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Kaum zu glauben, dass Ostern vor der Tuer steht und ich seit 5 (!) Monaten schon nichts mehr gebloggt habe... Zeit vergeht.. auch am anderen Ende der Welt.
Seitdem ich wieder zur arbeitetenden Bevoelkerung gehoere und mir fest vorgenommen hatte, den Sommer in Auckland zu geniessen und deshalb kaum zuhause war, verging die Zeit irgendwie noch schneller.
Jetzt bin ich also schon seit fast fuenf Monaten im Hotel am arbeiten und kenne alle Ablaeufe bereits im Schlaf. Gerade fuehle ich mich gnadenlos unterfordert, aber da muss ich jetzt wohl durch. Das Coole am Hotel ist, dass es den groessten Ballsaal ganz Neuseelands hat und somit alle namhaften Veranstaltungen hier stattfinden. Somit verirrt sich schonmal der ein oder andere neuseelaendische Star ins Hotel und laeuft einem vors Tablett. Und das Lustige ist, ich kenne die alle nicht... Letztens hatte ich einen gut aussehenden jungen Mann an einem meiner Tische sitzen, mit dem ich gescherzt habe. Als er dann auf die Buehne gerufen wurde, hab ich erfahren, dass er in Neuseeland im Rugby so eine Legende ist wie Oliver Kahn im Fussball (oder so...). Ups... Das sorgt hinterher im Team dann schon fuer den ein oder anderen Lacher. Das Team.. gutes Stichwort... ich glaube, ich habe noch nie mit so vielen verschiedenen Nationen auf einmal zu tun gehabt. Einige meiner Kollegen kommen aus Indien und China, andere aus Korea, Sri Lanka, Schweden, Afghanistan, Russland, Samoa, Suedafrika, Thailand und ach ja, ein paar wenige Kiwis sind auch dabei.
Aber genug von der Arbeit... Nach ganzen vier Monaten malochen musste mal wieder Urlaub her und am 19. Maerz wars dann auch soweit: Sebi kam mich besuchen. Nachdem ich eine Stunde am Flughafen in der Ankunftshalle sehnsuechtigst gewartet habe und mir all diese gluecklichen wieder vereinten Menschen ansehen durfte ( hilfe, was fuer ein emotionaler Ort... ) wars dann auch bei mir soweit, ich durfte mein Bruderherz nach acht Monaten endlich wieder in die Arme schliessen.
Wir sind die ersten Tage in Auckland geblieben und ich habe ihm gezeigt, wo und wie ich so lebe und arbeite, haben noch eine Freudin von mir zum Dinner getroffen und sind dann Samstag morgens mit dem geliehenen kleinen Flitzer und einem Kofferraum voller Zeugs los Richtung Coromandel. Hier war ich vor drei Jahren schonmal und die Gegend hat mir soooo gut gefallen. Wir haben die letzten zwei Betten in einem kleinen aber feinen Backpacker ergattert, das einfach aussieht, wie wir uns das Paradies vorstellen. Ein riesen Grundstueck direkt an einem Bachlauf gelegen, ein Steinwurf vom Meer entfernt, ein toller Garten mit Haengematten, Obstbaeumen und Gemueseanbau und ein paar Huehner, die fuer die Fruehstueckseier sorgen... Fuer uns gabs keine Eier, dafuer aber frische Feigen von Carl, dem Besitzer. Weil wir es so schoen fanden, haben wir spontan um eine Nacht verlaengert und sind am naechsten Tag Richtung Hot Water Beach und Cathedral Cove.
Montag morgens gings nach einem gemuetlichen Fruehstueck schweren Herzens los Richtung Rotorua, zu den stinkenden Schwefelquellen.
In Lake Taupo haben wir eine white water rafting tour auf dem Tongarino Fluss gemacht, das war so richtig richtig gut und fuer Sebi die erste Einfuehrung in einen Adventure Urlaub... Kurz vor Queenstown hat er sich entschlossen, einen Bungy Sprung zu machen und in der Stadt selber ist er an irgendwelchen Steilwaenden hochgeklettert. Ich habe in der Zeit ne Kaffeefahrt zu den Milford Sounds gemacht, Robben beim spielen beobachtet und verzweifelt versucht, ein Photo von den eine ganze Weile neben dem Boot schwimmenden Delphinen zu schiessen.
Nach sechs Tagen haben wir unsere kleine Nussschale dann in Wellington auch schon wieder abgegeben, einen entspanntenTag in dieser ewig windigen, aber wunderschoenen Stadt verbracht und sind dann am naechsten Tag mit der Faehre auf die Suedinsel uebergesetzt. Auch hier hat uns das schoene Wetter nicht verlassen und wir hatten echt superwarme sonnige Tage.
Die Suedinsel haben wir mit einem hop on hop off Bus bereist, das war ganz nett, weil wir dadurch mit anderen Leuten in Kontakt kamen, uns um nichts kuemmern mussten und einen echt coolen Busfahrer hatten, der alles fuer uns gemacht hat.
In Christchurch haben wir die Gruppe dann verlassen, sind noch zwei Naechte dort geblieben und dann morgens frueh mit dem Flieger zurueck nach Auckland. Hier habe ich Sebi mit der Einladung zur Uebernachtung im Langham ueberrascht. Ein gelungener Abschluss einer tollen Reise. Neuseeland ist landschaftlich echt unbeschreiblich schoen, vor allem diese Vielfalt ist einfach nur beeindruckend. Leider sind die Neuseelaender nicht sehr originell in der Namensgebung ihrer Orte... So sind wir eigentlich nicht nur in Neuseeland gewesen, sondern haben den halben Erdball bereist, denn wir sind an Bombay und Woodstock vorbei gefahren, durch Wimbledon gekommen und in Canterbury gehalten.
Einen kleinen Wermutstropfen gabs allerdings in Christchurch. Diese Stadt war vor drei Jahren das erste Ziel meiner Reise, von hier aus sind wir damals gestartet. Leider ist von der Stadt, in die ich mich da sofort Stadt verliebt hatte, leider so gar nichts mehr uebrig geblieben. Viele der Gebaeude sind zerstoert oder nicht mehr begehbar und deshalb geschlossen. Manche Ecken im Zentrum gleichen einer Geisterstadt. Man guckt durch die Schaufenster und sieht noch die Moebel in den Cafes und Geschaeften, die zu betreten es einfach zu gefaehrlich waere und die Gebauede deshalb nur noch auf ihren Abriss warten. Das ganze Stadtzentrum gleicht also einer riesigen Baustelle, aber die Kiwis waeren halt keine Kiwis wenn sie sich nicht auch dafuer etwas einlassen haetten. So ist im Zentrum eine kleine Containerstadt entstanden. Geschaefte und sogar Banken sind in unverwuestliche Schiffscontainer umgezogen und irgendwie hat das Ganze sogar echt was Stylisches .
Nach dieser Reise wusste ich wieder, warum ich mir Neuseeland als Reiseziel ausgesucht habe. Jeder, der irgendwie irgendwann einmal die Gelegenheit haben sollte, hierher zu kommen, sollte sie echt nutzen...
- comments
Dagmar Hi Bine, schön heute wieder von Dir zu lesen und zu erfahren, dass es Dir gut geht. Cool, dass es Sebi ans andere Ende der Welt geschafft hat. LG auch an Deinen Bruder. Bis bald und ebenfalls frohe Ostern (ups, ist bei Euch ja schon vorbei :) LG Daggi
Vera Ach Sabinchen, immer wenn ich Neues von Dir lese, bekomme ich so richtig Lust auf's Reisen. Aber naja, nach Neuseeland werden wir es auch dieses Jahr nicht schaffen - meine Jungs und ich begnügen uns in den Sommerferien vorerst mit dem Schwarzwald :-) Ganz ganz lieben Gruß & schön wieder von Dir zu lesen!!