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Einmal ans Ende der Welt bitte….
Durch unser straffes Programm und den vielzähligen Erlebnissen hier in Downunder vergeht die Zeit immer schneller. So mussten wir, umgeben von Cowboys und roter Erde, feststellen, dass wir bereits einen Monat auf Reise sind und uns in Australien demnach auch nur noch ein Monat bleibt! Genauso erstaunt waren wir im gleichen Moment über die vielen und neuen Erlebnisse, die wir in diesen ersten 4 Wochen doch schon gemacht hatten. Viel mehr Zeit zum Grübeln blieb uns allerdings dann nicht mehr, denn auf der Farm hatten wir jede Menge zu tun. Zwar konnten wir leider keine Einblicke in das “richtige” Arbeitsleben bekommen, erlebten dafür aber ein super durchgeplanten Tourismus-Farm-Aufenthalt! An der Bushaltestelle in Bilolea (Aboringini-Sprache: Kakadu) angekommen, mussten wir erstmals die Gelassenheit der Australier kennenlernen und Franzi hatte nach 15 Minuten warten, kein gutes Gefühl mehr ;)… Doch dann kam ein rostiger, klappriger und rot verstaubter Pick-up mit einem richtigen Cowboy angerollt, der uns mit auf die Kroombit-Farm nehmen wollte. Natürlich trug er ein verstaubtes Hemd, Cowboystiefel und eine dreckige Jeans mit Ledergürtel und unter seinem Cowboyhut guckten einige lockige Haarsträhnen hervor! Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt ins Landesinnere (wir waren zuvor schon mit dem Bus zwei Stunden landeinwärts gefahren) stießen wir dann endlich auf die Farm! Entgegen unserer Erwartung war das ganze sehr touristisch gestaltet und auch das versprochene familiäre Flair fehlte gänzlich! Nichts desto trotz waren wir beide von der ganzen Aufmachung des Anwesens beeindruckt, denn man fühlte sich ziemlich genau inmitten eines Cowboyfilms. Feuerstellen auf denen Steak gegrillt wurde (3x am Tag), ein Kälbchen, ein Hund und ein Kakadu, die frei herum liefen und die dicken, rustikalen Tische und Bänke sowie die Holzhütten passten genau in unsere Vorstellung! Auch unser Zimmer erinnerte mehr an einen engen Stall und durch die Lücken der dicken Holzbretter konnte jeder unwillkommene Gast ein und aus gehen. Auf den ersten Blick war unser Zimmer jedoch insektenfrei und Franzi und ich machten uns auf zu unserer ersten Farmaktivität: Turmklettern! Kurz darauf holte uns dann wieder unser Cowboy ab und brachte uns zu einem Schießgebiet. Zum Glück mussten wir aber keine Vögel oder Ziegen zum Abendessen treffen, sondern “nur” durch die Luft wirbelnde Tonteller! Am Nachmittag stieß dann noch eine Reisegruppe zu uns und wir erkundeten die herrliche Natur auf Quads, die so viel Staub aufwirbelten, dass unsere aller Hautfarbe dunkelrot-braun wurde. Inmitten der weiten Natur legten wir sogar einen Stopp ein und lernten den Boomerang zu werfen, was erstaunlicherweise mit ein bisschen Übung schon ganz gut funktionierte…
Doch unser Programm war noch lange nicht zu ende. Nach dem Abendessen (ich muss einfach noch mal erwähnen, dass es Fleisch gab!) erzählte uns der Besitzer der Ranch am Lagerfeuer die Geschichte der Farm und zeigte uns, wie man die Peitsche schwingen muss, damit ein lauter Knall entsteht! Zum Abschluss des Tages konnten sich alle Gäste noch beim Bullenreiten versuchen, sodass der lange Tag mit viel Spaß und Lachen zu ende ging.
Franzi freute sich schon ganz besonders auf den nächsten Morgen, denn dann sollte es endlich zum Reiten gehen. Zunächst waren wir dann allerdings doch ein bisschen enttäuscht, denn schon bevor wir losreißen konnten, erfuhren wir, dass ausschließlich im Schritt geritten werden durfte, damit das Risiko der Verletzungen geringer bliebe. Da wir dann aber die Aufgabe bekamen die Ziegen der Farm von einer Weide auf die andere zu treiben, wurde der Ausritt doch noch zu einem einzigartigen Erlebnis.
Bevor wir dann am Nachmittag zum Rodeo fahren konnten, um das Lasso werfen zu lernen und Ziegen zu brandmarken (nun gut, wir haben nur so getan…), beschlossen Franzi und ich gleich noch einmal reiten zu gehen. Denn Obwohl wir gerne Fleisch essen, waren wir absolut dagegen unser Abendessen selbst zu erlegen. Zu unserem Entsetzen machte sich jedoch die gesamte Reisegruppe auf den Weg zum Ziegenschlachten.
Mit so viel Programm ging also auch der nächste Tag schnell herum und müde machten wir uns auf den Weg in die Luxusdusche. Als wir dann aber in unseren Stall zurückkehrten wartete bereits eine Kröte in unserem kleinen Stall auf uns! Auch nach einigen Froschküssen mussten wir feststellen, dass keine Verwandlung in einen Cowboy-Prinzen stattfinden sollte und mühselig wurde das Tier wieder von uns in die Freiheit entlassen. Leider sollte das nicht unsere einzige Erfahrung mit der Wildnis sein, denn kurze Zeit später fand ich eine dicke, braune Spinne an dem Kopfende meines Bettes. Was hatte ich doch für ein Glück das Franzi bei mir war, denn nach einem panischen Anfall meinerseits, musste sie wohl oder übel feststellen, dass es wohl ihre Aufgabe sein musste, dass Tier zu beseitigen.
Am nächsten Morgen entschieden Franzi und ich uns dann, doch keine weitere Nacht auf der Farm zu bleiben, denn wir hatten das gesamte Programm bereits durchlaufen und somit hätten wir nur mit einer neuen Reisegruppe wieder alle Aktivitäten von vorne beginnen können. Zudem sehnten wir uns ein bisschen nach dem bequemen und wunderschönen, kleinen Hostel in Rockhampton, in dem es nämlich nicht nur ein schönes Badezimmer und Fernseher auf den Zimmern gab, sondern auch extra breite Betten, welche die sonst bekannten Hochbetten ersetzten =). Auch sonst erinnerte das Hostel eher an ein frisch renoviertes Hotel mit 4-Bett-Zimmern samt Balkon und niedlichem Ess- und Wohnzimmer! In der Küche findet man sogar einen Backofen, sodass Franzi und ich nun endlich einmal Nudelauflauf und Pizza essen können! Somit genießen wir noch einmal den freien Tag ohne Programm bevor es morgen früh um 5Uhr mit dem Bus nach Agnes Water geht. Dort erwartet uns dann gleich am Nachmittag unser Kayaktour, bei der man auch viele Delfine sehen können soll. Ich freue mich also schon ganz besonders und denke, dass der morgige Tag ganz bestimmt zu einem Highlight auf unserer Reise wird.
Ganz liebe Grüße aus Australien,
Franzi und Helli xxx
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