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Nach unserer Tauchwoche bewegen wir uns nun wieder auf eine neue Art fort: für 10 Tage haben wir ein kleines Auto gemietet, das uns durch Sabah bringen soll. Sabah ist ein Teil der Insel Borneo, die zu Malaysia und Indonesien gehört. Auch Brunei liegt auf dieser Insel. Sabah befindet sich im malaysischen Teil.
In diesen Tagen sitzen wir ziemlich oft im Auto, es macht Spass so durch die Gegend zu fahren, miteinander zu diskutieren und sich die Landschaft anzusehen. Stundenlang fahren wir an den schönen Palmenplantagen vorbei, durch die hier Palmöl erzeugt wird. Reisfelder, Kokosnusspalmen, andere Bäume und wildes Grün, Regenwald… Immer sieht es rechts und links so aus, ab und zu kommt mal ein kleines Dorf oder ein paar Hütten, ansonsten NATUR PUR!!! Wir fühlen uns sehr wohl.
Schwierig wird es aber vor allem am Anfang mit der Navigation. Leider haben wir kein GPS und keine Karte im Auto. Und in ganz Sabah findet sich keine Strassenkarte, es ist unglaublich. Auch Wegweiser sind eher rar hier. In den ersten Tagen ist es ziemlich mühsam, unsere Ziele zu finden, doch nach einigen Tagen haben wir den Dreh einigermassen raus.
Da Sabah so grün ist, gibt es natürlich in der Natur auch sehr viel zu tun. Am ersten Tag haben wir aber andere Sorgen:
Wir fahren die ersten 100 km und stellen bald mal fest, dass das Auto nicht mehr soviel Benzin hat. Das kümmert uns aber im Moment noch wenig - bis die Anzahl Restkilometermit dem noch vorhandenen Benzin immer tiefer und tiefer wird und schliesslich durch einige Striche ersetzt wird! Die ganze Zeit halten wir die Augen nach einer Tankstelle offen, aber Fehlanzeige, hier gibt es natürlich erst nach einigen 100 km die nächste Tankstelle. Erst als wir das Gefühl haben, dass der Motor schon fast aufgibt, sehen wir von weitem das SHELL-Zeichen leuchten! Juhui. Wir sind gerettet!
Vor lauter Zittern haben wir die Fahrt durch Lahad Datu gar nicht richtig wahrgenommen. Das Dorf ist nämlich vor einigen Stunden überschwemmt worden. Beim Vorbeifahren sehen wir Häuser und Autos, die im Wasser stecken, Kühe und ein Affe, die am Strassenrand warten, Leute die im braunen Wasser baden und und und.
Ansonsten gibt es hier in Sabah einiges zu tun: Wir besuchen das Orang Utan Rehabilitation Zentrum. Hier werden verwaiste Orang Utans aufgezogen und wenn möglich auf die Rückkehr in den Dschungel vorbereitet. Wir sehen tatsächlich einige OrangUtans und können dabei zuschauen, wie sie gefüttert werden. Spannend.
Im Rainforest Discovery Center (ein riesengrosser Regenwald, bei dem die Tier- und Pflanzenwelt dieses Regenwaldes auf Plakaten beschrieben wird und manchmal auch Wegweiser den Weg zeigen) machen wir eine Wanderung. Fantastisch. Wir geniessen die Ruhe und suchen nach Tieren, investieren viel Zeit ins Fotografieren und können fast nicht mehr damit aufhören. Als wir am Morgen in den Regenwald hineinkommen, scheint die Sonne, das schönste Wetter. Plötzlich verdecken die Wolken den Himmel und es beginnt wie in Strömen zu regnen. So läuft das also mit der Regenzeit! Haben wir das also auch noch mal erlebt! Wir sind natürlich mitten im Regenwald und haben weder Schirm noch Regenschutz noch sonst irgendetwas dabei. So wandern wir klitschnass weiter und nehmen es easy. Bei dieser Hitze ist es richtig angenehm, in diesem Regen zu wandern.
Nächste Station ist der Kinabatangan River. Hier übernachten wir in einem Langhaus in ziemlicher Dschungelathmosphäre. Am Abend machen wir eine Bootssafari, wir entdecken verschiedene Affen und schauen ihnen beim Spielenzu. Auch ein paar exotische Vögel lassen sich blicken. Wir geniessen die schöne Abendstimmung auf dem Boot. Am morgen früh um 6 Uhr starten wir mit unserem Guide ein Dschungeltrekking. Für zwei Stunden wandern wir im Regenwald umher, unsere Schuhe sind voller Schlamm, aber genau das haben wir gesucht. So macht es richtig Spass! Leider wollen sich die Tiere nicht so zeigen, bis auf ein paar Affen weit weg, sehen wir nicht viel anderes.
Im SABAH TEA GARDEN machen wir den nächsten Halt. Auf einem Hügel mitten im Grünen wird Tee angebaut. Wir fahren durch die Teeplantagen und beziehen ein Zimmer im Longhaus. Vom Restaurant aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Landschaft und auf den Berg Kinabalu, Sabahs grösste Attraktion. Es ist wunderschön hier oben auf dem Hügel. Wir nehmen an einer Führung teil, in der uns erklärt und gezeigt wird, wie der Tee von der Plantage in die Tasse kommt. Dazu besuchen wir auch die Fabrik, sehr spannend.
In der Nacht hat es sehr stark geregnet. So wird uns mitgeteilt, dass die Hauptstrasse von hier nach Kota Kinabalu nicht befahrbar ist, weil es einen Erdrutsch gegeben hat. Da wir weiter möchten, machen wir einen grossen Umweg, wir fahren ungefähr einen 500 km langen Kreis, bis wir dann am Abend in Kota Kinabalu - Borneos Hauptstadt - ankommen. Bis wir das Zentrum finden, dauert es etwas. Ohne Karte und mit Wegweisern, auf denen unbekannte Namen stehen, ist es doch nicht ganz so einfach, sein Ziel zu finden. Aber irgendwann haben wir's dann doch geschafft.
Nun sind wir etwas früh in Kota Kinabalu. Wir haben für ganz Sabah eigentlich 10 Tage eingeplant, und sind nach ungefähr 5 Tagen schon in Kota Kinabalu. Da haben wir Sabah etwas überschätzt. Aber von Kota Kinabalu aus können wir noch viele Tagesausflüge unternehmen. Und haben Zeit um etwas zu chillen, das finden wir natürlich auch toll.
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