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Waehrend Uta mal wieder mit ihrer Handtasche kuschelt und die ganze Zeit verliebt vor sich hinmurmelt: "Wilson, Wilson" , ergreife ich die Gelegenheit und ihr Netbook, um zu schreiben. Grad sagt das Kind zu mir: Ey Nele, wenn ich Wilson nicht mit nach Deutschland nehmen kann, weeste, wat los is.
Aber wahre Liebe uebersteht auch 3000 km und laenger.
Nun denn. Fangen wir an.
Ich beginne mit Kartoffelsuppe und Wuerstchen. Ich glaube, von der Geschichte hab ich noch nicht berichtet. Im goldenen Huehnchen sollte es einst Kartoffelsuppe mit Wuerstchen geben. Dazu brauchten wir folgende Ingredenzien: Kartoffeln, Wuerstchen.
Und damit es aussieht, als haetten wirs voll drauf: Petersilie und Mohrrueben. Also ab zu Coles (isn Supermarkt) und Noetiges eingekauft.
"Haben Sie Wuerstchen im Glas?"
"Wuerstchen im GLAS?! Das hab ich noch nie gehoert und noch nie gesehen. Wir haben Party-Wuerstchen in der Dose!"
"Nee nee, wir wollen Wuerstchen ausm Glas."
Hatten sie nicht. Also haben wir Wuerstchen aus der Einschweissfolie genommen.
"Haben Sie dann zufaellig gefrorene Petersilie?"
"GEFRORENE Petersilie?! Das hab ich noch nie gehoert und noch nie gesehen! Wir haben frische Petersilie"
"Nee nee, wir wollen gefrorene."
Hatten sie nicht. Also mussten wir frische Petersilie nehmen. Wie uncool.
Dennoch: Die Kartoffelsuppe wurde natuerlich trotz all der unschoenen Hindernisse zu einem wahren Geschmacksfeuerwerk. Es bleibt an dieser Stelle auch unerwaehnt, dass es eher Kartoffelbrei anstatt -suppe war. Wohl zu viel Bibi Blocksberg gehoert.
Zweite Geschichte: Wie unsere Waesche rosa wurde
Wir haben weisse und rote Waesche zusammen gewaschen.
Ende der Geschichte.
Dritte Geschichte: Wie Wilson den Pudding ass
Ihr wisst bereits, wie Uta Sachen teilt. Naemlich gar nicht. So kam es, dass wir uns mal Pudding gekauft haben (da waren zwoelf Stueck in einer Packung). Dann wollte ich einen essen (ich weiss nicht, wie viele ich zu diesem Zeitpunkt schon verspeist hatte- aber viele waren es nicht) und frage Uta, ob sie auch einen will. Ja aber sicherlich. Und wie viele Puddingse waren uebrig? Zwei.
"UTA!!!"
"Eyyyyy, mecker doch nicht mit mir! Guck, da unten! Wilson hat die alle gegessen!"
Die Handtasche aus Kaengurufell isst Schokopudding. Wer haette das gedacht.
Vierte Geschichte: Wie Uta und ich jeden Morgen und Abend teuer speisen waren
Ich moechte euch die Details ersparen. Denn ihr kennt die Story von den Krankenhaussandwiches schon. Aber ihr wisst nicht ueber das volle Ausmass unserer Ausbeute Bescheid. Am letzten Tag haben Uta und ich jeder zwoelf Stueck abgestaubt. Dazu Tee, Zeitschriften (die haben wir aber freundlicherweise da gelassen) Kekse, Pflaster und Desinfektionsmittel. Wie Timo sagen wuerde: Man muss einfach nur hoeflich fragen, dann machen die Leute alles fuer einen.
Ich glaube allerdings, dass Uta inzwischen nicht mehr ins Krankenhaus muss, weil die keine Lust mehr haben, uns zu ernaehren.
Und um auf den Titel der Geschichte Bezug zu nehmen: Jeder Krankenhausbesuch musste im Anschluss natuerlich bezahlt werden. So aehnlich wie Praxisgebuehr beim Arzt, nur jedes Mal und nicht ganz so guenstig. Also haben Uta und ich, als wir im Krankenhaus dinnierten, so getan, als waeren wir in einem Nobelrestaurant. Wahrscheinlich haben die Stullen da deswegen so gut geschmeckt. Alles eine Frage positiver Gedanken.
Fuenfte Geschichte: Wie Uta Kampf gegen die Sokra fuehrte
Ihr kennt das. Sechs Stunden im Krankenhaus, ohne dass irgendwas passiert... das fetzt schon eher nicht so. Und erst recht dann nicht, wenn man die ist, die nicht krank ist. Uta hatte da voll den gemuetlichen Stuhl mit Rueckenlehne und Kopfstuetze und so nem Rueckenlehne- und Kopfstuetzverstellteil. Und ich hatte .. lasst mich kurz in Erinnerungen schwelgen ... nichts. Irgendwann kam irgendeine Schwester an und hat mir freundlicherweise einen Stuhl gebracht. So nen normalen. Aber immerhin sitzen, nicht wahr. Ja und was macht man dann, wenn die Schwester von Antibiotika lebt und man selber von Krankenhaussandwiches und Mi-Nudeln? Korrekt. Man dreht seine eigene Serie. Zwar ohne Kamerateam und Publikum und auch ohne Darsteller, Requisiten und ne eigentiche Story, aber man dreht eine Serie. Uta wurde Captain Kirk, brachte ihre Rueckenlehne und Kopfstuetze in eine aufrechte Position, nahm ihr Rueckenlehne- und Kopfstuetzverstellteil (kurz: RuKvt) als Steuerzentrale und rief: "Alles bereit machen! Die Sokra greifen an!!!"
Weiter sind wir nicht gekommen, weil wir nicht aufhoeren konnten zu lachen. Sogar die Schwestern mussten schmunzeln.
Uta: Gabs bei Raumschiff Enterprise eigentlich die Sokra?
Nele: Natuerlich nicht!
Uta: Doch, ich glaub, die gabs da. Ich frag mal Papa.
Nele: Da brauchst du Papa nicht fragen, die gabs da nicht. Beim Zeldagameboyspiel gibts einen, der Sokra heisst.
Uta: Ach so. Na dann mein ich bestimmt den.
Bestimmt.
Sechste Geschichte: Wie Tony unsere Halsketten aus der Gangschaltung befreite
Damals, ihr erinnert euch, als der Rueckspiegel auf einmal abfiel und wir ihn mit Sekundenkleber wieder anklebten (er haengt immer noch)- da passierte etwas Furchtbares. Etwas, das man mit Worten kaum beschreiben kann. Uta und ich (aber vor allem ich) hatten unsere Ketten an den Rueckspiegel gehaengt (Ich will nichts, aber auch wirklich GAR nichts hoeren von wegen: "Frauen.." !). Die sind logischerweise beim Rueckspiegelabfallunfall mit abgefallen. Dummerweise da hin, wo die Gangschaltung ist. In dem Stoffdingens, was da drum rum ist, war ein Loch. Da sind die Ketten reingefallen. Leider haben wir das etwas spaet bemerkt. .. Ich formuliere das um: Leider haben wir uns etwas spaet dafuer interessiert. Da war es schon zu spaet. Die Anhaenger waren alle mehr oder weniger heile. Die Ketten an sich zerpflueckt. Es war schrecklich. Und wir haben das Zeug da nicht rausbekommen. Also ab zu Tony, dem Hostelbesitzer.
"Duuu.... Tony... Du kennst dich ja ganz schoen gut mit Autos aus und so, ne .. ?"
"Oh ja, RICHTIG gut!"
"Ja wunderbar. Wir hatten da naemlich nen Unfall. Also nicht mit dem Auto, sonderm IM Auto."
Kein Ding. Tony guckt sich das mal an. Das Erste, was er sagt: "You have so much s h i t in this car!" (Fuer Oma auf Deutsch: Hier siehts aus wie bei Hempels unterm Sofa!")
"Ey Tony! Das is unser Zuhause! Wir wohnen hier!"
"Ja, is gut. Holt mal den ganzen Scheiss da raus!"
Und das hat er so unfreundlich gesagt, dass mir erst mal die Kinnlade runtergeklappt ist. Natuerlich hat er das nicht so gemeint und gleich hinten ran gehaengt: Pleeeeaaaase!!!
Ja und dann hat Tony das da aufgemacht, wir haben die Ketten und nen alten Oreokeks drunter gefunden und weil wir ja schlaue Maedchen sind, durften wir das alles selber wieder zusammenschrauben. Und jeder, der jetzt denkt: "Ach du gruene Neune, Nele und Technik schon wieder!", dem sage ich: Zu recht, lieber Freund! Aber ich hatte den Akkuschrauber nur zehn Sekunden in der Hand, da ist nichts passiert und alles ist wieder heile. Ausser die Ketten. Die bleiben fuer immer kaputt.
Siebte Geschichte: Wie Uta und ich Freunde fanden
Beliebiger Tag, 9.30 Uhr, Kueche im Hostel
"Boah!! Ist das etwa euer Nutella?!"
"Jau"
Freunde gefunden.
So. Und Sonntag gehts nach Sydney. Mal gucken, wies da so mit Wasser aussieht.
Adios Bambinos und esst mal wieder Zitronen!
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