerk festsetzen koennen - aber wir sind wenige Stunden spaeter sicher in Sydney gelandet.
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