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Wir wünschten uns in Siem Reap nichts sehnlicher als ein insektenfreies Zimmer bzw. Bettwanzenfreies Bett. Aber nein unser Wunsch wurde nicht erhört und das ausgesuchte Guesthouse war auch verseucht...
Aber erst mal von Anfang an. Die 5-stündige Fahrt von Phnom Penh verlief ohne Probleme. Nachdem wir im Guesthouse eingecheckt hatten machten wir uns auf um die Stadt zu besichtigen. Auf den ersten Blick fällt uns die Vielzahl von Restaurant und Shops auf. Sehr auf Touristen ausgelegt. Wir probierten mal ein sogenanntes Fish-Spa aus. Wer das nicht kennt kann es sich folgendermassen vorstellen: Man sitzt auf einer Bank und hält die Füsse in ein Aquarium. Die Fische darin kommen in Scharen an die Füsse und knabbern Hautschuppen ab. Anfangs ein sehr komisches Gefühl (zwischen kitzeln und kleinen Stromstössen). Uns hat es Spass gemacht!
Hätten wir gewusst was für eine Nacht uns bevor steht, wären wir nicht so entspannt ins Bett gegangen. Schon wieder Bettwanzen!!!
Am nächsten Morgen beschlossen wir frühzeitig auszuchecken und uns ein anderes Guesthouse zu suchen. Hat zum Glück perfekt geklappt.
Am Nachmittag besuchten wir noch diverse Märkte und holten den verpassten Schlaf nach.
Nach dem Nachtessen, auf dem Rückweg ins Guesthouse wurden wir zum X-Mal von einem bettelnden Kind angesprochen. Ein kleines Mädchen (zwischen 5-7 Jahren) ein Baby in einem Tuch umgehängt. Es lief uns nach, hielt uns an den Armen und bat uns ihr etwas Essbares zu geben. Sie bräuchte Milch für ihre kleine Schwester. Bereits ein paar Mal konnten wir ein solches Kind abweisen aber es ist einfach Herz zerreissend. Wir nahmen das Mädchen mit dem Baby also mit uns, kauften ihr in einem Laden Milch und füllten die Babyflasche.
Die ganze Situation stimmt einem irgendwie traurig und nachdenklich.
Kleine Kinder, die einem etwas verkaufen wollen, nach Geld oder Essbarem betteln gibt es hier sehr sehr viele. Die etwas älteren Kinder verkaufen Bücher oder Blumen und die kleinen betteln nach Essen. Die „Buchverkäufer" verkaufen alle genau das gleiche Buch (war auch schon in Phnom Penh so), die „Blumenmädchen" tragen alle ein in perfekter englischer Sprache und computergeschriebenes einlaminiertes Blatt mit der jeweiligen Lebensgeschichte mit sich, und die Kleinsten erzählen alle, nachdem man sie gefragt hat, dass die Eltern gestorben sind und sie bei der Grossmutter wohnen. All diese Kinder sprechen ziemlich gut englisch. Wenn man Geld geben würde, wem würde das am Schluss wohl zu gute kommen?
An unserem letzten Tag in Siem Reap besuchten wir Ankor. Weltberühmt wurde Ankor durch die noch heute sichtbaren Zeugnisse der Baukunst der Khmer in Form einzigartiger Tempelanlagen - allen voran durch den Ankor Wat, den grössten Tempelkomplex der Welt. Wenn man einmal um alle Tempel herum laufen will, läuft man 45km.
Eigentlich wollten wir die Tempelanlagen im Sonnenaufgang besichtigen d.h. ca. 5.30 Uhr. Als der Wecker uns aber weckte hörten wir Regentropfen und beschlossen uns nochmals hinzulegen. Um 10 Uhr regnete es zwar immer noch leicht aber egal. Wir suchten uns ein Tuktuk und machten uns auf den Weg. Riesige in Stein gemeisselte Bilder, Skulpturen und grosse Tempeln. Es war sehr eindrücklich. Nach der 5-stündigen Besichtigungstour wurden wir zurück gefahren. Erwähnenswert ist auch unser Tuktukfahrer. Ein junger Khmer, der uns immer wieder lustige Anekdoten von seinen Schlangenbegegnungen erzählte oder sein Zvieri mit uns teilte. Lustigerweise haben ihn die Schlangen auch auf dieser Fahrt nicht in Ruhe gelassen. Als er in den Wald aufs „WC" wollte, fiel ihm eine Schlange auf den Kopf und er kam schreiend heraus gerannt J. Ebenfalls hatten wir eine lustige Begegnung mit Affen. Die Tempelanlagen liegen in riesigen Wäldern und an einigen Orten hatte es viele Affen, die es auf das Essen der Touristen abgesehen hatten. Eine Frau vor uns war ein Glacé am essen und die Affen merkten dies genau. Sie umringten sie und schauten sie bettelnd an. Da kam ein grösserer Affe, zog der Frau den Rock herunter und hielt sie am Schal fest, er liess erst wieder los, als sie ihm das Glacé gab.
Am Abend assen wir ein feines traditionelles Nachtessen, Cedi ging sich wieder einmal die Haare schneiden (2 $) und ich gönnte mir eine Manicure.
Morgen geht es wieder zurück nach Bangkok.
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