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Mit einem Reisebus fuhren wir fuer 3,50 per Person bis Johor Bahru. Dies ist die Vorstadt Singapurs, wo zahlreiche Pendler guenstig leben um in Singapur arbeiten zu koennen. Dummerweise buchten wir kurzerhand dort ein Hostel, da es viel billiger ist als in Singapur selbst. Dies stellte sich im Nachhinein aber als Fehler heraus, weil wir somit unnoetigen Aufwand auf uns nehmen mussten. So fuhren wir mit dem Taxi an die Grenze Malaysias, um den komplizierten Priozess der Grenzueberquerung zu bewaeltigen. Und es ist halt mal wirklich bloed gemacht, da man sich erst einen Bus in Malaysia suchen muss der ueber die Grenze fahren darf. Dann steigt man ein, um 100 Meter ueber eine Brueke zu einer Behoerde zu fahren, um aus Malaysia auszuchecken. Wenn hier alles gut geht und man weiter darf wird noch das Gepaeck kontrolliert. Hat man dies geschafft, muss man sich wieder seinen Bus suchen. Gar nicht so einfach mit Zeitdruck und lauter umherrennender Asiaten. Zum Glueck waren wir aber meist einen Kopf groesser als die einheimischen Pendler, sodass wir uns wenigstens einen Ueberblick schaffen konnten. Samt Gepaeck (in unserem Fall einmal mit 20 kilo Rucksaecken, jedoch nicht an diesem Tag) steigt man also wieder in den ueberfuellten Bus der einen nun zur Grenze von Singapur faehrt. Grenze deshalb weil man sich zu diesem Zeitpunkt in keinem der beiden Staaten aufhaelt. Dort angekommen das gleiche Prozedere. Nach der Passkontrolle und dem Gepaeckscan hat man nun endlich Singapur erreicht. Von dort fuhren wir mit Bus und Bahn direkt vor einen der Eingaenge der Formel 1. Dort angekommen informierten wir uns spasseshalber nach dem Preis fuer zwei Holzklasseticket. Dieser lag mit Schlappen 320 Singapore Dollar leider knapp ueber unserem Budget. Somit waren wir gezwungen uns auf die Suche nach Public Viewing in Bars und Restaurants zu machen. Dabei tat es nach knapp 2 Wochen auch mal gut wieder ein paar europaeische Gesichter zu sehen, da jedes Jahr rund 100.000 Fans vom Stadtrennen angezogen werden. Den Menschenmassen folgend versuchten wir auch in nahegelegenen Hochhaeusern und Einkaufszentren unser Glueck einen kostenlosen Blick aus das Geschehen auf der Rennstrecke zu erhaschen. Das Ergebnis war jedoch ernuechternd, da selbst der kleinste Winkel von Sichtwaenden abgeschirmt war. Zudem waren jede Menge Ordner unterwegs, die sich nicht zu schade waren, die Leute beseite zu schieben und die einem die Haende vor die Linse zu halten. Mit lauten Motorengerauschen im Ruecken wollten wir unser Glueck an einer anderen Stelle der Strecke versuchen, weswegen wir zur naechstgelegenen Ubahnstation gingen. Nur noch mit dem Notgroschen in der Tasche wollten wir deswegen unser letztes Bargeld fuer die Tickets ausgeben. Jedoch fehlten uns ganze 10 Cent. Da kein Bankautomat in der Naehe war und keiner der unfreundlichen Leute vor Ort uns aushelfen wollte machten wir uns auf den Weg an die Oberflaeche um zu Fuss weiterzugehen. Waehrend wir diskutierten ob sich lohnt weiter herum zu irren, passierte etwas echt unglaubliches. Glaubt es oder eben nicht, aber ein aelteres asiatisches Paar kam hinter uns hergerannt und streckte uns Eintrittskarten fuer die Formel 1 entgegen. Mit der Begruendung sie haetten genug gesehen und ein leider auch ein kleines Kind zu Hause schenkte er uns 2 VIP-Karten und wuenschte uns viel Spass damit. Immer noch unglaeubig und verwundert ob das gerade wirklich passiert ist, liefen wir zum naechsten Eingang und standen auf einmal weniger als 3 Meter weg von der Rennstrecke. Diese gingen wir entlang bis zur Zielgeraden. Erst jetzt wurde einem der immense Aufwand bewusst, der hinter diesem Rennen steckt. Denn ueberall waren Essensstaende, Souvenirlaeden und allerlei andere Shops entlang der Strecke aufgebaut. Von riesigen Tribuenen hatte man einen guten Ausblick auf das Geschehen, wobei man das Rennen zusaetzlich auf riesigen Leinwaenden mitverfolgen konnte. So machten wir es auch und setzen uns auf eine Tribuene nahe der Zielgeraden. Nach dem spannenden Renn, das Louis Hamilton leider noch vor Sebastian Vettel gewann, folgte ein Feuerwerk, das wir jedoch nur nebenbei verfolgten, da wir uns moeglichst gute Plaetze fuer die Siegerehrung sichern wollten. Ein wenig unprofessionell wurden dann die Zaeune zur Rennstrecke geoeffnet duch die mehrere tausend Fans stuermten, um so nahe wie moeglich an den Rennstars zu sein. Nach der Siegerehrung liesen wir uns von der Menge treiben und schauten belustigt zu wie sich die Fans auf Reifenfetzen, die auf dem Boden lagen stuerzten.
Als waere als dies icht genug gewesen, folgte nun das Jennifer Lopez Konzert. Auch wenn es nicht ganz unseren Musikgeschmack trifft, legte J-Lo eine Wahnsinnsshow hin. Um das Ende des Abends noch ein wenig hinaus zu zoegern gingen wir nochmals zu Clarkes Quay, dass uns abends viel besser gefiel als tagsueber. Nachdem wir an den zahlreichen Bars vorbeischlenderten und ein bisschen Fussball guckten, machten wir uns auf den Heimweg. Dieser stellte sich aber als grosses Problem dar, da um diese Uhrzeit dummerweise kein Schienenverkehr oder gar Busse mehr fuhren. Dazu kam, dass wir mindestens eine halbe Stunde mit einem Einheimischen Deppen auf Busse warteten weil er uns versicherte diese wuerden noch fahren. So war es mittlerweile halb 4, ehe wir uns nach laengerem Ueberlegen gezwungen sahen eines der ueberteuerten Taxis zu nehmen. Zum Gluck erwischten wir einen netten Fahrer, der uns trotz zu wenig Bargeld bis zur Grenzstation Singapurs fuhr. Weiter als zu diesem Punkt darf man per Taxi sowieso nicht. So mussten wir wieder das komplizierte Check-Out-Check-In System der Singapur-Malaysischen Grenzueberschreitung bewaeltigen. Doch dieses Mal kam noch ein weiteres Problem hinzu. Auch hier fuhren keine Verkehrsmittel mehr. Unserer Meinung nach einfach nur hirnrissig, denn wir wollten nicht so lange warten. Desshalb versuchten wir es auf gut glueck und checkten aus Singapur aus. Nun befanden wir uns quasi zwischen den beiden Staaten, die eine Bruecke ueber einen breiten Fluss verband. Auf dieser Bruecke verlaeuft ein Highway, den wir natuerlich ohne Auto nicht nehmen durften. Trotzdem mussten wir ja auf die andere Seite kommen. So joggten wir ganz am Rand der Strasse ueber die Bruecke. Bei der Hitze und den vorbei rasenden Autos gar nicht so angenehm. Als wir dann nach einer gefuehlten Ewigkeit endlich an der Grenzstation ankamen, hatten wir ein weiteres Problem. Wie sollten wir hineinkommen? Kurzerhand kletterten wir ueber einen Zaun, was einem Wachmann, der uns entdeckte, gar nicht gefiel. Gluecklicherweise glaubte er uns aber unsere Story und lies uns passieren. Nach erneuter Passkontrolle kamen wir endlich wieder in Johor Bahru an. Dort nahmen wir uns ein Taxi bei einem alten Gratla, der uns zum Abschluss des Tages pasender Weise verarschte. Geschafft von den Ereignissen fielen wir sofort ins Bett, um nach ein paar Stunden Schlaf wieder aufzustehen, erneut die Grenzueberschreitung zu bewaeltigen und zum Flughafen zu fahren. Wie schon gesagt, haben wir es uns selbst unnoetig kompliziert gemacht, aber wer kann das schon davor wissen.
Insgesamt noch mal ein wahnsinns Tag in Singapur. Denn wer kann bitte von sich behaupten schon mal bei der Formel 1 in Singapore dabei gewesen zu sein. Und dass noch for free..
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Petra Wittmann Wau, ganz schön spannend und Glück gehört auch dazu