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Am Montagabend ging es mit dem Schlafbus in das 8 Stunden südlich gelegene Savannakhet, mit 110.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Laos. Der Bus war für asiatische Verhältnisse recht luxuriös, trotzdem waren wir die einzigen beiden westlichen Touristen. Unsere ersten Erfahrungen mit einem Schlafbus waren zufriedenstellend. Man kann sich hinlegen und einigermaßen gut schlafen, allerdings sind die Liegen eher für Asiaten zugeschnitten, für größer gewachsene westliche Touristen sind sie ein wenig zu kurz, daher sind 8 Stunden auch genug. Morgens um halb sechs kamen wir dann im Gästehaus an. Es ist besser als das in Vientiane, allerdings noch nicht das, was wir uns erwartet haben. Aber wir werden es die Tage schon aushalten. Die ganze Fahrt über sowie den gesamten Dienstag regnete es ununterbrochen, teilweise auch sehr sehr kräftig. Den Grund dafür sahen wir dann am Abend auf CNN. Ein Taifun (asiatisch für: Hurricane) fegte über Vietnam und Laos drüber und brachte so binnen 24 Stunden Niederschlagsmengen, die in 4 Monaten in Würzburg fallen (200mm). Folglich standen viele Straßen und Straßenabschnitte unter Wasser. Aber am späten Nachmittag waren diese wieder größtenteils abgeflossen und störten daher niemanden mehr. Wir verfolge die kommenden Tage gespannt die Wetternachrichten und hoffen dem nächsten Taifun rechtzeitig entkommen zu können. Unsere nächste Haltestelle (Hué in Vietnam) gilt als Wetterscheide, südlich davon ist das Wetter meist „besser".
Unsere Hoffnungen, dass die zweitgrößte Stadt als wichtige Handelsstadt und Verkehrsknotenpunkt zwischen Vietnam und Thailand mehr für Touristen zu bieten hat, sind nicht in Erfüllung gegangen. In der Stadt gibt es so gut wie keine Touristen (wir haben bisher 4 Stück gesehen) und dementsprechend dünn sind die „gehobeneren Lokalitäten" vorhanden. Gute Hotels/Gästehäuser gibt es nicht, gut geführte Restaurants sind auch nicht vorhanden. Mit Ausnahme eines heute entdeckten französischen Restaurants mit allem was das Herz begehrt (mit für laotische Verhältnisse exorbitanten Preisen) gibt es ausschließlich schmuddelige Garküchen und dreckig aussehende chinesische Restaurants. Aber immerhin gibt's ja das eine gute Restaurant. Dies wird auch unser Stammlokal die Tage hier sein, morgens wie abends. Die Stadt an sich ist noch verschlafener als Vientiane; es gibt keinen einzigen Laden in dem man Postkarten kaufen kann, noch nicht einmal bei der Touristen Information (immerhin so was gibt es hier), folglich haben wir keine einzige aus Laos kaufen und schreiben können. Ein paar weitere Fotos vom Mekong konnten wir leider noch nicht schießen, da auf dem Weg dorthin einige kleine Straßen zu überqueren sind, die alle von haufenweise bellenden Hunden regiert werden. Da bleiben wir lieber in unserer Hauptstraße und verbringen den Tag mit Kniffel, Kreuzworträtsel und Literatur.
Die Menschen hier leben in sehr armen Verhältnissen. Die „Häuser" bestehen größtenteils aus Holz und Wellblech, die wenigsten aus Stein. Eines aber haben alle hier gemeinsam: TV Gerät und Handy. Ja sogar W-Lan gibt es hier in den gut besuchten Internetcafés. Des öfteren sehen wir auch ein paar Mönche mit Handy in der Hand oder vor einem Rechner sitzend.
Am Freitag geht es aller Voraussicht nach Richtung Vietnam. Ein Busticket wollten wir heute schon kaufen, allerdings gibt es die Tickets immer nur am Abreisetag, daher müssen wir am Freitag auf gut Glück zum Busbahnhof und hoffen eines der Tickets nach Hué zu bekommen, was allerdings kein Problem sein sollte. Der Bus ist auch ein sogenannter „VIP-Bus", für gehobene Schichten. Einen öffentlichen Bus möchte ich meinen langen Beinen und dem Gepäck (das bei denen aufs Dach kommt) nicht antun.
Aufgrund der Bilderarmut haben wir noch ein Bild vor unserer Abreise drangehängt, um jedem nochmal unsere Schönheit zu zeigen. Unser nächstes Lebenszeichen geben wir wohl aus Vietnam, wenn wir dann im langersehnten „Holiday Hué Hotel" eingecheckt haben und in besseren Hotels untergekommen sind.
Damit war dies der letzte Blogeintrag aus einem Land, dessen höchste Banknote umgerechnet 5 Euro wert ist. Diese wurde vor 2-3 Jahren erst eingeführt! Davor waren es 2 Euro :-)
Es gibt hier auch 5-Cent-Scheine. Echt heftig.
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