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Wenn ich mir eines vor der reise geschworen habe, dann: gib den versuchungen nach. Man weiss nie, wann sie wiederkommen (oscar wilde).
Daher ist es auch einleuchtend, dass zwingend ein krankenhausbesuch auf meiner agenda stand. Diese unglaublich schoene und immernoch spuerbare erlebnis verdanke einem souvenir aus krabi, sprich fast 1,5 wochen her.
Die tatwaffen: zwei durchaus gut aussehenden flip-flops der marke "diesel".
Die tat: Nach zwei tagen tragezeit fingen meine fuesse genau an den auflageflaechen der flipflops an zu brennen wie feuer. obwohl ich die besagte schuhbegleitung danach nicht mehr trug!
Der weitere verlauf: Dem ungeachtet, steigerte sich mein wunsch, mir selbst die haut vom fusse zu reisen prozentuall zum doppelten kehrwert der tage, sprich unaufhaltbar. Nach ca. sieben tagen war ich dann fast soweit, mir selbst den wunsch der eigenhaeutung zu gewaehren, hab ich aber dann doch gelassen. Dies schreib' ich meiner - zu diesem zeitpunkt wirklich grossen und dankenswerten - koerperbeherrschung zu gute.
Die loesung: der arztbesuch in einem 3000 seelen dorf im norden von thailand, der dem martyrium nun hoffentliche ein baldiges ende setzt.
Meine mir zugeschriebenen helferlein: eine salbe und zusaetzlich drei verschieden tabletten, die z.z. jegliche meiner mahlzeiten mit mir und einem grossen schluck wasser beenden.
Mein primaeres ziel war es eigentlich, mich soweit wie moeglich von bangkok zu entfernen. Der weg hat in pai, dem gesagten 3000seelendorf sein ende gefunden.
Die zugfahrt von bangkok aus dauert offiziell 12 stunden, effektiv waren es fast 15 (danach noch drei stunden mit dem minibus weiter). Das erste mal im leben in einem schlafwagon, auch sehr cool! Zur schlafenszeit kamen die bahnangestellte vorbei, bauten die sitze zu betten um, bezogen diese und verteilten kissen und decken.
Pai selbst ist die ruhe pur und genau das, wonach ich gesucht habr. Die stadt strahlt so eine gewisse hippie-haftigkeit aus. Tagsueber gurcke ich mit meinem geliehen mofa die gegend ab, abends werden auf den strassen aus stylischen vw-kleinbussen heraus kaffees verkauft, strassenstaende mit essen und dem hier besonders leckeren pancakes (auf thai-art) gibts sowieso genug. Auch viel - wirklich gutgemachtes - handwerkszeug, wie taschen, t-shirts, anhaenger, der uebliche marktkram eben.
Ansonsten mache ich z.z. nicht viel. Habe einmal in den hier auftretenden heissen quellen gebadet. Weiter oben am flusslauf war das wasser so heiss, das die thais dort ihre eier drin kochten!
Dann war ich noch an einem kleineren wasserfall, der drei stufen hat. Die "verbindungen" davon sind so glatt, das sie als rutschen von den thais benutzt werden. Auch das hab ich mitgenommen und zusaetzlich eine weitere kleine wunde am eh schon gescholtenen fuss: zwar die "rutschwaende" glatt waren, der untergrund aber weniger.
Den rest der zeit haenge ich in cafes in der pampa zum, geniesse die aussicht ueber die phantastische landschaft, lese und drinke kaffee. Genial!
Morgen ist schluss mit gameln, da mach ich mich richtung laos auf.
Ps: im krankenhaus selbst habe ich mich schon wohl gefuehlt, war auch nicht teuer (mit medikamenten knappe sechs euro), der arzt hat auch einen vertrauenswuerdigen eindruck gemacht. Neben der (wirklich ernst gemeinten) nur gering veraltenden einrichtung, war das einzig deutlich zeichen des "abseits-vom-schuss-seins", dass alten frauen und maenner dort noch mit ihrem fingerabdruck unterschrieben haben.
Die genesung meiner fuesse geht langsam, ganz langsam voran. So eine deutliche allergische reaktion hatte ich vorher noch nie gehabt, wahnsinn. haett' wohl doch lieber originalen kaufen sollen…
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