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Mit den öffentlichen Verkehrsmittel durch Tansania und Malawi zu fahren, hat so seinen Reiz!
Bevor du überhaupt in einem öffentlichen Verkehrsmittel sitzt, musst du durch den Jungel der vielen Angebote durch. Dies gilt vor allem für die Überlandbusse. Um ein Ticket zu kaufen wird im Reiseführer geraten an den Busbahnhof zu gehen. Am Busbahnhof angekommen, wird jeder "Muzungu" von allen Seiten gezogen, gezerrt und geschoben, doch bitte ein Ticket von jedem dieser netten Herren zu kaufen. Schlussendlich ist ein Busticket für den Luxusbus gekauft, mit Klimaanlage und Sitzplatzreservierung versteht sich.
Am nächsten Tag beim besteigen des Busses, präsentiert sich dann der Luxusbus. In einer Reihe sind nicht vier sonder fünf Sitze, der Gang ist extra schmal, die Klimaanlage existiert nicht, der Sonnenschutz am Fenster lässt sich nicht bedienen, bzw. ist ein dreckiger Vorhang, der dir immer ins Gesicht weht, die Federungen bzw. Achsen der Busse sind dermassen durchgeritten, dass du jedes noch so kleine Schlagloch auf der Strasse direkt an deinem Hintern merkst und natürlich laufen Soaps mit ohrenbetäubender Lautstärke im Fernsehen, aber zum Glück gibt es ja Fernsehen!
Gefühlt ist dies dann bei ca. 35 Grad, Schulter an Schulter mit deinem Nachbarn, null Bewegungsfreiraum für deine Füsse, Gerüche von Schweiss, Erbrochenem über Lebensmittel und Diesel von allen Seiten, für mehrere Stunden so, als ob du den ganzen Tag in einer voll besetzten wohlduftenden Hochgeschwindigkeitssauna (sie fahren wie die Irren) durch die Gegend fährst.
DA die Busse nur die Hauptstrecken abdecken bist du natürlich auf weitere Verkehrsmittel wie die Minibusse, auch Daladalas genannt, angewiesen. Dabei steigst du in einen Neunplaetzerbus ein, der vollbeladen auf 24 Personen inklusive Gepäck kommt. Die Daladalas bleiben überall stehen und nehmen immer noch Personen auf, obwohl es für einen Mitteleuropäer schon lange keinen Platz mehr gibt. Bei jedem Zu- oder Ausstieg in das Daladala, macht mann sich dann etwas Sorgen um sein Gepäck, das ja hinten im Bus ist. Aber auch wenn das Gepäck ausgeladen würde, kann nichts dagegen gemacht werden, man ist ja mit 22 anderen Personen im Bus eingequetscht.
Verhungern wird in diesen Bussen allerdings niemand. Bei jedem Halt, den die Busse machen, kommen Strassenhändler und verkaufen sämtliche Dinge, wie gekochte Eier, Getränke, Samosas, Chips, lebendige Hühner usw. Einstweilen steigt sogar ein Verkäufer zu und fährt bis zur nächsten Haltestelle mit und versorgt den Bus mit Getränken und Snacks. Manchmal ist sogar ein Verkäufer mit Hygieneartikeln zugestiegen und hat angefangen seine Ware in voller Lautstärke anzupreisen, in Konkurrenz zu den laufenden Soaps im Fernseher versteht sich. Dass fühlt sich dann an, wie eine vollbesetzten Hochgeschwindigkeitssaune inkl. Tupperwareparty.
Sitz man dann später wieder einmal in einem Flugzeug ist es !UNGLAUBLICH!, wie bequem doch so ein economyclass Platz sein kann. Vor lauter Entspannung, wäre ich im Sitz fast ungewollt eingeschlafen.
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[email protected] suuuper, danke für das mitleben lassen! tolle fotos! alles liebe aus dem land in dem heute der erste schnee fällt ;)