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Ich bin jetzt schon über 3 Wochen in Kambodscha. Nun wurde es für mich das erste Mal Zeit, mein Visum zu verlängern. Meinen ersten Versuch habe ich am Montag gestartet. Weil ich gelesen hatte, dass in der Nähe der Riverside in P.P. eine Touristeninformation ist, dachte ich, das wäre die beste Anlaufstelle dafür. Also hab ich mir ein Moto genommen, hab dem Fahrer mehrmals gesagt, wohin er fahren soll und er meinte immer, er weiss, wo die Touriinfo ist. Letztendlich wollte er mich zuerst an einem ganz anderen Ort rauslassen, dann sind wir fast die ganze Strasse, wo die Info sein sollte, abgefahren bis er zugegeben hat, dass ers nicht weiss. Und weil er sich verfahren hatte, wollte er mehr Geld, was aber nicht üblich ist. Ausserdem war ich zu genervt, weil das nicht das erste Mal war, das ein Fahrer mir versichert, er weiss, wo er hin muss, sich verfährt und dann mehr Geld will. Ich hab mich dann absetzen lassen und bin gelaufen. Natürlich konnten die Leute von der Touristeninfo weder mein Visum verlängern, noch mir Auskünfte geben. Also hat sich die Fahrt dorthin richtig gelohnt. Aber heute hatte ich mehr Erfolg und kann meinen Pass mit neuem Visum am Freitag abholen, zumindest hoffe ich das.
Abends haben Any und Sophal (2 Scchwestern aus der Klinik) in einer Bar einen traditionellen Khmer-Tanz aufgeführt. Es hat allen, die dabei waren sehr gut gefallen. Später sind wir noch in einen Club gegangen. Es war eigentlich ganz nett dort, ich habe dort Tinath wiedergetroffen (der Mann, den ich in seiner Schule im Slum besucht habe). Er hat uns auch netterweise nach Hause gefahren. Allerdings find ich es abstossend, dort viele (meist ältere) Männer zu sehen, die mit ganz jungen Khmermädchen flirten und offenbar Arrangements für die Nacht getroffen haben. Was man abends auch öfter auf der Strasse sieht, sind Ladyboys. Sie sind kaum von Mädchen zu unterscheiden, die Kambodschaner sind ja meist auch eher schmal gebaut.
Gestern hatte ich frei, weil wieder mal ein buddhistischer Feiertag war. Wir sind am Montag erst um 3 morgens aus dem Club gekommen, also hab ich erstmal ganz lange geschlafen und mir dann überlegt, was ich mit meinem freien Tag anfangen soll. Meine Wahl ist auf das National Museum gefallen. Dort hatte ich Glück, ich konnte mich 3 Jungs anschliessen und wir haben uns einen Guide geteilt. Leider konnte ich die nette Frau nicht so gut verstehen und ich hab schon wieder ganz viel vergessen, aber es war trotzdem sehr interessant. Leider kann man dort keine Fotos machen. Danach hab ich mir ein bisschen Wellness gegönnt.
In der Klinik läuft es ganz gut. Ich habe das Gefühl, jetzt besser und schneller voranzukommen, auch wenn es immer mal wieder Probleme gibt. Es ist wirklich interessant zu sehen, dass es Waisenhäuser gibt, in denen die Kinder total schlechte Zähne haben und wir eine Extraktion nach der anderen machen müssen und dann gibt es wieder welche, wo man mal einen kleinen Defekt an den Molaren findet, der Rest der Zähne aber sehr schön und gepflegt ist. Heute waren einige Kinder bzw. Jugendliche letzterer Kategorie da. Leider hatten sie dafür andere Gebrechen. Einige hatten amputierte Arme und Beine und viele hatten Gehbehinderungen. Mein letzter Patient heute hat mich geanz schön geschafft. Alle seine Milchmolaren waren total zerstört und ich wollte zumindest die beiden schlimmsten extrahieren. Es ging auch alles soweit gut, bis ich den letzten Wurzelrest rausholen wollte. Da war dann nix mehr zu machen, weil er so gebrüllt und sich gewehrt hat. Sowas deprimiert mich.
Heut Nachmittag bin ich mit Tom, einem Zahnarzt aus GB etwas trinken gegangen. Er hat vor einigen Jahren seine Praxis verkauft und kommt seit 4 Jahren regelmässig hierher und die Schwestern mögen ihn alle sehr. Ich profitiere sehr davon, dass er da ist, weil ich ihn immer, wenn ich bei etwas unsicher bin, fragen kann.
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