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In Wellington angekommen quartierten wir uns für zwei Nächte in ein Hostel ein und erkundeten die Hauptstadt Neuseelands. So viel gibt's aber nicht zu erzählen. Wir schlenderten durch die kleine Innenstadt, besuchten das Nationalmuseum Te Papa und waren, wie so oft, in der Bibliothek. Was uns aber aufgefallen ist: Es sind hier sehr viele junge Leute unterwegs sind.
Nach den zwei Tagen machten wir uns auf nach Norden zum Tongariro National Park, dessen aktive Vulkane Mt Ruapehu, Mt Ngauruhoe und Mt Tongariro die höchste Erhebung der Nordinsel bilden. Da man heute kaum 50 Meter weit schauen konnte, sowieso alles nur grau war und es die nächsten Tage nicht wirklich besser werden sollte, entschieden wir uns erst einmal weiterzufahren und es bei schöneren Aussichten noch mal zu versuchen.
So fanden wir uns erstmal weiter nördlich in Rotorua wieder.
Auf dem Weg von Taupo nach Rotorua, dem „Geothermal Explorer Highway", konnten wir immer wieder rauchende Erdlöcher sehen und wurden mit herrlichem Schwefelgeruch empfangen. Die Stadt liegt auf vulkanisch-aktivem Gebiet, in deren Stadtpark man heiße, brodelnde Quellen und Mud-Pools erforschen kann.
Außerdem besuchten wir hier auch ein Maori-Dorf, das direkt auf aktivem Territorium liegt und um dessen Häuser es nur so raucht und qualmt. In Tewhakarewarewatangaoteopetauaawahiao, oder „kurz" Whakarewarewa Thermal Village, lernten wir einiges über die Kultur der Maori und dem Zusammenleben mit den heißen Quellen und der Erdwärme und sahen traditionellen Tänze, von denen die All Blacks manche heute noch vor den Spielen praktizieren. Die Leute können mit Hilfe des heißen Wasserdampfes kochen, in heißen Becken entspannen und das ganze Jahr über barfuss laufen. Nachdem wir das Dorf mit seinen brodelnden Quellen, Mud-Pools und Geysiren erkundet hatten, entschieden wir uns aber ,vor allem wegen des Schwefelgeruchs, dafür nicht hier wohnen zu wollen; obwohl wir die eingebaute Fußheizung und warmen Becken echt cool fänden :)
Unser Roadtrip ging weiter in den Norden in die Nähe von Tauranga. Da der nächste Tag aber der mit Abstand schlechteste Tag seit langem war und es ununterbrochen schüttete, verbrachten wir ihn in Paeroa in der Bibliothek, mit der Planung unserer verbleibenden Reise und mit einem überfälligen Friseurbesuch. Der nächste Tag war besser und wir machten uns auf den Weg zu den Waitomo Caves im Westen der Nordinsel. Die Fahrt dorthin führte über grasgrüne, „picturesque hills", die mit grünen, roten und goldenen Bäumen gespickt waren.
An den Caves angekommen, machten wir eine Tour durch die Glowworm-Cave, die sich, wie der Name schon verrät, durch ihre Glühwürmchen auszeichnet. Die Höhle mit ihren Stalagmiten und Stalaktiten fanden wir nicht so spektakulär wie die Tropfsteinhöhle in den Blue Mountains, aber die Glühwürmchen entschädigten dafür. Mit dem Boot ging's über einen unterirdischen See, an dessen Decke man eine Milchstraße aus tausenden von leuchtenden Glowworms sehen konnte.
Nachdem wir wieder Tageslicht in den Augen hatten, fuhren wir weiter die Westküste hinunter zum Mt Taranaki, den wir aufgrund des schlechten Wetters ebenfalls ausgelassen hatten. Jetzt war es aber wunderschön und wir fuhren zu unserem Frühstücksplatz an einem Lighthouse mit perfektem Blick auf den Vulkan und seiner schönen Schneekrone. Kaum waren wir vom Highway abgebogen, kam uns auf der schmalen Straße eine Herde Kühe entgegen. Da wir den Aufprall wohl verloren hätten, nutzten wir die Gelegenheit lieber für ein paar schöne Schnappschüsse. Wegen seines fast perfekten Kegels krönten wir Mt Taranaki zum schönsten Berg Neuseelands und umrundeten ihn.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann in den grünen Hügeln des Forgotten World Highways, der uns zum eigentlichen Ziele unseres Umweges führte, dem Tongariro National Park.
Den Abend verbrachten wir kurz vor dem Nationalpark mit dem Blick auf die von der Abendsonne angestrahlten und leuchtenden Berge.
Nach unserer kältesten Nacht seit über einem Jahr, klingelte der Wecker früh und wir packten unsere Rucksäcke mit warmen Sachen und Proviant.
Dann waren wir am Start des 19,4 km Alpine Crossings, das zu den besten Tageswanderungen in der Welt zählen soll und hatten fantastisch blauen Himmel.
Wir stapften los entlang eines kleinen Bachs und mit Blick auf den Mt Ngauruhoe, bevor wir uns, umgeben von Vulkangestein, an die ersten Höhenmeter vorgearbeitet haben. Von dort an gings erstmal eine Weile bergauf, bevor wir dann so langsam an die Schnee- und Eisgrenze gelangten. Die letzten Meter zum mit 1900m höchsten Punkt der Wanderung liefen wir vorsichtig durch den stellenweise eisigen Schnee. Der gesamte Aufstieg bot unzählig viele Ausruhmöglichkeiten, da man sich alle paar Meter umdrehte, um die wirklich beeindruckende Landschaft zu genießen und eine paar Bilder zu knipsen.
Dort oben gabs dann ein leckeres Käsebrot und wir schauten uns den „Red Crater" und die blauen Emerald Lakes an.
So langsam zogen dann Wolken auf, die sich aus dem Dampf der rauchenden Krater des Tongariro bildeten, die wir später noch passieren sollten und letztes Jahr zweimal ausgebrochen sind.
Die Vulkane des Tongariro Nationalparks sind immer noch aktiv und stoßen nach Schwefel riechenden Rauch und Dampf aus.
Von jetzt an durften wir also nur noch bergab wandern und folgten den letzten Kilometern durch Vulkanasche und mit einem Ausblick der nicht weniger spektakulär ist als die andere Seite des Crossings.
Nach 6 Stunden waren wir am Ziel unserer absolut schönsten Wanderung und ließen den Tag locker ausklingen.
Am Tag darauf fuhren wir am Lake Taupo vorbei ins Auenland zu den bekanntesten und wahrscheinlich schönsten Grashügeln Neuseelands. Hobbiton stand auf dem Programm und wir sahen uns zwei Stunden lang die Filmkulisse von „Herr der Ringe" und der „Hobbit" an.
Mit der Coromandel Halbinsel, dem Norden und Auckland haben wir noch drei Ziele vor uns, bevor wir Neuseelands teils regnerische Tage für Fiji's Sonne eintauschen.
Moritz und Armin
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