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Auf zur nächsten Runde, liebe Bücherwürmer,
zunächst mal, wer von euch besaß denn die Frechheit und hat an der Uhr gedreht? Ich kann nicht glauben, dass ich nur noch 2 Monate hier bin. Naja, wollen wir darüber mal hinweg sehen. Nach 2 Wochen reisen, habe ich diesmal natürlich viel zu erzählen. Ich habe mich mit drei anderen Studenten zusammen getan, um den Osten Indonesiens zu bereisen. Los gings am Samstag mit dem Flieger nach Flores. Nach 2 Stunden Flug sind wir in Labuan Bajo, der Hafenstadt in Flores, angekommen. Erst mal was essen. Es gibt Reis, wie fast jeden Tag für die nächsten 2 Wochen. Ich habe mich diesmal für Sambal, eine indonesische Chilipaste entschieden. War schon scharf, hat aber gut geschmeckt, trotzdem habe ich es am nächsten Tag bereut, aber dazu später mehr. Wir haben uns in Labuan Bajo eine Unterkunft gesucht-> 4 € pro Nacht mit Frühstück ist der Standard Preis. Am Abend sind wir ans Meer gelaufen und schwimmen gegangen. Leichte Badewannentemperatur, war nicht ganz so erfrischend, aber mit dem Sonnenuntergang zusammen, ließ es sich aushalten. Zum Abendessen gab es wieder Sambal, vielleicht könnt ihr schon ahnen was passiert. Wir mussten am nächsten Tag früh aufstehen, wirklich früh, um 05:45 Uhr, sollte unser Bemo (öffentlicher Bus) nach Ruteng fahren. Allerdings wurden wir durch hartnäckiges klopfen schon um kurz nach 05:00 Uhr geweckt, weil der Bemo vor der Tür stand und los fahren wollte. Ah, sehr angenehm, aufstehen, Zähne putzen, Sachen packen und ab dafür. Um nochmal auf das Sambal zurück zukommen, jetzt kommt der Part, an dem ich es bereut habe. Sehr starkes rumoren im Margen-Darmtrakt, oh oh gar nicht gut. Auf Bali nennt man es Bali Belly, hier nennen wir es einfach mal Flores Belly. Bin bis hierhin von allen Krankheiten verschont geblieben, aber dann erwischt es auch die besten. Tja dumm nur, dass wir mit unserem Bus 5 Stunden fahren müssen und ich nirgendwo auf die Toilette gehen kann, angeschmiert. Man soll gehen, wenn man kann und nicht wenn man muss, hat unser toller Professor gesagt. Hat mir auch nicht viel geholfen. Es war also mehr eine Qual, in einem viel zu voll gestopften Bemo, bei dem auch um 06:00 Uhr morgens schon, in einer, mit einer Disko vergleichbaren Lautstärke Musik läuft, mit zufahren. Kein Erbarmen. Auf dem Weg, selbstverständlich noch ein Reifenplatzer, mussten in der prallen Hitze stehen, immer noch ohne Aussicht auf ein Klo. Neben mir haben sich Kinder in Plastiktüten übergeben. Es war nicht gerade mein glücklichster Moment. Nach der Tortur sind wir endlich in Ruteng angekommen.
Weil wir in Ruteng die Spiderweb-Ricefields anschauen wollten, haben wir uns 2 Roller gemietet. Hier hab ich mir gleich mal mein Bein am Auspuff verbrannt, gab ne schöne große Blase. Aber, ein Indianer kennt kein Schmerz. Um zu den Spiederweb-Ricefields zu kommen, mussten wir einen Berg hochlaufen. Wir wurden von einem Local (Ferdinand) nach oben begleitet. Super Typ, total nett, hat uns später noch in sein Haus zum Kaffee eingeladen. Die Häuser hier sind sehr minimalistisch. Ein kleiner Lehmklotz mit einem Blechdach. Aber so klein und arm, ein Haus auch aussehen möchte, ein Fernseher muss drin sein. Haben dort auch Ferdinands Familie kennen gelernt, auch super nett. Er hat uns dann noch selbstgemachten Kaffee geschenkt und wollte absolut kein Geld annehmen. Danach haben wir uns ein traditionelles Dorf angeschaut, drei Hütten mit Strohdächern, naja war nicht so der Renner. In Runteng war es erstaunlich kühl, sobald die Sonne weg war, könnte vielleicht daran liegen, dass es auf 1100 Metern gelegen hat. Schade, wenn man darauf nicht vorbereitet war. Ich hatte zwar eine lange Hose und ein langärmliges Shirt dabei, hat aber bei weitem nicht ausgereicht. Im Hotel waren wir duschen, eiskaltes Wasser. Ich habe also statt 10 min. nur 2 min. gebraucht. Haben noch ein bisschen Karten gespielt und sind dann ins Bett gegangen. Konnte leider kaum schlafen, da es so arschkalt war. Am nächsten Morgen, gleiches Spiel, wieder ein Bemo genommen und weiter gefahren. Diesmal ging es nach Ende, also nicht das Ende unserer Reise und auch nicht das Ende von Flores, einfach nur Ende. Auch hier wieder 9 Stunden gefahren, man kommt an wirklich schönen Landschaften vorbei, aber die Straßen sind nicht so der Hit gewesen.
Da der Tourismus noch nicht wirklich auf Flores angekommen ist, freuen sich die Einheimischen immer, wenn sie einen Bule (Ausländer) sehen. Wir haben unzählig viele Hände geschüttelt, mussten viele Bilder machen und wurden ständig beobachtet. Man fühlt sich hier wirklich, wie ein Prominenter. In Ende wurden wir von einem Lehrer gefragt, ob wir nicht kurz in seine Schule kommen möchten und uns dort bei den Schülern vorstellen. Haben wir natürlich gemacht! Die Kinder haben sich wahnsinnig gefreut, haben alle ihr Handy rausgeholt und Fotos gemacht. Im Supermarkt sind uns einige Kinder einfach nur hinterhergelaufen, war schon lustig.
Am Morgen darauf sind wir mit dem Bemo nach Moni gefahren. In Moni haben wir zu viert in einem Holzbungalow geschlafen. Wir sind zu einem Wasserfall gelaufen, an dem gerade die Einheimischen ihre Wäsche und sich selbst gewaschen haben. Sehr einfaches Leben. Sind dort auch kurz baden gegangen. Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour zum Vulkan gebucht, der drei verschieden farbige Seen hat. Vor dem Hahnkrähen um 03:45 Uhr aufgestanden. Ah müde. Allerdings wurden wir hier den größten Teil hochgefahren, mussten nur ne halbe Stunde laufen. Haben uns oben den Sonnenaufgang und die Seen angeschaut, war auf jeden Fall sehr beeindruckend. Und dann mussten wir den Weg wieder zurück latschen. Am Anfang sehr schön, aber nach 3 Stunden in der Sonne doch ein bisschen anstrengend. Nun mussten wir wieder irgendwie nach Labuan Bajo kommen, da man nur von hier aus mit dem Schiff weiter kommt. Normalerweise hätten wir mit dem Bemo 17 Stunden dafür gebraucht. Wir haben aber einen guten Fahrer bekommen, der uns in 13 Stunden hingefahren hat. Unterwegs wird hier immer fleißig gehupt um Kühe, Kinder und was sonst noch alles rumgelaufen ist, von der Fahrbahn zu scheuchen. Am Abend sind wir völlig kaputt in Labuan Bajo angekommen und haben für den nächsten Tag eine Segeltour gebucht. Auf der Seite der Insel leben hauptsächlich Muslime, die am nächsten Tag irgendeinen Feiertag hatten. Deshalb sollte unsere Tour ein bisschen teurer werden, aber stattfinden. Kurz bevor wir morgens zum Hafen gehen wollten, der Anruf, dass es doch nicht funktioniert. Tja schade, haben uns stattdessen eine Lemonstone Höhle angeschaut und sind schnorcheln gegangen.
Auf dem Programm stand als nächstes, mit dem Segelboot nach Rinca und Komodo zu fahren, um die Komodowarane anzuschauen. Auf Rinca haben wir eine 2 Stündige Trekking-Tour gemacht und uns die Warane angeschaut. Wir haben auch unseren Ranger gefragt, wann das letzte Mal jemand am Biss eines Komodowarans gestorben ist, aber er hat nur gelacht und keine Antwort gegeben. Merkwürdig? Die Warane waren gottseidank von der Hitze recht müde und lagen größtenteils nur im Schatten. Jeden Tag bräuchte ich solche Viecher allerdings nicht. Wir sind wieder auf unser Boot gegangen, dort hat die Crew, die kein Wort Englisch konnte, uns schon mit einem frisch gepressten Mangosaft überrascht. Dann gabs gleich auch noch Mittagessen, war richtig lecker.
Unser Kapitän hat uns nach dem Mittagessen zu dem sogenannten Pink-Beach gefahren. Ich hätte es mit bloßem Auge nicht wirklich erkannt, aber naja. Hier sind wir wieder schnorcheln gegangen, war absolut schön. Nach 2 Stunden sind wir wieder aufs Boot gegangen und weiter ging die Fahrt. Haben uns die flying Foxes angeschaut, die immer zum Sonnenuntergang dort vorbei fliegen. Ja, waren halt große Fledermäuse, war aber nicht sonderlich spektakulär. Wir haben auf dem Boot eine Nacht verbracht und sind weiter nach Komodo geschippert. Auch hier wieder eine Trekking-Tour, um Komodowarane anzuschauen. Mir hat einmal eigentlich gereicht, aber wat solls. Die Landschaft is ja auch schön. Der Ranger hier hat uns erzählt, dass auf Rinca, der Insel, die wir einen Tag zuvor besichtig haben, vor zwei Wochen erst ein Ranger am Biss von einem Komodowaran getötet wurde. Ah sehr schön zu wissen. Komodowarane können bis zum 18 km/h rennen, sie können klettern und schwimmen. Bin wirklich froh, dass die Warane alle faul waren. Ich hätte nicht so viel Lust gehabt, vor denen zu flüchten.
Als letzten Punkt unserer Tour stand noch der Manta-Point auf der Liste. Nicht immer hat man das Glück hier Mantas zu sehen, aber wir haben beim schnorcheln ca. 20 Stück sehen können. War richtig cool mit den riesen Mantas zu schwimmen. Nach 2 Stunden ging es auf zum nächsten Schnorchelspot. Der war nicht ganz so interessant, aber schnorcheln macht immer Spaß. Zurück auf dem Boot, hab ich mir trotz fleißigem eincremen schon einen Sonnenbrand eingefangen, war echt übel, hatte später den ganzen Rücken voller kleiner Blasen. Dahin, die bisher aufgebaute Bräune. Schade. Wir sind zurück nach Labuan Bajo gefahren und haben dort noch einmal übernachtet. Am nächsten Tag hatten wir eine wirklich anstrengende Tour vor uns. 8 Stunden mit der Fähre nach Sumbawa fahren, dort mit dem Bus 8 Stunden durch Sumbawa durchfahren. Der Bus war mit Klimaanlage, die leider richtig kalt eingestellt war. Wiedermal frieren. Anschließend sind wir 2 Stunden mit der Fähre nach Lombok gefahren. Und dann noch mal Bus fahren. Leider mussten wir mehrere Stopps machen, weil unser Bus immer mal wieder kaputt gegangen ist. Waren dann ca. 4 Stunden unterwegs bis wir in Sengiggi angekommen sind. Waren richtig fertig.
In Sengiggi haben wir uns Roller geliehen und sind damit nach Kuta gefahren. Mein Roller hatte sehr fragwürdige Bremsen. More risk no fun. Es war doch das ein oder andere Mal recht knapp. In Kuta waren wir dann am Strand entspannen. Unsern letzten Stopp haben wir in Tetebatu gemacht. Dort sind wir trekken gegangen -> 6 Stunden durch den Dschungel und Reisfeldern, um zu einem Wasserfall zu kommen. Das war´s für mich erst mal mit wandern, hab meinen Roller schon vermisst. Hier ist meine Kamera kaputt gegangen, möge sie in Frieden ruhen. Die zwei Jungs, hatten vor den Vulkan auf Lombok zu besteigen, ich habe absolut keine Lust mehr gehabt zu wandern, also gings zurück nach Sengiggi, um am nächsten Tag die Fähre nach Hause zu bekommen. 8 Stunden Bus und Fähre. Man fühlt sich schon voll veranzt, die ganze Zeit am schwitzen, dreckige Klamotten, wirklich widerlich;). War doch froh wieder auf Bali anzukommen. Zurück in der Zivilisation.
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nathi Hehe... Hab auf den satz im letzten kapitel gewartet, kein bock mehr auf trekkingtouren/wandern. Is ja au en mega stück dass du schon hiunter dih gebracht hast. ... Können dich mantas nich auch töten? Die furchtlose debby! Muha, des mitm sonnenbrand hab ich mir gedacht. Wart du mal t-hailand ab :)... Bitter bitter Aber schön wieder von dir zu hören, ...! Und Top, dass alles bestens beibdir läuft!
Becca Ich bin ja sowieso schon ständig neidisch liebster Sheriff (ich gönns dir von herzen!!! :) ) aber dann auch noch die Warane...das ist zu viel! :)