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3. Tag Allein zu zweit in einem Meer aus Sand (Sossusvlei)
Die Dünen von Sossusvlei sollte man entweder sehr früh morgens oder am Abend erkunden. Wegen dem Licht und wegen der Hitze. Wir entschieden für die zweite Alternative, denn wer will schon freiwillig um 4:30 aufstehen im Urlaub???? Die Entscheidung war richtig, auch wenn wir kräftig ins Schwitzen kamen, aber eins nach dem anderen.
Zuerst waren wir mal im Hammerstein völlig allein und hatten die Lodge und den Pool für uns. Also verbrachten wir einen sehr entspannten Vormittag in dieser kleinen Oase und unterhielten uns sehr nett mit den schweizer Pächtern, die die Lodge erst 6 Monate führen. Dann ging es los Richtung Sossusvlei, durch die Naukluftberge, eine karge Gegend mit beeindruckenden Gebirgszügen. Auch hier waren wir auf 150 km völlig allein, kein Auto begegnete uns.
In Sesriem - dem Gate zum Sossusvlei angekommen, bezahlten wir den Eintritt in den Naturpark und los ging es auf der Asphaltpiste 60 km an roten Dünen, vielen Oryx-Antilopen (sehr schöne Tiere) und Straußen vorbei bis zum Parkplatz, von dem wir dann mit einem Shuttle (nur wir 2) zum Dead Vlei fuhren. Dead war auch hier das richtige Stichwort. Nicht nur, dass hier so gut wie kein Leben existiert und die Kameldornbäume, die dort seit 500 Jahren tot aus der toten Erde ragen, wirklich bizarr wirken… Auch ansonsten war hier kein Leben, kein Mensch. Wir hatten das Dead Vlei und das Sossusvlei völlig für uns allein.
Stille zum Anfassen… kein Ton, kein Vogel, alles tot. Wir beinahe auch, denn wir beschlossen, eine Düne zu erklimmen, um uns den Vlei von oben anzuschauen. Doch nachdem zur Hälfte der Strecke unsere Gesichter langsam die Farbe der roten Düne annahmen, kürzten wir ab und stiegen in Dead Vlei ab. Das wir die einzigen Menschen weit und breit waren, hätte uns vielleicht stutzig machen sollen, wahrscheinlich war kein vernünftiger Mensch gewillt, sich dieser Tortur bei 32 Grad auszusetzen. Wir fanden es toll. Na ja, war schon ein bisschen heiß, aber die Ruhe und Einsamkeit hat uns dafür entschädigt. Auf der Rückfahrt hielten wir noch kurz bei Düne 45, wohl dem berühmtesten Sandhaufens Namibias. Da nun auch die Schatten kamen, war es auf jeden Fall ein prima Fotomotiv… Apropos Düne, das Internet hat hier in Namibia leider auch nur die Geschwindigkeit einer Wanderdüne….aber immerhin, es gibt zumindest Internet ;-)
Danach trieb uns die Aussicht auf eine kühle Dusche nach Solitaire, wo wir in der Solitaire County Lodge unspektakulär übernachteten und die ersten Hummeldumms trafen. Zwei Reisegruppen, wie im Buch beschrieben. Wie schön ist es dagegen allein zu zweit.
4. Romantik pur mit Panoramablick (Swapokmund)
Morgens noch ein schnelles aber leckeres Frühstück in Solitair. Wirklich beeindruckend ist die Romantik der alten Autos, die die Anlage sozusagen als Wegbegrenzer umgeben. War das ein altes T-Modell?? Auf jeden Fall sah es so alt aus… Wirklich surreal die alten Karossen mitten im Wüstensand. Beim Bäcker noch schnell einen „typisch afrikanischen" Apfelsteuselkuchen gekauft und auf gings Richtung Küste.
Wir starteten bei 26 Grad und landeten 230 km weiter bei 15 Grad in Walvis Bay. Wohl der kälteste Punkt unserer Afrikareise. Der Weg nur die Namib und den Naukluftpark war geprägt durch sich ständig verändernde Landschaften, von grünen Gebirgszügen über beeindruckende Canyons bis zur toten Wüstenlandschaft. Über Walvis Bay lag eine dichte Wolkenschicht und so treibt der kalte Meeresstrom, die Temperaturen auf 15 Grad runter. Walvis Bay hat wenig Charme. Wenn überhaupt sind es die Touren zum Pelican Point, die interessant sind, aber uns war es echt zu kalt und so verließen wir das mit 36.000 Einwohnern zweitgrößte Städtchen von Namibia wieder nach einem Kaffee.
Entlang der Küste ging es dann 30 km nach Norden nach Swakopmund. Wir hatten schon viel darüber gelesen, dass es das wohl südlichste deutsche Städtchen auf der Welt ist und wirklich findet man hier viel wilhelmienische Architektur. Der alte Bahnhof, der inzwischen zum Hotel umgebaut wurde, das Amtsgericht oder das Bezirksgericht am Leuchtturm oder aber auch die vielen deutschen Straßennamen erinnern an die deute Besatzung Anfang des letzen Jahrhunderts. Aber erst recht die vielen kleinen Häuser mit deutschen Architekurelementen aber in afrikanischen Farben oder die wunderschöne Jetty, die an ein deutsches Osteebad erinnert, geben dem Städtchen (30.000 Einwohner) eine Romantik und Fröhlichkeit, die außergewöhnlich ist. In der gemütlichen kleinen Einkaufsstraße fühlt man sich wie im Bereisgau und am Strand wie auf Rügen.
Als wir in unserer Unterkunft ankamen, dem Sofia Dale Restcamp erwartete uns die nächste Überraschung: Wir bekamen ein ganzes Rondaveel für uns. Wirklich sehr schön diese in der Sonne Namibias leuchtend gelbe Rundhütte.
Abends hatte ich einen Tisch im The Tug reserviert. Einem Restaurant direkt am Strand an der Jetty, das um ein altes Boot gebaut wurde. Und wieder hatten wir Glück: Wir bekamen den besten Platz im Restaurant mit Panoramablick auf das Meer und die Jetty mit einem dieser typischen traumhaften afrikanischen Sonnenuntergänge (Bilder folgen ;-) Einfach Romantik pur. Dass daneben das Essen absolute Spitzenklasse war (Fischteller Extravaganza mit Hummer (Crayfisch), Gambas, Tintenfisch, Klipfish, Kabeljau etc.) hat den Abend zusammen mit einer Flasche „Allesverloren" (ein südafrikanischer Rotwein, den wir allein deshalb probieren mussten, weil er in Hummeldumm öfters erwähnt wird) abgerundet. Es stimmte einfach alles an diesem Abend, sicherlich einer der Höhepunkte auf unserer Reise.
5. Deutsch-österreichisch-namibische Verpflegung
Nach einer ruhigen Nacht im Rondaveel gab es Frühstück bei Michaela und Manfred, die seit 1 ½ Jahre Besitzer des Sofia Dale Restcamps sind und ursprünglich aus dem Rhein-Erftkreis kommen. Richtig lecker, Rauchwurst, Salami, Fleischwurst vom feinsten, was nicht weiter verwundert, wenn man weiß, dass Manfred und sein Vater beide Fleischermeister sind. Nach dem gemütlichen Frühstück ging es weiter Richtung Norden. 400 km dauerte heute unsere Tour nach Outjo. Damit haben wir in den ersten drei Tagen 1800 km geschafft fast 2/3 der Gesamtstrecke. In Outjo angekommen gab es den ersten Regen (sonst bislang nur Sonne bis auf die Wolken in Walvis Bay) und eine erste negative Überraschung. Das Etosha Garden Hotel hat zwar einen wunderschönen Garten, aber die Zimmer waren nicht ganz sauber. Das wäre ja noch zu verschmerzen gewesen, doch ach den 400 staubigen Kilometern lechzten wir nach einem Sprung in den Pool. Der war schön angelegt, aber total grün und die Anzahl der Kaulquappen überstieg leider fast die Bevölkerung von gesamt Namibia. Igitt!!! An Baden war nicht zu denken und hier wollten wir drei Tage relaxen…am Pool. Mhhh.. was tun? Auf dem Hinweg war uns kurz vor Outjo der Eingang zur Ombinda Lodge aufgefallen. Also flux wieder ins Auto, hingefahren, angeschaut… schöner klarer großer Pool (Da will ich rein und zwar sofort!!!) und nette großzügige Zimmer unterm Rietdach… und auch noch frei! Also wieder zurück zum Etosha Garden und unser Leid geklagt. Lange Rede kurzer Sinn, wir konnten umziehen ohne großes Getöse oder etwas zahlen zu müssen, der Besitzer entschuldigte sich sogar noch: leider war die Pumpe vom Pool kaputt und er wartete schon einige Tage drauf… Also zogen wir um und sprangen direkt in den herrlich temperierten, klaren Pool…Herrlich!! Abends waren wir aber dann noch im Etosha Garden essen und das war richtig lecker. Kudu auf Rotkohl mit einer Semmelknödel, wir man sie in Wien nicht besser essen kann. (Der Koch kommt aus Österreich) Jutta hatte ein Orxysteak in Pilssoße und vorher gabs Kudu-Rauchfleisch auf Apfelselleriesalat und ein Rindercarpaccio mit Nusssoße , was auch alles köstlich war. Also doch wieder Glück gehabt und morgen früh geht es dann direkt wieder in den Pool. Jetzt sind zwei Tage Relaxen angesagt. Also auch erst mal Pause hier im Reisebericht J!!
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