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Für Donnerstag hatte Kim, die Gründerin von VVN ( VietnamVolunteerNetwork), ein Treffen mit Dr. Pham, einem Arzt in einem der unzähligen Krankenhäuser hier in HCMC arrangiert. Dr. Pham ist Koordinator mehrerer Hilfsprojekte vor Ort und hat sich viel Zeit genommen, um mich kennenzulernen und den richtigen Einsatzort für mich zu finden. Kate, die VVN Vertreterin für Australien ist gerade vor Ort und hat mich begleitet. Wir hatten einen interessanten Tag zusammen, denn er hat uns nicht nur "sein" Krankenhaus gezeigt, sondern uns auch zur HIV Klinik geführt, wo Infizierte und Aids Kranke kostenlos behandelt werden und die notwendigen Medikamente umsonst ausgegeben werden. Leider konnte ich dort nicht eingesetzt werden, da weder Personal noch Patienten englisch sprechen. So wurde meine finale Destination dann MATA, ein Haus für blinde Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 28 Jahren. Hier habe ich am Freitag morgen um 7 Uhr auf der Matte gestanden, um englisch zu unterrichten. Empfangen wurde ich von Jessica, einer australischen Voluntärin, die schon dort arbeitet und 11 wissenshungrigen Kids, die sich immer drauf freuen, wenn jemand Neues kommt und Ihnen aus der weiten Welt berichtet.
Diese Kids haben mich vom ersten Moment an beindruckt, denn sie sind alle sehr gut erzogen, fragen dreimal nach, ob es in Ordnung ist, den Raum zu verlassen und hören aufmerksam und gespannt zu. Sie haben einen total guten und respektvollen Umgang miteinander und mit uns sowieso. Sie sind an allem interessiert und haben meistens ein Lächeln im Gesicht. Viele von ihnen sind überdurchschnittlich musikalisch... da ist zum Beispiel Tuan, der gerne Beatboxer werden möchte und sein Publikum mit Sicherheit eine Stunde lang unterhalten könnte, oder die Zwillinge Hai und Dei, die vierhändig Klavier spielen. Beeindruckend... und bewegend, wenn man ihre Geschichten hört. Manche sind von Geburt an blind, aber drei sind zum Beispiel dort, weil sie nach einem Motorbike Unfall blind geworden sind, genau wie der Gründer von MATA, der auf einen Laster mit Bambusstöcken aufgefahren ist... den Rest könnt ihr euch denken.... Chau lebt dort, weil er toxische Augentropfen genommen hat, die ihn erblinden ließen und so hat jeder dort seine eigene Geschichte...
Wie oft seid ihr für euer Augenlicht dankbar? Für mich ist es selbstverständlich, die Schönheiten dieser Welt tagtäglich zu sehen, aber hier ist mir mal wieder bewusst geworden, dass so gar nichts selbstverständlich ist....
Ich weiß nicht, ob es diese Erkenntnis war, jedenfalls hat es Montag regelrecht umgehauen. Ich hatte schon seit Sonntag leichtes Halsweh, aber plötzlich kamen noch Kopfschmerzen und Fieber dazu. Ich war froh, als ich nachmittags wieder im Hotel war und meine beiden australischen Nachbarinnen Amy und Ella ( auch Voluntäre für VVN ) haben sich rührend um mich gekümmert... Trotzdem konnte ich Dienstag morgen kaum mehr schlucken und habe beschlossen, das nächst gelegene Krankenhaus aufzusuchen. Warum sollte ich auch was auslassen?
Gespannt, was mich erwartet, bin ich dann mal los... natürlich auf einem Motorbike.... und ich muss sagen, ich wurde positiv überrascht. Ich kam rein und musste mich an einem Schalter melden, wo ich auf dem Cover eines DIN A 5 großen Heftes ( schätze mal meine eigene Krankenakte-die hier aber jeder Patient mitnimmt) meine Personalien eintragen musste. Dann durfte ich mich setzen. Alle anderen Patienten konnten ihren Aufruf mit Behandlungsraum auf einem Monitor verfolgen. Für mich non-speaker Blödi gabs ne eigene Schwester, die mich zum Doc gebracht und auch übersetzt hat. Der Doc hat ne Endoskopie von meinem Rachen, Ohren und Nase gemacht. Das alles wurde aufgenommen und er hat mir dieses nette kleine Filmchen hinterher gezeigt und für meinen Arzt in Deutschland auf CD gebrannt. Was für ein nettes Souvenir... Falls jemand interessiert ist, gibts zum nächsten Videoabend.... Aber Spass beiseite, ich hatte nicht mit soviel Professionalität gerechnet.... Und der ganze Krankenhausbesuch, plus Filmdreh mit mir in der Hauptrolle hat nur ca. 30 min gedauert und inklusive Drogen nur ca. 44,- € gekostet.
Aber lange Rede kurzer Sinn.. ich hab ne fette Mandelentzündung und muss diese Woche zwangspausieren. ABER Mandelentzündung bedeutet Eis, Eis und noch mehr Eis....
Ich hoffe, bis nächste Woche wieder fit zu sein, denn ab Mo bin ich mit den Kiddies alleine, da Jessica ihr Voluntariat diese Woche beendet. Ich habe mir überlegt, was mit ihnen zu kochen oder zu backen, da sie immer unheimlich an Essen interessiert sind. Falls jemand einfache Koch- und Backrezepte kennt, ich bin für jede Hilfe/Tipps/Anregung/ Spielideen dankbar... Aber ich habe ja jetzt auch noch 2 zusätzliche Tage Zeit, mir Gedanken zu machen...
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Eva Nickel Grüße dich Liebes... schön , wieder was von dir vernommen zu haben.. Oh je du "Arme".....wünsche dir von Herzen gute Besserung und hoffe, dass du diese tolle Aufgabe bald wieder fortsetzen kannst. Bin mir sicher , dass dir diese Arbeit sehr viel Freude machen wird und dass du diesen Menschen unendlich vieles geben wirst ,,,,,,,, weil du dafür nicht nur ein "Händchen" hast , sondern auch die notwendige Einstellung , das Können und vor allem das "Herz" und die Liebe mitbringst ! So toll mein Schatz....wünsche dir Glück..fühl dich ganz lieb umarmt !! Bis Bald ...VLG EVI
Tanja Hallo Bieni, schön dass es Dir gefällt bei deinem neuen Job. Das ist bestimmt eine grosse Erfahrung. Schade, dass Du krank bist/warst. Wir senden Dir gute Besserungswünsche aus Deutschland und noch weiterhin eine gute Zeit. Wir sitzen gerade auf der neuen Terrasse und trinken Sangria :-) Liebe Grüsse Tanja und Melanie Scheer
Daggi Hi Bine, jetzt erst lese ich den aktuellsten Eintrag. Bist Du wieder fit? Hope so. Deine neue Aufgabe liest sich doch absolut super. Ist sicher Dein Ding und nicht so emotional belastend. Haben ja zu Hause darüber gesprochen. Wünschen Dir eine gute Zeit mit den Kiddies. Bis bald LG Daiggi & family
Lydia Hallo. Bine