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Ankunft am Flughafen
Eigentlich bemerkt man im allerersten Augenblick keinen Unterschied, wenn man mit dem Flugzeug durch die dicken Wolkendecken sticht und unter sich weite grüne Felder erblickt. Auch der hochmoderne Flughafen wirkt im ersten Moment alles andere als chinesisch.
Doch sobald man aus dem Flugzeug ausgestiegen ist, wird einem sofort klar, dass man sich doch in einem ganz anderen Land befindet: Das chinesische Flughafenpersonal bildet ein Spalier und begrüsst die eintreffenden Gäste höflich. Im Gang zum Terminal sticht einem sofort ein Begriff ins Auge, der auf dutzenden von aufeinanderfolgenden Plakate zu finden ist: SUCCES.
Mit diesem Wort im Hinterkopf passiert man schliesslich die gigantischen, fast unendlich langen Gänge des Pudong International Airport, überall an den Wänden werben meterhohe Plakate für Konsumprodukte. Doch was da genau angeboten wird, bleibt uns vorenthalten. Bereits hier ist fast alles kompromisslos in Chinesisch geschrieben.
Die noch grössere Ankunftshalle ist ebenfalls sehr eindrücklich. An ungefähr 40 Schaltern werden nun alle Passagiere in asiatischem Eiltempo abgefertigt - und der allgegenwärtige Kontrollwahn Chinas wird bereits hier ersichtlich: Man wird vom Personal einem Schalter zugeteilt, wartet einige Augenblicke, macht ein paar Schritte nach vorne, gibt Pass mit Visum und Einreiseformular ab, das sofort eingelesen wird, eine futuristisch wirkende Kamera schiesst ein Foto, der Pass kommt zurück und man ist endlich da. In China.
Nachdem man seine Koffer gefunden hat, muss man nun irgendwie vom Flughafen ins über 30km entfernte Stadtzentrum gelangen. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Taxi (dauert zu lange), Metro (dauert ebenfalls zu lange) oder mit dem Maglev Train (dauert beinahe zu kurz).
Beim Maglev Train handelt es sich um die weltweit einzige kommerziell betriebene Magnetschwebebahn. Sie führt vom Flughafen direkt an den Stadtrand und erreicht bis zu 450km/h. Die Reisedauer von nur sieben Minuten ist so attraktiv, dass man eigentlich gar nicht erst an Taxi- oder Metrotransport denken sollte - vorausgesetzt man residiert im modernen Stadtgebiet Pudong wie wir. Denn der Maglev fährt nur bis an den äussersten Stadtrand. Für die meisten geht dann die Reise von hier noch weiter, mitten durch den Häuserdschungel von Shanghai.
Die auf den ersten Blick etwas übertrieben wirkenden Sicherheitsmassnahmen beim Maglev-Eingang entpuppen sich im nächsten Moment als relativ unwirksam. Das Personal hinter dem Bildschirm bei der Gepäckkontrolle war bei uns auf jeden Fall tief und fest am schlafen.
Doch trotz der lausigen Gepäckkontrolle hatte keiner der Passagiere vor den Zug in die Luft zu jagen und so hoben wir wortwörtlich von den Geleisen ab und flogen Richtung Shanghai, unserem neuen Zuhause für die nächsten sieben Monate.
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