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Hallo miteinander!
Endlich kommt wieder einmal ein Reisebericht. Der letzte kam aus Byron Bay und das ist ja schon ein Weilchen her. Seither hat sich viel getan und geaendert. Zum Beispiel ist es jetzt nicht mehr sommerlich warm sondern sau kalt und regnerisch, wir verbringen unsere letzten Australientage in Sydney, leben nicht mehr im Bus und freuen uns auf Neuseeland, wo wir in ein paar Tagen sein werden.
Kurz nachdem wir euch den letzten Reisebericht geschickt haben haben wir uns mit Georg (Wendl), der zu der Zeit gerade nach Australien gekommen war, getroffen. Voller Freude haben wir gleich unseren Hinterstoderer Fellow in den Bus eingepackt, ihm ein Zelt gekauft und so sind wir 3 die Goldcoast hinauf bis nach Brisbane gereist.
Byron Bay war ein suesses Doerfchen direkt an einem wunderbaren Strand. Wenn man diesen entlang spaziert ist, dann hat man sogar die Delphine im Wasser huepfen sehen. Es war traumhaft sommerlich. Dann gings weiter nach Nimbin, ein Hippie Dorf ein wenig im Landesinneren. Wir hatten uns sehr darauf gefreut, weil sowas echt ziemlich einzigartig ist, aber wir wurden ein wenig enttaeuscht da den wirklichen Hippies das ganze wohl zu komerziell wurde und nur ein paar jaemmerliche Ueberreste der guten Love, Peace and Harmony Menschen vorzufinden waren. Also machten wir uns am naechsten Tag gleich wieder auf den Weg in Richtung Kueste, wo wir ein paar Tage am Strand verbrachten. Ausserdem genossen wir ausnahmsweise ein bisschen artifizielles Australien und fetzten in die Wet and Wild Waterworld, wo wir den ganzen Tag lang wie Wahnsinnigen von einer wilden Wasserrutsche zur naechsten noch wilderen Wasserrutsche pilgerten. Das war eindeutig ein Risenspass, da waren wir uns alle drei einig.An Abend sollte unsere Reise noch ca. 50 Kilometer weiter nach Brisbane fuehren, wo uns wieder einmal was passiert ist, das einem fast nur in Australien passieren kann.
Die Campingplaetzte haben in der Regel immer freie Plaetze und sperren um sieben Uhr Abends die Rezeption zu. Puenklich waren wir um sechs am Abend in Brisbane und machten uns auf die Suche. Sollte eigentlich kein Problem sein, aber an diesem Abend war es das doch. Wir fuhren von Campground zu Campground und keiner hatte was frei und dann war es auch schon sieben Uhr und wir waren noch immer Obdachlos. Da wir ja Georgs Zelt dabei hatten konnten wir auch nicht einfach auf einem Parkplatz schlafen. Peter und ich hatte ca. zwei Wochen davor ein Paerchen im Alter unserer Eltern kennengelernt und einen Abend ordentlich mit ihnen getschechert. Die haben uns ihre Telefonnummer gegeben und haben gemeint wir sollen uns doch mal melden wenn wir in Brisbane sind. Und diese beiden, Jenny und Paul, haben wir dann auch angerufen. Zehn Minuten nach dem Anruf bei ihnen holte uns Paul schon ab und brachten uns zu ihnen nach Hause, wo sie mit ihren Kindern in einem wunderschoenen Haus lebten. Jenny hatte schon Essen vorbereitet als wir ankamen und die beiden verwoehnten uns wie die Goetter. So eine Gastfreundschaft haben wir drei noch selten erlebt. Wir verbrachten zwei wunderbare Tage bei ihnen in Brisbane und genossen diese gemuetliche Stadt.
Dann fuhren wir noch einen Tag in die Glasshouse Mountains, das sind total witzige Berge aus Lavagestein und verbrachten noch einen weiteren Tag im Australia Zoo. Das ist der beruehmte Zoo der dem Crocodile Hunter Steve Irvin gehoerte, der von ca. einem Jahr von einem Stachelrochen erstochen wurde. Dort haben wir dann die ganzen gefaehrlichen Tiere Australiens aus einer gemuetlichen Distanz betrachten koennen.
Und so kam es, dass sich am naechsten Tage unsere Wege wieder trennten, Georg in Brisbane blieb und Peter und ich die Reise nach Sydney antraten. Weit kamen wir erstmal nicht, dann natuerlich musste unser Nissi nocheinmal unsere Geldtasche anknabbern und ein Loch im Kuehlfluessigkeitsschlauch haben. Nicht in irgendeinem, sondern genau in einem der ganz tief im Motor lag und nicht ganz so einfach auszuwechseln war. Aber wir hatten viel Spass bei der Fahrt im Abschleppwagen:). Dann gings aber Weiter und drei Tage spaeter waren wir schon in Sydney und das Leben im Bus hatte ein Ende. Wir zogen in eine lustige fuenfer Studenten WG mit 4 Burschen und einem Maedel ein, die in uns Couchsurfern die Wiener Studentenzeit wieder voll aufleben liessen. Und das war auch gut so, denn keine einzige Nacht moechte ich in dieser Kaelte im Bus verbringen. Es ist Winter hier, zwar nicht ganz so kalt, wie bei uns, aber kalt genug um im Haus einzuheizen. Leider haben die Menschen in Sydney keine Heizung sondern frieren lieber. Doch soviel Zeit zum frieren hatten wir bisher noch gar nicht. Fleissiges Stadtbesichtigen und verzweifeltes Nissan verkaufen haelt uns auf trapp.
Die Stadt ist einfach ein Wahnsinn. Trotz des schlechten Wetters glaenzt sie und sie ist wirklich so schoen, wie wir sie uns vorgestellt haben. Ganz im Allgemeinen finde ich, dass die schoensten Staedte am Meer liegen. Die vielen Straende Sydneys bieten soviel mehr Natur sodass der Beton nie die Ueberhand gewinnen kann. Wir haben einen ganzen Tag damit verbracht von einem Strand zum anderen zu spazieren und die Surfer zu bewundern.
Unseren Van haben wir bis jetzt, also noch vier Tage bis zum Abflug nach Neuseeland noch immer nicht an den Mann gebracht. Der Markt scheint im Moment echt extrem schlecht zu sein. Richtig verzweifelt waren wir schon, sodass wir in Erwaegung gezogen haeben die Karre bei einem Autohaendler in ein wenig (wirklich unproportional extrem wenig) Bargeld einzutauschen. Aber Dan aus unserer StudentenWG hat sich gestern als unser Gluecksengel herausgestellt, weil er gemeint hat, wenn wir den Van nicht verkaufen dann wird er es noch weiterversuchen, was wirklich toll von ihm ist. Uberhaupt muss ich sagen, dass gestern ein Glueckstag fuer uns war. Am Abend sind wir noch ins Pub gegangen und wir haben angefangen mit den Einarmigen Banditen zu spielen, die wie im Casino. Und ich habe doch tatsaechlich aus einem Dollar anstaendige 160 Dollar gemacht (ca. 100 Euro). Nicht schlecht oder?
So, nun seid ihr eigentlich wieder ganz gut informiert. Und meine Finger sind vom schreiben schon eiskalt, weil es so beim Fenster hereinzieht. Draussen ist ein wahnsinnig starker Sturm und es regnet in Stroemen. Alle sind ganz gluecklich, weil das ihre Trinkwasserreserven wieder aufbessert und sind ueberzeugt, dass wir Oesterreicher den Regen mitgebracht haben. Wir Oesterreicher sind weniger happy darueber, denn das Reisen bei Sonnenschein gefaellt uns viel besser und wir wissen, so schnell wirds fuer uns nicht wieder warm, da in Neuseeland gerade tiefster Winter ist. Aber sowas unterscheidet dann wohl den Reisenden vom Urlauber und wir sind gerne Reisende und das bei jedem Wind und Wetter!
Wir freuen uns auf Neuigkeiten von euch!
Viele viele Gruesse!
Caro und Peter
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