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First day
This is the tale of sweet, little Me conquering Taipei.
It is about things unmentioned such as cockroaches, spiders, penis cakes, snakes, fat little boys and frogs, either human or toad-like ones.
But there also a few things to mention.
Point 1: Taipei is better at rain than Wuppertal.
Point 2: They are really not able to live without Smartphones.
Point 3: They are more scooters than people.
Point 4: They really eat talons and tongues.
Point 5: The university's rooms look like classrooms in Africa.
Now the narrative story line:
The airplane was stuffed with young German backpackers going to New Zealand and Australia, well, and me. Blabla. I fast-forward because the flight was really boring. I caught a bus from Taoyuan (the city where the airport is) to Taipei, it is 1h-ride. Then I changed to the MRT, some kind of Metro and followed the instructions of my host Lili. I managed to find her place and rang the bell but it turned out that the bell doesn't work. So I couldn't find a way to let her know that I want to enter. My phone doesn't work in Taiwan. Starbucks' Internet doesn't work on neither my phone nor my computer. I was totally desperate. I asked an English lady in Starbucks for help. She let me use her phone but the number didn't work. I was close to tears and she bought me a sandwich and promised me to bring her to university where she was about to hold a lecture about Martin Luther King's "I have a dream". So I helped her preparing the lecture, pushing tables around and cleaning the blackboard. The chairs started filling and immediately I made friends with lots of students. They lent me their smartphones and I managed to contact my host and we arranged to meet in front of her house at a certain time. Then the lecture started and we were busy analysing King's speech and the students taught me some Chinese characters. After that we walked around and tried to buy me a Taiwanese phone card. These brats wanted me to be 20 because the law says so. So I didn't obtain a phone card but we had lunch in the student's mensa. After that I went sleeping on a park bench (and got bitten by tons of mosquitos). I woke up because a guy was approaching me. He showed me his smartphone screen where he had looked up the Chinese words for "Can I take you out?" into English. He tried to start a conversation but his English skills were limited to "Do you speak Chinese?". He left and I continued sleeping. The jetlag really beat me. At the arranged time I waited in front of Lili's house and she showed up. Lili is really great. She's half Chinese, half French, currently living in Taipei to improve her Chinese. I installed myself and slept 2 hours while she was at the library. After that we explored the Shilling Night Market and I have to say, this Night Market thing is amazing. Tons of food. It is impossible to guess what the ingredients are. They eat talons and tongues, livers and hearts, sweet and sour at once, everything fresh, all kinds of sauce, all kinds of meat, big pans, fried with oil, dipped into sauce, put on skewers, taken by sieves, it's like a big playgrounds where people just select any ingredient and do with it whatever they want.
Night markets work like this: you walk around, buy some food here for 10 cents, buy some meatballs there for 20 cents and just gather an amount of food that you keep eating constantly until you are done. Then you walk around and check out fancy mobile phone covers and admire clothes in doll size. That's how it works. Lili and I developed a special style of returning home, it goes like this. You don't take the public transport, you walk, you admire wild dogs, you do athletics on public training grounds, you climb huge bridges and talk about love confessions, you buy a milk-to-go in the super market and take the very last MRT from a remote station.
I ended up playing a French card game with French friends which was obviously about food. You have to prepare sandwiches and the person who makes the best combinations of ingredients gets the most points. Though I'm a bad German cook, I ended up second. That says a lot about the game!
AUF DEUTSCH:
Tausend Ängste und himmelhoch jauchzend
Dies ist das Märchen vom süßen, kleinen Ich, das Taipeh erobert.
Es geht dabei um unerwähnte Dinge wie Kakerlaken, Spinnen, Peniskuchen, Schlangen, fette, kleine Jungs und Frösche, entweder menschliche oder krötenartige.
Aber dann gibt es auch Dinge zu erwähnen.
Punkt 1: Taipeh ist regenbegabter als Wuppertal.
Punkt 2: Sie sind dort wirklich nicht in der Lage, ohne Smartphone zu leben.
Punkt 3: Es gibt mehr Mofas als Menschen.
Punkt 4: Sie essen wirklich Klauen und Zungen.
Punkt 5: Die Vorlesungräume der Uni sehen aus wie Klassenräume in Afrika.
Jetzt zur wirklichen Geschichte:
Das Flugzeug war vollgestopft mit jungen, deutschen Backpackern auf dem Weg nach Australien oder Neuseeland, na ja, und ich. Ich spule vor, weil der Flug wirklich langweilig war. Ich nahm den Bus von Taoyuan (die Stadt, wo der Flughafen ist) nach Taipeh, das dauert eine Stunde. Dann stieg ich in die MRT, eine Art Metro um und folgte dann den Weganweisungen meiner Gastgeberin Lili. Ich habe ihr Haus dann tatsächlich auch gefunden und habe angeklingelt, aber es stellte sich heraus, dass die Klingel nicht funktioniert. Ich konnte keine Möglichkeit finden, ihr mitzuteilen, dass sie mich reinlassen soll. Mein Handy funktioniert in Taiwan nicht. Das Internet in Starbucks funktioniert weder auf dem Handy noch auf dem Netbook. Ich war total verzweifelt und fragte eine englische Frau um Hilfe. Sie lieh mir ihr Handy, aber die Nummer funktionierte nicht. Ich war den Tränen nahe und sie kaufte mir ein Sandwich und versprach mir, mich mit an die Uni zu nehmen, wo sie in Kürze eine Vorlesung über Martin Luther Kings „Ich habe einen Traum" hatte. Also half ich ihr, die Vorlesung vorzubereiten, schob Tische herum und putzte die Tafel. Die Stühlen fingen an, sich zu füllen und ich habe sofort einen Haufen Freunde gefunden.
Sie liehen mir ihre Smartphones und ich konnte endlich Kontakt mit meiner Gastgeberin aufnehmen, also haben wir uns zu einer bestimmten Uhrzeit vor ihrem Haus verabredet. Dann fing die Vorlesung an und wir waren damit beschäftigt Luther Kings Rede zu analysieren, die Studenten lehrten mich einige chinesische Zeichen. Danach liefen wir herum und haben versucht, mir eine taiwanesische SIM-Karte zu kaufen. Aber diese Idioten wollen, dass man 20 Jahre alt ist, laut Gesetz. Also kaufte ich keine, sondern aß Mittagessen in der Studentenmensa. Daraufhin habe ich auf einer Parkbank geschlafen (wobei ich von tausenden von Mücken gestochen wurde). Ich wachte auf, weil mich ein Typ ansprach. Er zeigte mir sein Handy, er hatte nämlich die englische Übersetzung für „Darf ich dich ausführen?" nachgeschlagen. Er versuchte, ein Gespräch anzufangen, aber sein Englisch war auf „Sprichst du Chinesisch?" begrenzt. Er ging und ich schlief weiter. Der Jetlag erwischte mich voll. Zur verabredeten Zeit wartete ich vor Lilis Haus und sie tauchte auch auf. Lili ist großartig. Sie ist halb Chinesin, halb Französin und lebt zurzeit in Taipeh, um ihr Chinesisch zu verbessern.
Ich habe mich eingerichtet und zwei Stunden geschlafen, während sie in der Bibliothek war. Danach erforschten wir den Shilling Nachtmarkt und ich muss ja sagen, der war genial. Unglaublich viel Essen. Es ist unmöglich zu erraten, welche Zutaten das Essen hat. Sie essen Klauen und Zungen, Leber und Herz, süß und sauer auf einmal, alles ist frisch, alle möglichen Sorten von Soßen und Fleisch, riesige Pfannen, gebraten mit Öl, in Sauce getunkt, an Spieße gesteckt, durch Siebe gezogen, es ist wie ein riesiger Spielplatz, wo Leute einfach irgendwelche Zutaten wählen und damit anstellen, was sie wollen.
Nachtmärkte funktionieren folgendermaßen: man läuft herum, man kauft dort Essen für 10 Cent, hier Fleischbällchen für 20 Cents und sammelt einfach einen Haufen Essen an, an dem konstant herumisst, bis man satt ist. Dann läuft man herum und prüft die ausgefallenen Handyhüllen und bewundert Kleider in Puppengröße. So läuft das. Lili und ich entwickelten eine spezielle Methode des Nach-Hause-Gehens, und das geht so: man nimmt keine öffentlichen Verkehrsmittel, man läuft, man bewundert wilde Hunde, man macht Gymnastik an öffentlichen Trainingsgeräten, man erklimmt riesige Brücken und redet über Liebesgeständnisse, man kauft Milch to go im Supermarkt und nimmt dann die allerletzte MRT von irgendeiner abgelegen Station.
Letztendlich lief der Abend darauf hinaus, dass ich ein französisches Kartenspiel mit französischen Freunden gespielt habe, wobei es natürlich um Essen ging. Man muss Sandwiches zubereiten und die Person, die die besten Zutatenkombinationen macht, kriegt die meisten Punkte. Obwohl ich eine schlechte, deutsche Köchin bin, bin ich zweite geworden. Das sagt wohl viel über das Spiel aus!
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