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...diesen Bericht zu verfassen ist sprachlich herausfordernd, da ich die letzte Woche kein Deutsch gesprochen oder auch nur gedacht habe.
Nachdem ich Steffen am Flughafen San Francisco abgesetzt habe -unwirkliches Gefuehl wenn man als Tourist jemanden zum Flughafen bringt- bin ich weiter am Pazifik entlang nach Sueden gefahren und habe die erste Nacht allein in einem Hostel mit Leuchtturm verbracht. Das Meer ist hier sehr laut, wenn es ueber die Felsen in der Brandung gegen die Klippen peitscht. Mit etwas Gewoehnung ergibt sich jedoch eine entspannende Wirkung, von der man sich gerne treiben laesst.
Spaeter in Santa Cruz, einem entschleunigten Staedtchen mit malerischer Bucht zur Suedseite, kam der leichte lockere kalifornische Lebensstil zur Schau. Eine entspannte Stimmung umgibt das sonnige Wetter zwischen den zwei Leuchttuermen an den Enden der Bucht. Es tummeln sich wenige Touristen, einige Surfer, gezeichnete Hippies und sportliche Beachvolleyballer jeden Alters in kurzen Hosen, wahlweise gerne auf ausgefallenen Fahrraedern oder Skateboards zwischen Downtown und an Promenade. Auf dem lang in die Bucht ragenden Pier gibt es neben vielen Meeresfruechtetempeln und Frischfischspelunken auch einen Schokoladenladen, der Kreationen wie schokolierten Bauchspeck anbietet. An Halloween sehe ich viele verkleidete Menschen, die ziemliche Muehe und viel Aufwand fuer ihr Kostuem betrieben haben. Da loest so manche Betrachtung richtig Staunen aus.
Die Beachvolleyballer lassen mich gerne mitspielen. Alles ist sehr kommunikativ und offen. Insgesamt wird ueberall in Kalifornien gerne gegruesst. Gespraeche sind zwar oft auf wenige Fragen beschraenkt und erscheinen daher oberflaechlich. Doch ist ein bisschen Smalltalk durchaus foerderlich um erste Gemeinsamkeinten zu finden und daraufhin eine tiefer gehende Unterhaltung zu entwicklen.
Mit amerikanischer Unterstuetzung geht es zu zweit weiter nach Osten in die verbundenen Nationalparks Kings Canyon und Sequoia. Die Auswahl an Zeltplaetzen beschraenkt sich auf einen einzigen erreichbaren, der auf 6500 Fuss (guten 2000 m) Hoehe liegt. Er ist verschneit und beherbergt immerhin 3 andere Parteien, alle in Karavans. Die Nacht ist eiskalt, der Atem verfestigt sich an der Zeltinnenwand. Aber wir haben es ueberlebt und freuen uns bei strahlendem Sonnenschein am naechsten Morgen ueber die Oeffnung der Passstrasse. Dort duerfen wir die riesigen Sequoia Baeume bestaunen, deren maechtigster Vertreter als zweitmassivster Baum der ganzen Welt sogar schon 2200 Jahre alt ist. Die offenen Augen im Leben werden ebenfalls belohnt an diesem wunderschoenen Tag: Wir wandern nah an einer vierkoepfigen Rehfamilie vorbei und beobachten einen schwarzen Schwarzbaeren zur Kaffee & Kuchen Zeit beim Eichelnnaschen. Wir haetten ihn gerne mitgenommen als Reisebegleitung, so suess und knuddelig war er. Aber er saeuft sicher lieber Bergwasser als Bier.
Zum Thema Bier ist dem Vorurteil gegenueber dem amerikanischen Einhalt geboten. Es gibt eine fast schon zu grosse Auswahl in diesem Bundesstaat, welche auf jeden Fall probierenswertes zur Verfuegung stellt. Natuerlich freue ich mich dennoch wieder auf ein schoenes schwarzwalddeutsches Pils.
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