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Nach vielen schönen Erlebnissen in der Toscana ging unsere Reise weiter mittels Fähre auf die Insel Elba um Christine & Christian zu besuchen. Die beiden hatten zu diesem Zeitpunkt für 2 Wochen ein Ferienhäuschen gemietet und uns ‚Asyl' angeboten. Wir verbrachten auf Elba 2 herrliche und entspannte Tage mit Freunden fernab von jeglicher Alltagshektik.
Elba - Nach der Ankunft haben wir zuerst mal ordentlich zusammen ‚ge-aperöölet' das gehört schliesslich einfach dazu! Wir haben schon mal vorgesorgt und in unserer Kühltruhe Weisswein mitgebracht - wir wollten ja nicht mit leeren Händen kommen. Christian bewies sich als kreativer Küchen-Künstler und verwöhnte uns mit leckerem Baguette beträufelt mit Olivenöl und belegt mit italienischem Käse. Herrlich! Nach einem ziemlich ausgiebigen Apéro machen wir uns auf eine Insel-Besichtigungs-Rundfahrt. Ja mit dem Auto… Ein allfälliges ‚Nicht-mehr-ganz-geradeaus-Fahren' fällt nicht weiter auf, da auf dieser Insel sowieso keine Strasse länger als 10 Meter geradeaus verläuft bevor die nächste deftige Kurve kommt *lach*… Wir genossen den nächsten Tag gemeinsam an einem herrlichen kleinen Strand mit leckeren selbstgemachten Sandwiches im Gepäck.
‚Rolle machen' und Belohnung kassieren?
Zur Familie von Christian und Christine gehört auch Louka, ein schöner, junger, intelligenter und bestens erzogener Schäferhund. Muss ich rasch erzählen weil es dazu eine lustige Geschichte gibt. Christian hat uns natürlich stolz vorgeführt was für ‚Kunststückli' Louka beherrscht. Unter Anderem kann Christian seine Hand drehen und sagen: ‚Louka mach eine Rolle!' … und Louka dreht sich wie eine Wurst auf dem Boden um sich sein Hunde-Guetsli abholen zu können. Das brachte Alex natürlich auf eine oberschlaue Idee. Lachend meinte er: ‚Aaaah… Andrea müsste jetzt eigentlich auch immer eine Rolle machen bevor sie sich jeweils an den Kühlschrank schleicht um wieder ein Stück Käse zu vertilgen…'. Alles lacht - nur Andrea hat Angst, dass Alex die Idee mit der ‚Rolle' nicht so schnell wieder vergessen wird.....
Abends gab es noch ein wunderbares T-Bone Steak vom Grillchef Christian, wir fühlten uns wie Könige.
Am nächsten Tag ging es dann wieder mit der Fähre zurück nach Piombino und von dort aus zu unserer nächsten Dependance oberhalb von La Spezia in Cortè (Ligurien).
Ziel: Die ganze Küste der Cinque Terre ‚abzuwandern'. Total 12-14h, von Levante bis Portovenere.
Unsere Ferienwohnung (www.cortepaganini.com) in Castè war wiederum ein absoluter Volltreffer. Eingebettet in das ganz kleine, uralte Dorf Castè (entstanden im 14. Jahrhundert), wohnen wir ein einer sehr schönen, einfachen Wohnung. Alles ist aus massivem Stein und allerliebst mit vielen kleinen Details eingerichtet. Wir fühlten uns in dem kleinen Bergdorf gleich zu Hause.
Wir geniessen eine knappe Woche mit den schönsten Küstenwanderungen die Italien wahrscheinlich zu bieten hat. Die Cinque Terre-Dörfer haben uns so begeistert, es muss nicht immer eine Reise ans Ende der Welt sein um wunderschöne Städtchen an speziellen Orten zu entdecken. Wir können diesen Flecken Erde allen nur wärmstens empfehlen diese Gegend zu besuchen.
Trinkst du schon Cappuccino oder steigst du noch Treppen…?
Die Wanderungen von Dorf zu Dorf der Küste entlang sind ein Traum. Aber für diesen Traum braucht es definitiv eine fitte Oberschenkelmuskulatur. Jeder ‚Abschied' aus einem Dorf bedeutet zuerst mal einen Aufstieg über mind. 300-700 Treppentritte bis man auf die schmalen Küstenwege kommt. Voller Vorfreude das nächste Dorf entdeckt, brachte dieses als Willkommensgruss aber ebenso viele Treppenstufen wieder abwärts mit sich. Ein genussvoller Lunch mit Spaghetti ‚Bruno' (unser Favorit mit Meeresfrüchten), Grillfisch-Teller, viel feines Brot mit Olivenöl und bestem lokalen Weisswein, liessen uns jeweils die Strapazen schnell vergessen (… zumindest bis wir uns das nächste Mal aus den Stühlen erhoben haben, wohl gemerkt).
‚Sentiero difficultoso'…? Egal, dieser Weg ist viel kürzer!
Wiedermal haben wir frühmorgens unsere Wanderausrüstung zusammen gepackt und uns eine schöne Strecke von Manarola bis Portovenere via Riomaggiore, hinauf zur Wallfahrtskirche Madonna die Monte Nero und über den Telegrafo ausgesucht. Geschätzte Marschzeit ca 4-5 Stunden. Die Wanderungen auch abseits der berühmten 5 Dörfer sind sehr abwechslungs- und erlebnisreich. Nach 2 Stunden ziemlich anstrengender Strecke erreichten wir eine Weggabelung. Beide Wege führten zu unserem Ziel Portovenere, mit dem Unterschied, dass der eine Weg mit 3h angeschrieben war und der andere mit 2h allerdings mit dem dicken Vermerk ‚Sentiero difficultoso'. Schwieriger Weg? Für uns? Wir sind doch schon halbe Steinböcke in den Hügeln - das packen wir locker.
Ziemlich schnell verliess uns dann aber unsere Steinbock-Überzeugung. Der Weg entpuppte sich als ein äusserst schmaler Grat-Weg, max. 40cm breit und rechterhand ging es fast senkrecht 400m steil über Fels zum Meer runter. Der Weg war mehrheitlich aus Felsgestein, oft in Schräglage und hatte mancherorts Einbrüche, so dass gerade mal 20-30cm Weg übrig waren. Ein falscher Schritt hätte genügt und einer von uns beiden Möchtegern-Steinböcken wäre schwimmen gegangen. Richtig Angst haben wir aber gekriegt, als es ausgerechnet auf diesem Weg ganz plötzlich nach wochenlanger Trockenheit zu regnen begann. Der Felsweg glich innert Sekunden einer Rutschbahn. Glücklicherweise hatte der Regen aber rasch wieder nachgelassen und die Steine trockneten dank den hohen Temperaturen rasch ab. Nach weiteren 2,5h sind die ehemaligen Steinböcke dann ziemlich gerändert und gefühlsmässig als kleine, verschwitzte Nicht-Bergtaugliche-Mäuse endlich in Portovenere eingetroffen (natürlich erst nachdem wir mit unseren weichen Knien wiederum geschätzte 500-600 Treppenstufen runter getorkelt sind). Die obligatorischen Fittmacher-Spaghettis waren dann wirklich unsere Rettung.
Faulenzen mit oder ohne weisse Socken
Die ehemaligen Berg-Steinböcke haben dann am nächsten Tag beschlossen, einfach mal nix zu tun… Unsere Muskeln waren uns dafür sehr dankbarJ. Es war ein Sonntag und wir hatten entschieden, uns wieder unter das lokale Folk zu mischen und an einem Strand in Sestri Levante dem Nichtstun zu frönen. Wir mieteten uns in einem Bagno ein (26 Euro für 2 Liegestühle und einen Sonnenschirm - oha… Italien ist auch geschäftstüchtig), kauften uns eine NZZ und fühlten uns ganz wohl mal so ungefährlich eine Zeitung im Liegestuhl zu lesen. Mittags verliessen wir unsere Sicherheitsstühle für einen Lunch im Städtchen. Wir sind gerade genüsslich dabei auf den Lazy-Day mit Weisswein anzustossen, da kommt ein schwarzer Strassenverkäufer und hält mir weisse Sportsocken direkt unter die Nase. ‚Do you wanna buy some socks?' ,No I don't need socks. I would like to enjoy my glass of wine ….' Konnte er gar nicht verstehen, ist dann aber trotzdem wieder abgezottelt. Nach dem Lunch gönnen wir uns noch ein herrliches Soufflé au Chocolat (hat sich als Schoggi-Küchlein mit fliessender Schoggi drin entpuppt - wuuuunderbar). Gerade den ersten Löffel genussvoll im Mund - hat Andrea wieder ein weisser Schimmer vor der Nase. ‚Do you wanna buy some socks now?' ‚No I definitely don't need white socks. I would like to enjoy my dessert without socks!!... Sachen gibt's…
Côte d'Azur
Nach weiteren Wanderungen haben wir dann ein paar Tage später zusammen gepackt und Bella Italia verlassen um unsere Freunde Caroline und Christoph an der Côte d'Azur in St. Aygul (neben Frejus/St. Raphael) zu besuchen. Auch in Frankreich haben wir eine tolle Zeit erlebt, aber unsere Erlebnisse und Eindrücke aus Italien konnte nichts mehr toppen. Die Franzosen sind im Vergleich zu den Italienern ziemlich unfreundlich und gestresst. Und kleine Gauner was das ‚Abzocken' anbelangt. Nachdem wir am Beach beim ersten Versuch für 2 Liegestühle und einen Sonnenschrim 45.—Euro (pro Tag!!) hätten bezahlen sollen, ist uns die Lust auf Frankreich etwas vergangen. Nach etlichen Suchbemühungen haben wir uns dann mit einem Super-Discount-Liegestuhl-Angebot von 28 Euro abgefunden und haben am nächsten Tag die Rückreise in die Schweiz angetreten.
Wir hatten eine herrliche Zeit, voller spannenden, interessanten, schönen, genussvollen und lustigen Momenten - aber zu Hause ist es auch wieder schön. Und da warten ja auch wieder etliche Berge auf uns um ‚erwandert' zu werden etc.
Ein paar Tips aus der Region Cinque Terre:
Unterkunft (Ferienwohnungen) in Castè: www.cortepaganini.com
Ein ganz tolles Restaurant in Vernazza: www.ristorantebelforte.it (Spaghetti Bruno bestellen)
Restaurant und Unterkunft direkt am Wanderweg: www.piccoloblu.it
Restaurant in Sestri Levante (nehmt euch vor weissen Socken-Verkäufer in acht!) www.polpomario.com
Herzlichst
Andrea & Alex
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Mandy Hey Ihr Lieben, an Euch sind doch echt Reisejournalisten verloren gegangen. :-) Wir freuen uns, dass Ihr eine so tolle Zeit in Italien hattet und es so genossen habt. Bis die Tage... Liebe Gruesse Carsten und Mandy