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TIA (This is Albania)
Wow das war vielleicht hart. Wir waren nur vier Tage in Albanien, aber harte vier Tage.
Wir sind abends ueber die Albanische Grenze gefahren und haben mal wieder unsere Kollegen mit ihren riesen Wohnmobilen (http://www.septavivre.be/) getroffen (eine Franzoesische und eine Belgische Familie mit ihren selbstgebastelten Wohnmobilen). Kurz nach der Grenze haben wir beim erst besten Haus (es war ein Hotel bei dem aber der Hotelteil noch fehlte und erst das Restaurant fertig gestellt war) gefragt, ob wir im Garten zelten duerften. Wir durften und haben sofort unser Zelt aufgestellt und im Restaurant etwas gegessen. Als wir in unseren Schlafsaecken lagen und gerade in die Traumwelt uebertreten wollten wurden wir ploetzlich von einem lauten agressiven Knurren 30cm neben unseren Koepfen aufgeschreckt. Ein streunender Hund hatte uns gewittert und wollte wohl sein Revier verteidigen. Wir erstarrten in unseren Schlafsaecken und wagten kaum uns zu bewegen bis wir hoerten, dass der Hund weiterlief. Er kehrte noch einige Male zurueck, immer dann wenn wir kurz vor dem Einschlafen waren und trieb mit seinem Knurren unseren Puls wieder auf 200 hoch. Ja die schoene Ferienfahrt nach Kroatien ist vorbei und der harte Teil am Veloreiseleben tritt hervor.
Am naechsten Morgen waren wir etwas verschlafen und waren froh vom Wirt von nebenan zum Kaffee eingeladen zu werden. Wir plauderten etwas und merkten ploetzlich, dass er versuchte uns zu ueberzeugen mit ihm zusammen einen Drogenhandel in der Schweiz aufzubauen. Das ging locker 1.5h so weiter bis der Regen nachliess und wir weiterfuhren.
Skoder war unsere erste Albanische Stadt und wir glaubten unseren Augen kaum. Das erinnerte alles sehr an Afrika. Die Bruecke ueber den Fluss bestand nur aus ein paar Holzbalken mit vorstehenden Naegeln, die Vorstadt bestand aus Wellblechhuetten mit Kindern die im Abfall wuehlten und Plastik sammelten, Verkehrsregeln gab es keine jeder lief einfach so wie er gerade wollte durch den Kreisverkehr mit dem Velo auf der falschen Fahrbahn (das scheint hier ueblich zu sein) etc. Zudem mussten wir einigen Kinder ausweichen die am Strassenrand standen und an unseren Velos zerrten.
Nach den Erlebnissen aus der letzten Nacht und von diesem ereignisreichen Tag beschlossen wir nicht mehr zu zelten, sondern uns ein Hotelzimmer zu goennen. Die Hotels hier sind guenstig und sehr gut was Sauberkeit und Essen anbelangt.
Nachts brach ein heftiges Gewitter ueber uns herein mit Sinnflutartigem Regen und Donnergrollen als wuerde die Welt untergehen. Wir waren heidenfroh ueber unser Hotelbett!!!! Als Nachtessen hatten wir uebrigens Spaghetti Pomodoro fast so gut wie im WEST36!!!
Am naechsten Tag fuhren wir nach Tirana ein. Die Vorstadt war wieder sehr Afrikalike! Die Hauptstrasse mit grossen Schlagloechern, streunende Hunde, Kinder und Abfall ueberall. Olivia wurde dann auch von einem kleinen Jungen mit einer Holzlatte angegriffen. Passiert ist nichts, vielleicht war es nur ein Spiel oder eine Machtdemonstration, aber das Erlebnis war einschneidend. Wir waren uns ja bewusst, dass es solche Situationen geben wuerde und dass wir damit umgehen muessen, aber dass sie so freuh, schon in Albanien beginnen haetten wir nicht gedacht.
Tirana nicht sonderlich sehenswert und wir haben uns auch ueberhaupt nich wohlgefuehlt. Deshalb sind wir gleich weiter in Richtung Mazedonien. Wir wurden noch einige Male von Kindern belagert und einmal versuchte ein junger betrunkener Mann uns zu stoppen und zerrte an Michis Arm aber schliesslich waren wir wieder in ruhigeren Gebieten.
Nach vier Tagen Albanien sind wir heute morgen nach Mazedonien eingereist. Wir haben einen Grenzuebergang nahe Griechenland genommen auf etwas ueber 1000m. Die Landschaft hier ist sehr schoen. Viel Laubwald der jetzt in vollen Farben steht. Das Grenzgebiet war auf der Albanischen Seite mit unzaehligen kleinen und grossen Bunkern gesichert. Diese Art von Bunkern hat es in Albanien zu tausenden ueberall verstreut.
In Mazedonien fuehlen wir uns wie in einer anderen Welt! Alles wirkt wieder sauberer und vor allem scheinen die Leute wieder Arbeit zu haben und lungern nicht den ganzen Tag auf der Strasse rum. Es gibt wieder Laeden (in Albanien war alles Strassenmarkt maessig) und Banken. Das Preisniveau ist etwa gleich tief wie in Albanien. Uns gefaellts hier! Wir bleiben vielleicht noch zwei drei Tage und fahren dann nach Griechenland weiter.
Bis dann!
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