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Besuch in Christchurch und auf der Flucht vor der Tsunami-Welle
Papa rief kurz vor meiner Mittags Nudelsuppe an, und meldete aus Sydney 45 min. Verspätung. Und dann kam der Augenblick auch so langsam zum Greifen nahe. Nach 7 Monaten hatte ich endlich wieder ein bisschen Familie um mich herum. Mit dem Bus machte ich mich rechtzeitig auf den Weg zum Flughafen. Zuerst lief ich an den „International Arrivals“ vorbei und dachte schon ich sei im falschen Terminal oder so. Aber dann fand ich auch die Anzeigetafel, die nun nur noch eine Verspätung von 30 min. meldete. aber es dauerte trotzdem ewig. Ich hatte das Gefühl der Flieger müsste schon längst leer sein, aber es war immer noch kein Papa in Sicht. Ich streifte umher und versuchte die ganze Zeit an zwei dummen „Schildhaltern“ für irgendwelche Shuttle Gäste vorbeizuschauen. Und dann stand er auf einmal da und schaute sich um in seinem neu ausgestattetem Outdoor-Dress. Nach ein paar Tränen und kräftigem Gedrücke machten wir uns dann mit dem Bus auf zurück zu unserem Quartier. Das Brighton by the Beach war eine gemütliche Unterkunft mit Garten und Hund und nur 20 Minuten vom Strand entfernt. Und da Papa im Flugzeug ja genug zu essen bekommen hatte, wurde erstmal ein Spaziergang zum Strand unternommen. Und nach einer kleinen Portion Nudeln (ohne etwas dazu – das heißt also ohne Fleisch) ging er dann schon mal schlafen, immerhin bereits seit mehr als 48 Std. auf den Beinen.
Der nächste Tag sollte ruhig mit einem Skype-Gespräch mit der Mama beginnen. Diese war aber bereits völlig aufgebracht, da seit dem Nachmittag, nach dem Starken Erdbeben in Chile, Tsunami-Warnungen für den Pazifik-Grossraum ausgerufen wurden waren. Wir hatten davon natürlich so früh am Morgen noch nichts mitbekommen. Keiner hier in unserer Umgebung nahm die Warnung ernst und wir wussten nun auch nicht, wie wir damit umgehen sollten. Da wir sowieso eine Fahrradtour unternehmen wollten, packten wir unsere Sachen und fuhren anstatt zum Meer halt auf die Berge. Zwischendurch schauten wir immer wieder in Richtung Meer, da das Auftreffen der Welle für 09:35 Uhr angesagt war. Wir konnten aber keine sichtbaren Veränderungen feststellen. Nunja wir fuhren dann spontan mit der Seilbahn samt vorneangeschnallten Fahrrädern den Berg hinauf. Oben angekommen genossen wir bei einem kleinen Snack die Aussicht, auf Strand, Stadt und Hafen. Dann ging es mit den Rädern wieder bergab. Bei einem Zwischenstopp mit schöner Aussicht setzten wir uns fataler Weise auf einen alten Baumstumpf. Als Papa wieder aufstand, hatte sich seine Hose an einem vorher nicht sichtbarem Stück Harz verklebt. Ich musste erst lachen, und bekam dann fast selber meinen Po nicht hoch, da bei mir noch wesentlich schlimmer alles miteinander verschmolzen war. Selbst durch den Stoff bis auf meine Haut war der Klebekram vorgedrungen. Zum Glück hatte Papa seine Badeshorts dabei, so musste ich nicht am Fahrradsattel festkleben, die andere schöne Hose werde ich wohl vergessen können...
Am Nachmittag war dann ein bisschen Routenplanung angesagt und am Abend der erste Fisch im Hafenrestaurant. Das Restaurant war nicht wie empfohlen so umwerfend, so fehlte doch deutlich die Fischauswahl auf der Speisekarte. Das einzig Gute war die tolle Aussicht aufs Meer und der schöne Sonnenuntergang.
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