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Holaaaaaaaa!!!
Heute kommt unser Bericht aus Peru. Ja, wir sind schon wieder ein ganzes Stueckchen gereist seit dem letzten Update. Ein paar Tage sind wir noch in Chile geblieben, dann haben wir ein Eck von Bolivien mitgenommen und seit einem Zeiterl geniessen wir Peru. Aber nun Schritt fuer Schritt, es hat sich ja schon wieder einiges getan im Abenteuerbusiness:
Alle die, die sich die Fotos in letzter Zeit schon angeschaut haben, haben bestimmt bemerkt, dass da ein paar Bilder von tollen Geysiren online sind. Das war vielleicht eine kalte Angelegenheit, denn an diesem Tag sind wir um halb vier in der Frueh aus den Federn gekrochen und auf eine Seehoehe 4.400m gefahren um den Geysiren und der Sonne „Guten Morgen" zu sagen. Unglaubliche -15 Grad und maximal noch 30 % Sauerstoff machten es da oben echt schon fast unertraeglich. Aber wie fast immer, wars auch diesmal wieder den Aufwand wert, denn es war echt schoen. Beim Sonnenaufgang haben wir ordentlich Coca Tee geschluerft um die Hoehe besser zu ertragen und danach haben wir uns ganz schnell die Kleider vom Leib gerissen um in ein 38 Grad warmes Thermal Bacherl baden zu gehen. Wunderbar!!!! Diese heissen Quellen trugen sogar den bezeichnenden Namen „Orgasmo Quellen";))))
Am naechsten Tag ging dann unsere Abenteuerreise nach Bolivien los. Und das war wirklich ein megatolles Abenteuer, denn wir hatten uns nicht fuer den konventionellen Strassenweg entschieden, sondern haben eine Dreitagestour gebucht, bei der wir mit einem Allrad-Jeep die Atacamawueste durchquerten und dann in Uyuni ankamen. Eine Wahnsinnsreise durch eine andere Welt war das und um euch nur annaehernd einen Eindruck zu vermitteln, wie schoen es dort war laden wir ganz ganz viele tolle Fotos hoch.
Die Reise an sich sah so aus, dass wir erstmal mit einem etwas groesseren Bus zur bolivianischen Grenze gefahren wurden. Auf der ca. einstuendigen Fahrt brach gleich mal der Bus unter grossem Dampf zusammen;))) Zum Glueck konnte man diese Gegend noch zivilisiert nennen und der Abloesebus kam relativ schnell um uns auf eine Seehoehe von 4.300m zu kutschieren von der wir so schnell nicht wieder herunter kommen sollten. In Bolivien trafen wir dann auf unser Atacama-Durchquerungsteam: Pip, Matt und Octavio, der unser heissgeliebter Guide war. Am Anfang war das Entsetzen gross, denn keiner von unserer Gruppe sprach Spanisch und Octavio nichts anderes. Aber ploetzlich trug unser Spanischkurs Fruechte und wir kommunizierten zwar gebrochen aber problemlos. Ich wurde von Octavio zum offiziellen Uebersetzer fuer unsere Gruppe auserkoren und alles war Paletti. Auch der fesche Toyota-Jeep von Octavio, der uns letztendlich gemuetlich und sicher durch die Wueste brachte, besorgte uns anfangs etwas. Das ganze Amaturenbrett inklusive der Spritanzeige war ausser Betrieb und er klapperte teilweise so, dass wir glaubten er wuerde bei der naechsten Schupfen auseinander fallen - und Schupfen gab es eine ganze Menge...
Wurscht, die Reise ging los, von einer wunderbaren Lagune zur naechsten. Durch atemberaubende Landschaften und Berge. Begleitet von noch nie in der freien Wildbahn gesehenen Tieren (Flamingos, Vicuñas,....). Wie gesagt, ich lasse die Fotos sprechen. Alle die glauben die Wueste ist zwangslaeufig ein warmer Ort muss ich aber enttauschen. Wir vier haben die kaeltesten Stunden unseres Lebens in der bolivianischen Wueste erlebt. Vor allem unsere erste Nacht war besonders abenteuerlich. Wir verbrachten diese in einem so genannten Refugio - auf Deutsch heisst das wohl eine „Zuflucht". Und mehr war es auch nicht. Steinmauern, kein Fliesswasser, eigentlich keine Elektrizitaet (die haette zwar teilweise da sein sollen, war sie aber kaum) und ausser einem Riesenhaufen Decken absolut nichts das einem haette Waerme spenden koennen - bei mindestens -15 Grad. Aber wir habens ueberlebt. Beide Naechte und die auch noch gar nicht so schlecht. Das Essen war uebrigens auch echt lecker. Einfach aber sicher und da wir doch von den Anstrengungen, die vor allem von der irrsinnigen Seehoehe verursacht wurden, immer recht hungrig waren, war es eine echte Wohltat. Einmal machten wir vier einen kleinen Spaziergang (ca. 1-2 Std.) am Ufer einer Lagune. Als wir zurueckkamen fuehlten wir uns, als haetten wir gerade den Grossen Priel bestiegen. Das Atmen ist einfach soooooooo anstrengend da oben. Unglaublich das Menschen hier freiwillig leben;)
Am dritten Tag der Wuestendurchquerung erlebten wir dann das absolute Highlight. Wir durchquerten den beruehmten Salar de Uyuni, den groessten Salzsee der Welt der krasse 12.000km2 gross ist. Einfach unvorstellbar, wahnsinnig gross. So gross, dass man sich 360 Grad drehen kann und im Prinzip nichts als schneeweisses Salz sieht. Wir waren mehr als beeindruckt. Schaut euch einfach nur die Fotos an, dann seid ihr es auch!
Nach diesen wunderbaren drei Tagen, von denen ich jetzt ewig schwaermen koennte, setzte uns unser lieber lieber Octavio sicher in Uyuni ab und wir waren von einer Sekunde auf die andere wieder unter vielen vielen Menschen mitten im bolivianischen Altiplano (Hochebene). Und relativ schnell wurde uns dann auch bewusst, wie arm Bolivien ist. Naemlich das aermste Land in Suedamerika. Zwar ist Uyuni bestimmt nicht der aermste Platz dieses Landes aber uns ging der Anblick doch ganz schoen ans Herz. Die „Haeuser", die so genannten Strassen und vor allem naetuerlich diese unglaublich armen Menschen, denen man nicht mal in die Augen schauen kann, weil man sich dann so schlecht fuehlt. Und sie laecheln auch nicht oder kaum, nicht einmal untereinander. Ein krasser Kontrast zu Chile...
In Uyuni verbrachten wir noch einen Tag und brachen dann auf nach La Paz, wo wir nur umstiegen in den Bus zum Titicaca Lake. Diese Reise dauerte fast 20 Stunden und war auch aeusserst abenteuerlich. Deshalb, weil kaum eine Strasse in Bolivien asphaltiert ist und die Busse ueber Stock und Stein fahren und alle 4WDs sind. Das fuehrte unter anderem dazu, dass viele unserer Mitreisenden halbtot auf den hinteren Sitzen lagen und medizinische Betreuung brauchten. Unter anderem auch unsere liebe Anna. Aber nicht deshalb, weil die Fahrt ihr zum Verhaengnis wurde, sondern weil Klemens, Anna und ich uns von Uyuni eine anstaendige Lebensmittelvergiftung mitgenommen hatten, die bei der armen Anna schon im furchtbaren Bus ausbrach. Dann litten wir drei Tage um die Wette und sahen eigentlich nicht viel vom bolivianischen Teil des Titicaca Lakes, ausser unser aeusserst nettes Zimmer. Peter blieb wieder mal von allen Krankheiten verschont und musste als Krankenschwester herhalten.
Doch nach drei Tagen waren wir wieder fit und fluechteten schnurstracks vor dem bolivianischen Essen nach Peru und zwar nach Puno. Und dort sahen wir dann endlich was vom wunderbaren Titicaca See. Einen Tag machten wir eine tolle Bootstour, die uns erstmal zu den einzigartigen „Schwimmenden Inseln" fuehrte. Unglaublicherweise gibt es in Peru ernsthaft ueber tausend Menschen die auf, aus Schilf gebauten, schwimmenden Inseln leben. Einfach alles dort ist aus Schilf gebaut inklusive ihren Hausern. Und sie essen sogar Schilf, neben den Fischen des Sees. Schmeckt gar nicht so schlecht, wir habens auch gekostet;)
Nach diesem einmaligen Erlebnis ging unsere Bootstour weiter nach Taquille Island. Das ist eine Insel am Titicaca See auf der die Menschen seit tausenden Jahren gleich leben und sich kaum von der Entwicklung der Aussenwelt beeinflussen haben lassen. Wir waren genau neun Touristen, die ein paar Stunden in einer einzigartigen Community auf der Ruckseite der Insel verbringen durften. Was die uns dort gezeigt haben war unglaublich, denn sie zeigten uns dort nicht, wie die Menschen vor 1000 Jahren lebten, sondern tatsaechlich, wie sie heute ihren Alltag meistern. Und glaubt mir, das kann man sich gar nicht vorstellen, dass das Leben irgendwo auf der Welt noch so simpel funktioniert. Aber das tut es offensichtlich. Wir hattens recht nett dort, bekamen leckeres Essen, plauderten und tantzen mit ihnen.
Gestern sind wir dann mit dem Bus ins beruehmte Cusco gefahren, das die Inka den Nabel der Welt nannten. Und nun sind wir auf den Spuren der Inka, zumindest mal die naechsten Tage. Ihr werdet ganz bestimmt bald alles darueber erfahren...
Viele viele liebe Gruesse!!!!
Caro, Anna, Klemens und Peter
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