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Hola
Zeit für die ersten Südamerika Eindrücke unsererseits. Mehr wie 10 Tage ist es her seit wir in Chile angekommen sind. Wir haben in den letzten 11 Tagen soviel erlebt, dass es unmöglich ist alles zu erzählen, aber hier ein paar Ausschnitte daraus. Angefangen hat es in der Hauptstadt Santiago de Chile, eine Grossstadt mit 6 Millionen Einwohnern. Beeindruckend riesig, auf der einen Seite das Meer auf der anderen hohe Berge. Am Morgen Ski fahren und am Nachmittag Surfen ist hier durchaus möglich. Das ganze immer eingehüllt von einer dicken Smog Schicht.
Unsere Tage in Santiago waren leider nicht so schön, da wir in Fiji irgendwas schlechtes gegessen hatten und wir von Magenproblemen und Jetlag gequält wurden. Ich bin dann aber trotzdem ein Mal auf eine Stadttour mit gegangen, wir liefen etwa 5 Stunden durch Santiago, war sehr interessant. Alles sieht ein wenig konservativ aus, viele Kirchen, die sind hier sehr katholisch und auch der Kleidungsstil ist sehr dezent und selten läuft jemand mit kurzen Hosen rum. Sehr schöne alte Gebäude findet man recht viele, auch unser Hostel war ein 100 Jähriger Altbau, mit wunderschönem Holz Interieur, schön verzierten Treppen, hohen Räumen und einer schönen Dachterrasse von der aus man einen guten Ausblick hatte. Nicht zuletzt war es zum Glück auch so stabil gebaut, dass es die Erdbeben überstanden hat von denen wir bei einem aus dem Schlaf geschüttelt wurden. Einen Tag später gab es sogar ein sehr heftiges Erdbeben mit über 7 auf der Richterskala, da waren wir aber zum Glück nicht mehr in Santiago.
Zwei Sachen sind uns relativ schnell aufgefallen, erstens hier kann wirklich fast niemand Englisch, was wir befürchtet hatten und es hat überall Hunde. Strassenhunde, aber nicht wie man sie aus anderen Ländern kennt, abgemagert und krank, sondern riesige wohl genährte schöne Hunde. Hunde hat es extrem viele überall in Chile wo wir waren und die Menschen sorgen sich sehr um sie. Es sind auch immer sehr liebe Tiere egal wo man ist kommen sie zu einem wollen mit dir spielen oder legen sich einfach auf die Füsse und schlafen. Manchmal kann man durch eine ganze Stadt laufen und ein Hund folgt einem einfach den ganzen Weg. Da wir Hunde mögen, hatten wir sehr Spass daran.
Unser Spanisch wurde innerhalb von 4 Tagen natürlich nicht merklich besser und so entschlossen wir uns, uns einer kleinen Reisegruppe anzuschliessen. Das war eine super Idee, so erlebten wir nämlich für mich persönlich ein paar der schönsten Tage unserer bisherigen Reise. Wir waren 11 Personen aus aller Welt und ein chilenischer Fahrer und ein chilenischer Guide das ganze in einem kleinen Mercedes Bus. So ging es Richtung Norden, als erstes in eine kleine Hafenstadt. Die Landschaft bestand vor allem aus Sand, Stein und Kakteen immer von Hügeln durchzogen. Das Ziel unserer Reise war San Pedro de Atacama, den Weg dort hin haben wir in 5 Tage aufgeteilt. Hier nur ein paar der Highlights die wir unterwegs erleben und besichtigen durften.
Für mich eines der schönsten Erlebnisse, war ein Ausflug von Punta de Choros, einem kleinen Fischerdorf im nirgendwo. Von dort ging es mit einer kleinen Nussschale raus aufs Meer. Ziel warn ein paar Inseln auf denen man Pinguine, Vögel und unterwegs Delfine sehen kann. Erst dachten wir, okay so Touren haben wir schon in Neuseeland gemacht, müssen wir eigentlich nicht nochmals unbedingt mit. Sind dann aber trotzdem ins Boot, dann fing es auch noch ein wenig an zu regnen und unsere Stimmung war ziemlich schlecht. Es ging aber nicht allzu lange, da tauchten vor uns ein paar Delfine auf. Immer schön diesen Tieren zuzuschauen. Als wir an einer der Inseln angelangt waren, sahen wir viele verschiedene Kormorane und andere sehr seltene Vögel, ausserdem die ersten Humboldt Pinguine. Das Interesse war geweckt. Weiter ging es der Insel entlang. Ein grosser Seelöwe lag auf einem Felsen und poste als wir ranfuhren. Dann kamen richtig viele Pinguine und wir konnten zuschauen wie sie von ihren Nestern hoch oben in den Felsen etwas Unbehelf zum Wasser herunter watschelten und rutschten. Plötzlich ein paar Meter ein etwa 3m langes graues etwas das am Strand lag, man erklärte uns es sei ein Seeelefant und wir wären echt glücklich, dass wir einen zu Gesicht bekommen. Riesig diese Tiere und auch der Grund wieso Pinguine ihre Nester hoch oben haben, Seeelefanten fressen Pinguine. Weiter ging es vorbei an einem Felsen der im Wasser stand auf dem ein Seeotter herum turnte. Er kam immer wieder sehr nahe ans Boot und schwamm wieder weg, als wollte er uns necken. Wir waren echt begeistert wie viele Tiere es hier gab, freuten uns und zählten gerade auf was wir alles gesehen hatten, als plötzlich ein riesiges etwas neben unserem Boot auftauchte, mehrfach grösser wie unser Boot. Es war der zweit grösste Wal den es auf der Welt gibt, der Finnwal, der gerade am jagen war. Man sah in noch einige Male auftauchen, unglaublich wie riesig dieses Tier ist. Man sagte uns es wäre eine grosse Seltenheit, dass man einen Finnwal auf dieser Tour sieht. Das war echt ein toller Ausflug und wenn man bedenkt wie viel wir in Neuseeland für das Whale - Watching gezahlt haben, hat dies einen Bruchteil davon gekostet und war weit spannender.
Die nächsten Tage verbrachten wir auf einem Camping von wo wir einige Ausflüge machten oder die Zeit mit baden am Strand verbrachten. Ein interessantes Erlebnis hatten wir noch an einem Fischerhafen. Dort tummelten sich zwei grosse Seelöwen und geschätzte hundert Pelikane. Als ein Fischer sah, dass wir diese beobachteten , kam er mit einer Kiste voller Fischabfälle und futterte sie den Seelöwen und Pelikane, dass ganze endete in einem ziemlichen Chaos.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Antofogasta. Einer Grossstadt in der Atacama Wüste. Die Atacama Wüste ist die trockenste Wüste der Welt und an manchen Orten hat es über 50 Jahre nicht mehr geregnet So sieht sie auch aus, nur Sand und Steine, absolut nicht lebendes. Dafür ist sie reich an Mineral und Bodenstoffen, denen Chile seinen Zeitweisen Wohlstand verdankt. Deshalb hat es einige Dörfer und Städte in denen vor allem die Minenarbeiter leben. In einem solchen Dorf hatten wir einen Halt. Dort gab es aus früheren Zeiten als dort noch Nitrat abgebaut wurde und mit dem Zug wegtransportiert wurde, einen alten Zug Friedhof mit einigen alten Lokomotiven und Stellwerken. Da es dort fast keine Feuchtigkeit gibt korrodieren diese sehr langsam. Wir waren die einzigen dort, war eine sehr interessante Kulisse. Teile des neuen James Bond wurden auch dort gedreht.
Von Antofogasta aus kamen wir langsam zu den Salt Flats. Dort wo Wasser von den Anden unterirdisch herunterläuft und an die Oberfläche kommt entstehen die Salzseen und Salzlagunen. Mitten in dieser Wüste war eine Oase, wo wir ein erfrischendes Bad in einem kleinen Pool nahmen. Danach erkundeten wir diese Salzlagunen genauer, es gibt darin nämlich auch Lebewesen wie Flamingos und andere Wasservögel. In so ein Flamingo Reservat ging es dann. Etwa ein Mal im Jahr regnet es dort. Naja den Rest könnt ihr euch ja vorstellen. Unser nächstes Ziel wird auf jeden Fall Afrika sein, dort werden wir vielleicht ja dann als Regengötter verehrt ;-) Ein komisches Erlebnis hatte ich dank des Regens aber auch noch. Ich und ein Engländer waren noch draussen bei der Lagune, die anderen waren schon geflüchtet aufgrund des aufziehenden Gewitters. Etwa 30 Sekunden bevor es anfing zu regnen, gab es plötzlich Geräusche, wie wenn man unter einer Starkstromleitung steht und dies immer, wenn wir uns bewegten, die Luft war richtig elektrisch geladen, unheimlich.
Schlussendlich erreichten wir dann San Pedro. Von dort gingen wir am nächsten Tag in eine Salzlagune baden. Der Salzgehalt ist dort so hoch wie im Toten Meer und man kann nicht untergehen, echt komisches Gefühl. Danach ging es ins Moon Valley. Ein grosses Tal, dass aussieht wie auf einem anderen Planeten oder eben wie auf dem Mond, da waren wir zwar noch nie, aber es schaut atemberaubend aus. Wir verbrachten dort den Abend bis zum Sonnenuntergang. Auch die Sterne sieht man viel besser und klarer, da es absolut dunkel ist und keine Lichtverschmutzung hat. War auf jedenfall ein super Abschied von Chile und wir kommen gerne wieder, das nächste Mal mit spanisch Kenntnissen ;-)
PS: Wenn ihr die Fotos anschaut, müsst ihr dieses Lied dazu hören, dann seit ihr schon ein gutes Stück näher an unserem Südamerika Feeling J
http://www.youtube.com/watch?v=hcm55lU9knw&feature=related
PPS: Falls jemand Mal Lust und Zeit hat, kann er der Swisscom einen Brief schreiben und sie fragen, wie es möglich ist, dass man in Chile und Argentinien keinen Handy Empfang hat mit einer Swisscom SIM Karte.
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