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Blog 21 Dez.
Hier möchte man die Zeit anhalten! Schon jetzt, nach der ersten Nacht, zählt dieser Ort zu den Lieblingsplätzen unserer Reise und ist ein „must come back". Die 7 Bungalows der„Rainbow Forest Lodge" liegen am Ufer des Tatai River in der grünen Dschungelnatur am Hang versteckt in totaler Ruhe. Fast! Denn auch das Paradies ist nicht so ganz unberührt. Ein kambodschianisches Unternehmen fördertSand aus dem Fluss, damit Singapur expandieren kann! Negative Folgen für die Umwelt: Lärmbelästigung,das Wasser im Fluss wird aufgewühlt und trübe, Verschmutzung durch Dieselöl, die Böschung gibt nach, wenn in Ufernähe gebaggert wird, die Fischer fangen keine Fische mehr. Aber die streitbare und sehr umweltbewusste Besitzerin (Rechtsanwältin) hat den ganzen Tag verhandelt und nicht geruht - schon bei unserer Ankunft stand sie auf dem Förderschiff - telefoniert, geschimpft, mit der Presse gedroht. Und tatsächlich wurden gegen Abend die Arbeiten eingestellt, die Schiffe flussabwärts bewegt und dann eine herrliche, unendliche Ruhe folgte. Die Lodge wird sehr umweltbewusst betrieben, man erzeugt Strom mit Solarenergie und bittet die Gäste mit Wasser und Strom sorgsam umzugehen.
Im kleinen Restaurant werden die Gäste - obwohl weit entfernt von einem Dorf bzw. einer Stadt sind alle Bungalows belegt -3 x am Tag mit hervorragendem Essen, gekocht von den kambodschanischen Köchinnen, bestes versorgt. Mittags können wir uns etwas aus einer Lunchkarte bestellen und abends gibt es ein Drei -Gänge Menü - Fisch, Fleisch, Vegetarisch - alles kann man probieren, sehr köstlich und bequem, weil nur ein paar Schritte vom Bungalow entfernt. Auch die Bar lässt keine Wünsche offen und es gibt keine Musikberieselung, was sehr wohltuend ist. Auf der Terrasse des kleinen Restaurants ergeben sich immer wieder interessante Gespräche mit anderen Reisenden, meist aus Australien, Amerika oder England. Leider ist unser Englisch nicht wirklich gut und das Zuhören ist anstrengend und einiges verstehen wir nicht richtig. Trotzdem erfahren wir doch einiges über Land und Leute und bekommen das eine oder andere neue Reiseziele ans Herz gelegt.
Die englische Besitzerin ist glücklicherweise gestern, für uns rechtzeitig, aus dem Urlaub zurückgekehrt, so dass wir nach dem schwierigen Sihanoukville hier sehr ruhige und erholsame Tage verbringen.
Heute werden wir geruhsam einen kleinen Spaziergang zu Felsen in der Nähe unternehmen und heute Mittag mit dem Kajak in das Khmerdorf am anderen Ufer fahren, in der Hängematte liegen, lesen, im Fluss baden (schon vor dem Frühstück sind wir an die andere Uferseite geschwommen - das Wasser ist in der Tiefe ganz warm und an der Oberfläche angenehm kühl). Morgen werden wir mit einem Führer eine Trekkingtour zu einem Wasserfall und einem See unternehmen.
21. Dez.
Lange genug faul rumgelegen: Wanderschuhe anziehen, eincremen, Rucksack mit Badesachen, Lunchpaket und 2 Liter Wasser bestücken, Schuhe und Strümpfe gegen die Blutegel gut mit Autan einsprayen - auch wenn es in früheren Zeiten eines der wenigen probaten Mittel gegen jedwede Krankheit war - haben wir uns doch gegen eine solche Kur entschieden und wollen unser Blut nicht mit ihnen teilen. Guide und Haushund warten um 9 Uhr schon auf uns und los geht es, auf schmalen Dschungelpfaden, erst einmal ziemlich steil bergauf. Nach 2 Stunden Wanderung eröffnet sich uns ein traumhafter Blick auf einen kleinen einsamen See. Hier machen wir gut 1,5 Stunde Rast, genießen nach der schweißtreibenden Wanderung das erfrischende Wasser im See, klettern über Felsen (der Tipp auf den manchmal schlüpfrigen Felsen Socken - sieht zwar doof aus - zu tragen, erweist sich als sehr wirksam, auch gegen die heißen Steine) und sind fasziniert von den Massen von Schmetterlingen, die um uns herum schwirren und sich leider nicht richtig fotografieren lassen. Immer wieder entdecken wir eine neue farbenprächtige Art, allein 6 unterschiedliche Arten tummeln sich auf dem einen Fleck. Türkisfarbene, giftgrün gepunktete, knallgelbe, weiße mit orangenen oder gelben Flügeln……., das haben wir noch nie gesehen. Der Freund der englischen Besitzerin hat sich auf Schmetterlinge spezialisiert und von den hier vorkommenden 210 Arten bisher ca. 75 fotografiert. Was eine Vielfalt. Nach weiteren 1,5 Stunden Wanderung und etlichen Blutegelattacken, die aber an den Schuhen oder Socken zu Ende waren, erreichen wir einen mehrstufigen Wasserfall. Hier erwarten uns kühle Getränke, Früchte und Knabbereien. Dieser Platz wird schon von mehr Menschen besucht, auch einheimische Ausflügler suchen diesen Ort auf und so ist der Platz auch an einigen Stellen recht vermüllt und nicht so einladend zum Aufhalten wie der See. Nach einem erfrischenden Bad werden wir mit dem Boot gegen 4 Uhr nach Hause zurück gebracht. Doch ziemlich erschöpft, liegen wir bis zum Abendessen erst mal flach und freuen uns auf ein weiteres - diesmal wirklich verdientes - köstliches Abendessen und bewundern mal wieder von der Terrasse unseres Bungalows den unfassbaren Sternenhimmel.
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