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Malawi - the heart of Africa!
Ein freundlicheres, warmherzigeres und friedfertigeres Volk haben wir noch nie erlebt! Zum Herz Afrikas haben sie sich selbst erklärt, das ist für die Menschen hier ausnahmslos wichtig! Durch ihreEigenschaft jedem Konflikt möglichst aus dem Weg zu gehen (eine Revolution scheint hier unmöglich), resultiert leider ein korruptes politisches System mit fehlender Möglichkeit zur Entwicklung des Landes! Fährt man von Norden über die einzige asphaltierte Strasse mit völlig überfüllten Minibussen (das ist eine eigene Geschichte) begegnet man höchstens alle 20 Minuten einem Auto. Die Frauen laufen mit 10l Kübeln Wasser, welches aus Brunnen hochgepumpt wurde, der Strasse entlang, kleine Kinder ohne Aufsicht vergnügen sich am Strassenrand! Die Hügel brennen, am Ende der Trockenzeit wird alles abgebrannt! Malawi hat fast keine Bäume mehr, diese werden mit der Axt, nicht mit der Motorsäge, gefällt und zerkleinert. Landbewirtschaftung erfolgt ausnahmslos mit der Hand ohne Maschinen. Malawi ist ca gleich groß wie Österreich und hat doppelt so viele Einwohner, von denen 50% unter 15 Jahre alt sind. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 52 Jahre! Sehr selten sieht man Grauhaarige auf den Strassen. In Mzuzu hatten wir zufälligerweise die Möglichkeit ein Krankenhaus zu besuchen - ohne Worte!!! Die Medikamentenschränke bis auf Mexalen leer, von den Nadeln über Infusionsflaschen, Drainagen bis zum Verbandsmaterial wird alles in einen Karton geworfen! Ärzte sind eine Rarität, in Sambia verdient man mehr! Geboren wird am Boden mit fünf anderen! Von den Geruchsqualitäten gar nicht reden!
Als Spielzeug dienen alte Plastikflaschen und Fahrradreifen. Wir durften in Chitimba ein Fussballmatch von Schulkindern mitverfolgen bei 35 Grad! Diese ausgelassene Stimmung und pure Freude bei jedem Tor führten zu einem 15 minütigem Freudentanz und Gesang beim Sieg (siehe Video).
Korruption! Ein Kapitel für sich! Sorgen haben wir uns am Grenzübergang von Tansania nach Malawi umsonst gemacht, denn mit Geld ist alles möglich. Bei jeder Strassenkontrolle, die es teilweise im 10km Abstand gibt muss der Busfahrer schmieren, denn gefunden wird immer etwas das nicht in Ordnung ist und die schlechten Gehälter müssen schliesslich aufgebessert werden. Wenn man mal zu sechst oder siebt im Auto fahren will kostet dass lediglich 5000 kwatcha (5 Euro).
All dies kennt man vom Hörensagen, vom Fernsehen, aber das mit eigenen Sinnen zu erleben ist faszinierend!
Am Lake Nyasa - dem wunderschönen, leider Bilharziose-reichen Malawisee durften wir uns dann im traditionellen Einbaumbootfahren versuchen, das ist eine extrem wackelige Angelegenheit. In unserer neuerworbenen urlaubsbedingten Ausgeglichenheit waren wir darin so gut, dass wir sogleich eine Gratis Übernachtung gewonnen haben!
Zum krönenden Abschluss verbrachten wir einige Zeit in Lilongwe's Main Market. Da glaubt man fast eine seiner alten Hosen und T-shirts wiederzufinden, Mode von den 60igern bis heute available! Caritas lässt grüssen! Um in den Nahrungsmittelbereich des Marktes zu gelangen musste man einen Fluss überqueren auf einer "Holzbrücke" die den Namen leider nicht verdient hat. Wir hatten wirklich bei jedem Schritt Angst, das nächste morsche Holzbrettchen würde unserem Gewicht nicht standhalten. Glücklich am anderen Ende angekommen wurden wir doch tatsächlich zur Kasse gebeten, "private bridge - pay 30 kwatcha. Der Staat fühlt sich hier wohl nicht in der Pflicht eine Brücke zu errichten! Ein perfekt sortiertes Angebot an Fisch, Gemüse und Früchten, die werden wirklich fein säuberlich nach Größe und Sorte zwischen Fliegen und Staub sortiert!
Etwas wehmütig verabschieden wir uns von Malawi!!!
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