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Hallo Ihr Lieben,Lang lang ist es nun her, dass ich hier etwas hinterlassen habe. Seit dem ist natürlich viel passiert und die meisten von Euch haben mich in der Zwischenzeit auch gesehen und sind up-to-date. Für alle anderen hier noch ein kurzer Abriss: Der Jemen brachte noch eine sehr spannende Zeit mit sich und alles in allem hat es mir wirklich sehr gut gefallen, so dass auch die Überlegung stand noch eine Weile dort zu arbeiten. Doch wie es im Leben so ist, kommt immer alles anders als man denkt.;-) Ich nenne es mal einen "glücklichen Zufall" der dazu geführt hat, dass ich noch zu meiner Zeit im Jemen auf eine bald zu schaffende Stelle für die GTZ in Afghanistan aufmerksam gemacht wurde. Als sich herausstellte, dass sie wirklich mich für die Stelle wollten, habe ich - spontan wie ich bin ;-) - ziemlich schnell meine Koffer gepackt, meine letzten Urlaubstage zusammengekratzt und bin in kalte Deutschland geflogen. Da die Aussicht auf eine längere Zeit in Afghanistan einen doch zum Nachdenken bringt, was im Leben wichtig ist, haben Karsten und ich beschlossen noch vorher standesamtlich zu heiraten. Eine große kirchliche Hochzeit wird irgendwann folgen, aber es war uns wichtig zumindest diesen offiziellen Schritt zu wagen. Und somit sind wir seit 06.11. Ehemann und Ehefrau ;-). Ein tolles Gefühl! Kurz danach ging es dann zu Vorstellungsgesprächen nach Eschborn in die Zentrale der GTZ wo auch vom 01. - 23.12. meine Vorbereitung stattfand. Die Vorbereitung war doch etwas Kräftezehrend und dementsprechend war es sehr angenehm, über Weihnachten und Neujahr noch ein paar Tage im Kreis der Lieben zu Hause verbringen zu können. Am Sonntagabend war dann wieder einmal die traurige Stunde der Verabschiedung gekommen. Auch wenn ich das jetzt schon ziemlich häufig hinter mich gebracht habe, wird es definitiv nicht einfacher. Sicher freut man sich auf alles was da kommen mag, aber es wäre eben vieles einfacher und schöner, wenn man es teilen könnte. Aber so ist nun mal das Leben, wenn man mit diesem "Virus" das sich Fernweh nennt infiziert ist. Meine reise begann dann auch ziemlich abenteuerlich. In Berlin herrschte bereits Schneechaos und das Flugzeug hob viel zu spät ab. Zum Umstieg in Düsseldorf holte mich jemand von der Maschine ab und rannte mit mir wie verrückt zum Gate der Emirates Maschine nach Dubai, die in zehn Minuten starten sollte. Völlig außer Atem und gerade noch rechtzeitig erreichten wir den Flieger und los ging es. Da ich BusinessClass geflogen bin, hatte ich mir bereits ausgemalt, wie ich meine 7 Stunden Aufenthalt in der Business Lounge in Dubai verbringen würde. In Dubai angekommen holte ich mein Gepäck vom band ab - da es nicht bis Kabul durchgecheckt werden konnte - und wollte mich wieder zurück in Richtung der Lounges bewegen, wo es dann hieß "Sorry, aber sie können da nicht mehr rein". Mein Emirates Flug wäre vorbei und somit wäre ich mit Emirates "finished"! Ich war stinken sauer, aber es half nix. Mein Traum von BusinessClass-Lounge war geplatzt.:-( Danach war es gar nicht so einfach herauszubekommen von welchem Terminal denn nun mein Flug nach Kabul geht und als ich es dann wusste, wie man dort hinkommen soll. Anscheinend ist alles wo nicht Emirates draufsteht einfach zweiter Klasse oder drunter. Der Terminal lag dann ca. 10min Taxifahrt entfernt und war natürlich nicht mit dem Emirates-Terminal zu vergleichen. Was vielleicht auch an den Destinationen lag: Kabul, Teheran, Bagdad...etc. Auch hier hatte ich nicht wirklich Glück, denn die Dame am Schalter wollte mich meine kleine rote Reisetasche nicht mit ins Flugzeug nehmen lassen. Ich sollte sie einchecken und noch 50€ für Übergepäck bezahlen. Ich sagte ihr, dass ich die Tasche nur einchecke, wenn sie mir verspricht, dass diese wirklich am Abend mit mir in Kabul landen wird. Ich hatte nämlich extra für den Fall, dass mit dem anderen Gepäck etwas nicht klappt, frische Sachen, meine Kosmetikartikel zum Duschen und meinen Schlafsack in diese Tasche gesteckt, so dass ich nicht ganz ohne etwas dastehen würde. Sie versicherte mir, es würde alles am Abend in Kabul ankommen. Ich war einigermaßen beruhigt und wartete dann auf den Flieger, der natürlich auch zwei Stunden Verspätung hatte. In Kabul angekommen, kam es wie es kommen musste: keines meiner eingecheckten Gepäckstücke war da. Und ist es bis heute nicht (es ist Mittwochabend). Das heißt ich stecke seit Sonntagmorgen in den selben Klamotten und musste zumindest mit dem Shirt auch schlafen, da es einfach furchtbar kalt ist. Wie ihr Euch nun sicher vorstellen könnte, fühle ich mich ziemlich ekelig und bin innerlich furchtbar erbost und schwöre, dass wenn mein Gepäck morgen nicht da ist, ich persönlich nach Dubai fliege und den Leuten da mal was erzählen werde! So viel dazu!Ansonsten wurde ich ganz herzlich hier begrüßt und vom ersten Eindruck scheint es ein furchtbar nettes Team zu sein. Freue mich auch schon darauf richtig loszulegen - sobald meine Sachen endlich da sind. Heute gab es sowieso eine Ausgangssperre, auf Grund von Demonstrationen und einem Besuch des pakistanischen Präsidenten. Ich hoffe, dass morgen früh endlich meine Sachen kommen und dann kann es richtig losgehen. Bisher habe ich auch von der Stadt noch nicht sehr viel gesehen, das steht dann Freitag auf dem Programm. Das Hotelzimmer ist ganz nett aber ziemlich groß und dementsprechend furchtbar kalt. ...aber wenn erstmal meine neuen Wintersachen da sind, ist das alles kein Problem mehr ;-)... Ansonsten geht es mir aber ziemlich gut, ich fühle mich wohl aufgehoben und es gibt keinen Grund zur Sorge. Ich hoffe sehr, dass ich dieses Mal nicht so schnell wieder schreibfaul werde und melde mich dann bald wieder bei Euch. Dann sicher auch mit ein paar Fotos.Ganz liebe Grüße aus dem kalten Kabul,Eure Madeleine
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