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Um 8Uhr ging es los Richtung Florencia nähe La Fortuna. Die Fahrt dauerte circa 3 Stunden. Den ersten Tag wurde ich nur kurz im Wildlife Center begrüßt, da jedoch Sonntag war und das Center geschlossen hatte ging es gleich im Anschluss zu meiner Gastfamilie. Die Familie war wirklich sehr nett. Carmen und Rolando, sind beide Farmer (so wie die meisten Familien in dieser Gegend) und haben 3 Kinder. Da sie alle (bis auf die Tochter die ein paar Brocken Englisch sprach) ausschließlich Spanisch sprechen war die Verständigung zu Beginn ein wenig holprig.
Am Montag ging es ebenfalls noch nichts ins Center da an diesem Tag ein Feiertag war. Daher sind wir auf eine Plantage gefahren um dort Kaffeepflanzen zu pflanzen. Das hat Spaß gemacht, war aber auch sehr anstrengend. Dienstag ging es dann zum ersten Mal ins Wildlife Center, oder wie es hier auch genannt wird „the projecto".
Alvarenz, der Leiter des Projekts und seine Frau Adriana begrüßten mich im Laufe des Tages.Für uns zuständig war Carlos. Er arbeitet seit einem halben Jahr im Projekt. Er erklärte mir was ich die nächsten Tage tun sollte.
Die Arbeit im Projecto Asis
Die tägliche Arbeit startet morgens um halb neun. Als erstes werden alle Käfige gründlich gereinigt. Dabei werden einige Käfige von außen mit Wasser abgespritzt, weil es zu gefählich wäre, andere von innen abgeschrubbt. Zu reinigen gibt es so einige Käfige. Zur Zeit sind im Projecto 2 White Lipped Pecary, 4 Spider Monkeys, mehrere White Faced Monkeys, eine Anaconda und ein Kinkajou.
Costa Ricas Vogelwelt ist mit 79 Familien und rund 900 Arten, mehr als doppelt so viel wie in Mitteleuropa, außergewöhnlich vielfältig. Wen wundert es das hier neben den Affen auch einige Vögel zu Hause sind. 2 Fischer-Tucane, circa 25 Amazonen (verschiedene Gelbwangen-, Gelbnacken- und Gelbscheitelamazonen), 2 Aras (1 Hellroter Ara und 1 Mischung aus einem Hellroten Ara und einem Soldatenara), eine Handvoll Sittiche (ebenfalls ganz viele verschiedene) und verschiedene Eulen.
Die Tiere kommen stammen meist aus Beschlagnahmungen,/Aussetzungen oder sind durch Unfälle ins Projecto gekommen. In Costa Rica ist die Haltung von Wildtieren als Haustier gesetzlich verboten. Wird man dabei erwischt zahlt man beim ersten mal einen Strafzettel über ca. 40 USD. Das kümmert jedoch viele noch nicht. Beim zweiten Mal kostet der Strafzettel mehrere Tausend Dollar. Bevor die Leute diesen Strafzettel zahlen müssen, setzten Sie die Tiere einfach aus.
Die meisten Tiere kommen als Babys in diese Haushalte.
Viele Affenbabys werden ihren Eltern auf brutalste Weise entrissen, bei der die Elterntiere getötet werden. Bei den Papageien ist es ähnlich schlimm. Um an die Eier einer Brut heranzukommen, fällen die Wilderer ganze Bäume und meist überlegt nur ein einziges Ei diesen Sturz.
Den Papageiern werden später die Flugfedern gestutzt damit die Tiere nicht wegfliegen können.
Im Projecto warten die Helfer bis diese Federn wieder nachgewachsen sind. Ist die Zeit reif, kann das betroffene Tier wieder in die Freiheit entlassen werden. Es liegt diesen Vögeln in der Natur, Futter zu finden und in der Wildnis zu überleben.
Anders schaut es bei den Affen aus. Die Tiere haben nicht gelernt Futter in der freien Natur zu finden und würden somit immer wieder zu Menschen gehen, weil sie wissen das es dort Futter gibt.
Daher können diese Tiere nicht mehr ausgewildert werden.
Nach dem Reinigen all dieser Käfige und einer anschließenden Kaffeepause, wird das Obst für die Fütterung vorbereitet. Die Vögel bekommen vormittags immer kleine Kügelchen aus verschiedenen Körnern und ansonsten werden meist Papaya und Bananen sowie für die Wildschweine Yucca verfüttert. Anschließend wird geschaut welche Arbeiten gerade aktuell anstehen. In meiner Woche haben wir zum Beispiel Wegbegrenzungen neu gebaut, den neuen Anaconda-Käfig gestrichen oder den Park aufgeräumt. Um 12 Uhr ist Lunchtime. Das Mittagessen bekommt jeder von seiner Gastfamilie mitgegeben. Reis und Bohnen gibt es täglich. Dazu dann immer noch Gemüse oder Kochbananen. Danach geht es noch einmal an die Arbeit die man zuvor unterbrochen hatte. Um circa 14/14.30Uhr werden dann noch einmal alle Käfige abgespritzt und danach noch einmal gefüttert. Schließlich ist um halb vier „Feierabend" und es geht zurück zu den Gastfamilien.
Das Team rund um Alvarenz und Adriana besteht aus mehreren Arbeitern „für's Grobe", also zum Bauen von Käfigen, schweißen, etc., und 2 Angestellten im Büro.
Die Gastfamilien kennt Alvarenz alle persönlich und einige nehmen schon seit mehreren Jahren Volunteers auf. Die meisten Familien wohnen in der unmittelbaren Umgebung, sodass man kaum mehr als 5 Minuten braucht um zum Projecto zu kommen.
In meiner Woche dort hatte ich sehr viel Spaß, habe eine Menge über die Tiere dort erfahren und bin Stolz meine Hilfe dort einbringen zu können.
Zur Belohnung durften ich sogar einmal zu den White Faced Monkeys in den Käfig. Die kleinen Tierchen sind so zutraulich...hüpfen die auf den Kopf oder die Schulter, kuscheln sich in deinen Arm oder kraulen dich. :)
Ich kann mit absoluter Bestimmtheit sagen, das diese Woche wirklich außergewöhnlich war und kann jedem nur raten, ebenfalls einmal ein Volunteer dieser Art zu machen!!!
Sollte dich meine Beschreibung neugierig gemacht haben, dann stehe ich dir gern in unserem STA Shop in Erlangen mit Rat und Tat zur Seite.
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