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Schnee in der Kalahari - Abenteuer in Botswana!
Nachdem wir unseren Toyota Hillux 4x4 in Windhoeck übernommen und den ersten Kulturschock
überwunden haben (Namibia als ehemalige deutsche Kolonie hat, von Malawi kommend, nicht mehr viel mit Afrika zu tun) sind wir direkt nach Osten Richtung Botswana weitergefahren. Hier waren wir sogleich mit permanenten Lebensmittelkontrollen und hundertkilometerlangen Veterinärzäunen konfrontiert, zum Eindämmen der Maul und Klauensäuche, welche das Bild der grossen Weite Botswanas etwas stören! Botswana als einer der grössten Rindfleischexporteuere Afrikas, insbesondere in die EU, bei einer zugleich lediglich landwirtschaftlich nutzbaren Fläche von wenigen Prozent leidet daher an ausgeprägter Überweidung. Da sich der soziale Rang jedoch an der Anzahl der Rinder misst, scheiterten bisher alle Versuche, dies zu ändern zum Beispiel durch die Haltung von genügsameren Straussen. Den Veterinärzäunen fielen bereits zweimal in der Vergangenheit 200.000 Gnus zum Opfer, welche durch die Zäune von ihren Wasserquellen abgeschnitten waren und verdursteten.
Im Nordwesten Botswanas befindet sich das weltweit grösste Binnendelta, das Okavangodelta. Von einer Chesna aus konnten wir grasende Büffelherden, Elefanten und eine unglaubliche Landschaft geniessen! Anschliessend sind wir mit einem traditionellen Einbaumboot, dem Mokoro, zwei Tage lang ins Delta gegondelt. Es fühlt sich wirklich fast wie in Venedig! Hier begegneten wir den Tieren auf Augenhöhe, Giraffen, Hippos, Antilopen und Elefanten. Nachts verlässt man das Zelt besser nicht, denn es gibt auch Löwen im Delta. Im Nordosten schliessen sich dem Delta zwei Nationalparks an, der Moremi und Chobe Nationalpark. Nachdem wir ziemlich blauäugig ohne viel Allraderfahrung und ohne funktionierendes GPS losgefahren sind, haben wir uns bereits nach zehn Minuten im Tiefsandrouten-Wirrwarr verirrt und wären bald steckengeblieben. Nachdem wir uns Abends im Camp bei kühlem Bier erholt hatten, stand, es war noch keine fünf Minuten dunkel, eine Hyäne drei Meter neben uns. Ich bin ziemlich schnell im Auto verschwunden. Im Laufe der Botswana Reise hatten wir noch andere Camp Besucher darunter einen Honigdachs, Schackale, Hippos, Gazellen, viele Elefanten, Warzenschweine und Zebramangusten.
Nach einem kurzen Abstecher nach Zambia zu den Viktoriafällen gings weiter Richtung Süden zur Durchquerung der grössten Salzpfannen der Welt, den Makgadikgadi Pans. Im Konvoi mit zwei Deutschen, Birgit und Mathias (aufgrund der Abgeschiedenheit wird empfohlen die Durchquerung nur im Konvoi durchzuführen und strikt nur bei Trockenheit, da die Gefahr besteht einzubrechen) erreichten wir Kubu Island problemlos. Als einzige Gäste auf der kleinen Insel mitten im Nichts wurden wir in der Nacht vom Einbruch der Regenzeit überrascht. Nachdem wir das Dachzelt drei Stunden lang gegen Blitz, Donner und Sturm verteidigt hatten, das Wasser auf beiden Seiten der Matratze in Strömen floss und das nächste Gewitter im Anmarsch war, haben wir es vorgezogen die restliche Nacht im Auto zu verbringen. Am nächsten Morgen konnten wir Gottseidank einen Mitarbeiter des Campingplatzes bis zum nächsten Dorf mitnehmen. Er meinte schliesslich, ohne ihn wären wir garantiert stecken geblieben. Er hat uns durch die hundert verschiedenen Wege aus den Pfannen geführt! Die Stimmung war atemberaubend! Die Strassen und die weitläufigen Pfannen hatten sich in nur einer Nacht mit Wasser gefüllt. In einer lang gezogenen Passage wurde das Wasser dann leider so tief, dass es bis zur Motorhaube hoch stand und durch alle Türen Wasser ins Auto drang. Da blieb nur noch "Vollgas zurück". Nur war nicht nur das Zelt nass, sondern auch das Auto! Die weitere Fahrt in die Zentralkalahari wollten wir aufgrund des Regens schon absagen, als uns gesagt wurde "no rain in the kalahari". Also gings los, die Wolken immer fest im Blick, haben wir unser abgeschiedenes Camp, der nächste Stellplatz war einige Kilometer entfernt, und die Löwen in der Sunday Pan genossen! Doch schliesslich, kaum zu glauben, sammelten sich schwarzen Wolken von drei Seiten und es begann tatsächlich zu Hageln, bei über 40 Grad mehrere Minuten zuvor! Da blieb nichts anderes übrig als den restlichen Nachmittag und die nächste Nacht mit Gin Tonic im Auto zu verbringen!
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