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Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich Neuseeland an einem regnerischen, kalten Dienstagmorgen verlassen.
Lachend, weil das Wetter echt nicht mehr gut war und auch weil ich genug Erfahrung in meinem Hoteljob gesammelt habe. Und mit einem weinenden Auge, weil ich doch lieb gewonnene Menschen zurück lassen musste-mal wieder. Das ist wohl das Los eines Reisenden...
Aber nun hieß es erst mal sich freuen auf eine schöne französisch-polynesische Insel im Pazifik. Da Tahiti ein französisches Übersee-Territorium ist, gehört es zur EU und meine Einreise war super easy, nämlich einfach durch die Zollkontrolle wandern, ohne Stempel, Visa oder ähnliches... Und es gibt noch mehr Annehmlichkeiten: endlich wieder Rechtsverkehr!!! Und Steckdosen kann man ohne Adapter benutzen und überall gibt's Baguette und französischen Käse und das alles endlich wieder zu erschwinglichen Preisen.
Ich habe in einem kleinen Bed und Breakfast unweit der Hauptstadt Papeete gewohnt. Geführt wird das B&B von Frédéric und Christelle, einem französischen Paar. Sind echt nett die beiden, Fred hat extra seinen Fernseher nach draußen geschleift, damit wir alle das WM Halbfinale gucken konnten. Leider haben die Frenchis uns noch nicht so ganz verziehen und so stand ich allein auf weiter Flur, aber bei dem Ergebnis 7:1 gegen Brasilien waren sie dann wieder versöhnt- so schlecht haben sie dann ja doch nicht gegen uns verloren...
Wenn ich kein Fußball geguckt habe, dann bin ich durch Papeete geschlendert, war im Museum von Tahiti und im Perlenmuseum. Schwarze Perlen sind eine Spezialität von Tahiti und es ist super interssant zu sehen, wie so eine Perle entsteht.
Einen Tag bin ich mit der Fähre nach Moorea, eine Nachbarinsel. Dort hat es mir fast noch besser gefallen und da möchte ich gerne wieder hin. denn es gibt noch unzählige mehr von diesen kleinen Inseln. Mein Trip auf der Insel war etwas abenteuerlich, denn ich habe den öffentlichen Bus ans andere Ende der Insel genommen. Leider ist der, der mich wieder zurück zur letzten Fähre bringen soll, nicht gekommen. Ein Einheimischer war so nett und hat für mich ein Taxi angerufen, leider hatte der Taxifahrer aber keine Lust zu arbeiten!? und so habe ich etwas gemacht, was ich bisher noch nie gemacht habe, ich bin getrampt... Glücklicherweise hat mich eine Mama mit ihren drei Kindern aufgelesen und es war echt eine nette Fahrt und ich habe meine Fähre zurück rechtzeitig bekommen.
Das Wetter war super und die Leute dort sind echt nett. Total witzig, die sprechen alle französisch und legen auch diese französische Gelassenheit an den Tag, aber als Insulaner sehen sie natürlich ganz anders aus. Irgendwie würde man ja jetzt schöne Menschen erwarten, aber leider war da nicht ein einziger dabei. Zumindest habe ich keinen gesehen.
Freds Hostelphilosophie ist kein wifi und elektronischen Geräte, wer ins Internet muss, kann sein PC mit KABEL (!) benutzen, da er möchte, dass sich die Leute miteinander unterhalten und nicht jeder mit seinem Handy spielt. Am Anfang ein wenig befremdlich, aber dann doch ziemlich cool. Denn es hat sich wirklich jeder mit jedem unterhalten und so habe die Bekanntschaft von James gemacht, einem ziemlich entspannten Neuseeländer, der mit einem Boot um die Welt gesegelt und leider an einem Riff gekentert ist oder Ben aus Bordeaux, der zum tauchen gekommen ist, oder Wolfgang aus dem schönen Schwabenländle, der schon 71 Jahre alt ist und 223 Länder in seinem Leben bereist hat. Tolle Menschen, interessante Geschichten und auch hier ist es mir schwer gefallen, mich zu verabschieden....
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