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Nach einer kühlen Nacht - ich brauchte schon die 2. Decke - steht eine Fahrt nach Pindaya auf dem Programm. Die ursprünglich geplante 8 stündige Trekkingtour haben wir auf Anraten von Tint Tint gestrichen, die Wege sind wegen der Regenfälle noch zu schlammig. Unsere Fahrt mit dem Bus führt uns vorbei an Felder, Hügel und Berge, immer wieder grüßen weiße und goldene Pagoden. Felder mit gelbem chinesischem Sesam leuchten wie unsere Rapsfelder und überall blühen gelbe Blumen am Wegesrand. Alte dicke Banyanbäume spenden Schatten, Blumenkohl-, Weißkohl- , Weizen- und Reisfelder reihen sich aneinander. Die Landschaft erinnert mich an die Toskana, nur ohne Zypressen, man spricht auch von der burmesischen Schweiz. Wir beobachten die Bäuerinnen beim Dreschen des Korns - eine malerische Szenerie und immer wieder muss der Bus zum Fotoshooting anhalten. Durch eine mit alten Banyanbäumen gesäumte Allee erreichen wir den Eingang der Pindaya Höhle. Auch hier wieder Souvenierstände, herrliche Avocado und Obst, „Häkel"deckchen, aber man kann in Ruhe schauen und wird nicht belagert. Sehr angenehm. Wieder einmal Schuhe ausziehen, Treppen aufsteigen und wir nähern uns einem erneuten Highlight unserer Reise, dem Eingang der Shwe U Min - Pagode. Hier beginnt auch das Höhlenlabyrinth und wir sind sprachlos über die vielen Tausend (genauer ca. 8000 ) meist vergoldeten Buddhafiguren aus verschiedenen Materialien wie Holz, Bambus, Stein, Marmor, Bronze oder sogar Edelsteinen in unterschiedlichen Größen, meist sitzend und in unterschiedlichen Posen ((Handhaltungen). Die ältesten stammen aus dem 18. Jahrhundert. Immer wieder tut sich ein neuer Gang auf, der uns tiefer in die Höhle führt und bei einem Stromausfall stehen wir mal kurz im Dunkeln.
Mittagessen ist auf der Seeterrasse eines Restaurants und wir bekommen unter anderem ein sehr gutes Fischcurry mit Erdnusssoße serviert. K. hat schon vor dem Essen entdeckt, dass sich in der Stadt etwas tut: Kinder und Erwachsene im Sonntagsstaat, Musikgruppen, Geschenkbäume für die Mönche. Wie auf Bestellung formiert sich gerade nach unserem Essen auf der Straße die Prozession zum Kloster anlässlich des Kathinafestes. Bürogemeinschaften, Schulen, die Polizei, die Stadtverwaltung, die Angestellten von Geschäften, das Klinikpersonal - die jeweiligen Gruppen haben sich zusammengetan und Geld oder Geschenke für den Geschenkebaum zu sammeln, der jetzt in einer feierlichen Prozession zum Kloster gebracht wird. Ein fröhliches und ausgelassenes Treiben bewegt sich - feierlich gekleidet - zum Rhythmus der Musikgruppen durch die Hauptstraße Pindayas. Was haben wir wieder einmal für ein Glück, dass wir Zeuge dieses Geschehens sein können.
Auf dem Weg nach Hause besuchen wir noch eine Bambuspapier Manufaktur. Hier wird handgeschöpftes Papier aus Bambus hergestellt und endlich gibt es auch die bezaubernden Schirme zu kaufen. Auch diesen Verkaufsraum verlassen wir wieder mit gut gefüllten Tüten - wer könnte z. B. schon an einem so aufwändig produzierten Papierbogen mit zauberhaftem Blütenmuster zum Preis von 1 € vorbeigehen?
Das große Abendessen fällt heute mal aus - zu viel haben wir die letzten Tage und auch heute Mittag verspeist - und wir freuen uns nur auf die riesigen Avocados, ein paar Cräcker und ein Bier.
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