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Liebste Leserinnen & Leser!
Dies wird nun der letzte Blogeintrag meiner Reise. Ich möchte mich schon im Vorhinein nochmal herzlich bei all denjenigen bedanken, die meine Blogs gelesen haben & freue mich, wenn ich den ein oder anderen damit unterhalten konnte! :-)
Die letzten Tage meiner Reise verbrachte ich in verschiedensten Orten Neuseelands, aber stehengeblieben war ich bei meinem vergangenen Beitrag in Queenstown - nach einem Rausch an Glückshormonen, hervorgerufen durch den klassischen Bungy-Jump! (Was macht man sonst dort?!)
Tja, nachdem ich meinen Beitrag in Sachen waghalsigen Unternehmungen geleistet hatte, beschloss ich den 2. Tag in Queenstown erneut dem Wandern zu widmen. Es gibt einige Wege, die man direkt von der Stadt aus begehen kann, so auch den "Ben Lomond Track", der hin & zurück auf 6 Stunden geschätzt wird. Vom Berggipfel aus, "Ben Lomond Summit", den man nur erreicht, wenn man die letzten 40 Minuten fast schon "rock climbing" betreibt, hat man eine wunderbare Sicht auf den Wakatipu Lake, an dessen Ufer Queenstown liegt. Außerdem wird der erwartete 360°-Blick auf die umgebenden Berge noch mit einem Aussichtsgerät getoppt, das einen beim Drehen in jegliche Richtung darüber informiert, auf welche Bergspitze man gerade schaut!
Beim Abstieg nahmen Ben und ich einen Umweg zu der etwas weiter unten gelegenen Gondelstation - dort gibt es nämlich eine Art Rennbahn für Seifenkisten, die man in wilden Serpentinen hinuntersausen kann! Natürlich gab es auch die Möglichkeit in einem Restaurant mit tollem Ausblick einzukehren. Taten wir auch, denn es begann so nieseln, aber wirklich schlimmer wurd's nicht & somit verwarfen wir den Gedanken, die Gondel runter zu nehmen & gingen auch noch die letzte Strecke zurück in die Stadt zu Fuß.
Nun, wer in Queenstown nicht fort war, hat Queenstown nicht erlebt! Darum ging ich abends noch mit paar anderen Backpackern aus! Es gibt wirklich viele Bars, auch Irish Pubs und Lokale, wo man günstige Deals für ein Abendessen rausholen kann. Ich probierte einen der berühmten "Devil's Burger" aus - in Queenstown gibt es nämlich 2 bekannte Burgerketten: "Ferg Burger" (das Original) & "Devil's Burger" (der jüngere Konkurrent, der auch Wraps anbietet, z. B. "Walk Of Shame" = super greasy, ideal für den Kater). Schmeckte gut...aber nicht überzeugend - kann aber auch mein Fehler gewesen sein, da ich nur die regular size genommen habe...
An meinem 3. Tag wachte ich zum Glück ohne Spätfolgen des Alkohols auf, obwohl ich wirklich leck'res dunkles Bier am Vorabend entdeckt hatte! :-) Eig. wollte ich ja Laufen gehen, war auch schon in voller Montur, bis ich vor der Tür feststellte, dass es wieder ordentlich regnet... Also relaxed in die Küche zurückgezogen & erstmal ordentlich gefrühstückt! Im Endeffekt jedoch, da es mein letzter Tag in Queenstown war, ließ ich mich vom ohnehin schwächer werdenden Regen nicht abhalten & beschloss, mir die Queenstown Gardens anzusehen & einen Stadtspaziergang zu unternehmen! War auch halb so wild, nur, dass meine Kamera den Geist aufgab & ich somit die letzte Woche auf schleche Handy-Fotos angewiesen war...sieht man wsl im Album (immer noch "I discovered New Zealand!") - sorry dafür!
Mittags verglich ich die Burger dann, als ich mir einen anderen beim Kultlokal "Ferg Burger" bestellte - MJAM! Obwohl ich meist den Zweitplatzierten bevorzuge (in was auch immer, beim Reisen eben Lokale usw., weil weniger los), muss ich sagen: Ferg Burger ist nicht ohne Grund so beliebt & ich kann nur jedem, der nach Queenstown kommt, empfehlen, sich auch dort eine g'scheite Mahlzeit zu holen!!
Nachmittags schüttete es dann wieder & es war bei weitem die frustrierendste Hitch-Experience, die ich hatte. Mein Plan war, rauf zum Mt. Cook zu fahren, um dort am nächsten Tag wandern zu gehen. (Mt. Cook = berühmtester 3.000er von NZ) --- 1,5 Stunden im Regen gestanden, schon überlegt, ob ich umkehren & einfach noch eine Nacht in Queenstown bleiben soll, bis mich aus heiterem Himmel "Kathy" abgeholt hat! Kathy ist aus Neuseeland, 23 Jahre alt & ein bisschen verrückt - aber gut verrückt! Soll heißen: Lebensfroh & eigene Pläne! Sie nahm mich mit nach Wanaka, wo ich schon war, aber es lag am Weg in den Norden. Letzten Endes war es so nett mit ihr und ihren Freundinnen, die ich in Wanaka kennenlernte, dass ich beschloss, über Nacht dort zu bleiben! War auch super praktisch, weil eine ihrer Freundinnen eine Couch übrig hatte, wo ich gratis schlafen durfte! :-)
Am nächsten Tag hieß es jedoch wieder Abschied nehmen... Diesmal klappte das Fahren per Anhalter viel besser & nur mit einmal umsteigen schaffte ich es rauf bis zum Lake Tekapo! Tekapo liegt schon weiter oben als Mt. Cook, aber es war so bewölkt, dass ich ohnehin nur wenig vom Berg gesehen hätte & ja...wandern im Regen ist auch nur halb so lustig! Also wiedermal spontan etwas gestrichen! Tekapo ist ein kleines "Kaff" mit ca. 400 Ew., einer Straße, an der alle Geschäfte liegen & sonst gibt's dort wenig bis gar nichts - außer natürlich: Lake Tekapo! :-) Ein See der überwiegend aus Schmelzwasser der umgebenden Gletscher besteht & daher ein irr leuchtendes Blau als Farbe hat! Gleich am Seeufer gibt es auch ein Spa mit "Hot Pools", das ich aufsuchen wollte, aber unpassenderweise ging mein Körper komplett ein. Ich fühlte mich krank & schlief daher den Großteil des Tages nur... :-/ Aaaber 2 Stunden vor Sonnenuntergang ging's mir wieder um einiges besser, so klapperte ich bei einem Spaziergang die dörflichen Sehenswürdigkeiten ab --> die Tekapo Cathedral & das Schäferhund-Denkmal, aufgestellt da die Schaffarmen & das Bewirtschaften des Landes ohne die treuen Hunde nie möglich wäre! Zudem ist Tekapo für einen der schönsten Nachthimmel Neuseelands bekannt, da das kleine Dorf sehr abgeschieden liegt, unbeeinflusst von städtlichen Lichtern und somit klare Sternenbilder hervorbringt!
Nun, nach diesem kurzen Aufenthalt ging es ab zu meiner Enddestination Neuseelands: Christchurch! Die Stadt wurde beabsichtigt in einem sehr englischen Stil gebaut & besaß viele Jahre beeindruckende Steinbauten, doch leider wurde der Großteil davon 2011 bei einem Erdbeben zerstört. Noch heute sieht man vieles von der Verwüstung, die Innenstadt ist sehr leer, da die Einwohner in die äußeren, sichereren Bezirke evakuiert wurden, überall sind Ruinen, Baustellen... Einige Leute meinen, die Stadt hätte eine sehr bedrückende Stimmung. Ich muss sagen: Ich liebe Christchurch! Mir hat es dort total gut gefallen! Überall gab es etwas zu entdecken (z. B. Graffities!) & es stehen unzählige Informationstafeln herum, die über die neuen, aufregenden Stadtplanungsprojekte berichten. Ich weiß nicht, in wie fern diese Pläne letztendlich realisiert werden, aber interessant war es auf jeden Fall! Gerne hätte ich Christchurch auch vor dem Erdbeben gesehen, es soll wunderschön gewesen sein. Aber auch die Ausstellung im gratis Stadtmuseum über das Erdbeben ist schwer empfehlenswert - beeindruckende Fotographien!
Ich will keinen falschen Eindruck vermitteln, als wäre diese Katastrophe mein Highlight gewesen & ich nur ein weiterer gaffender Tourist - so hab ich das überhaupt nicht gemeint. Es ist nur sehr aufbauend, was für neue Ideen die Leute haben & wie sie in dieser Übergangsphase die Stadt verwenden - so gibt es z. B. statt der einstigen City Mall mit allen Geschäften nun eine "Container Mall" - also eine Straße, in der alle früheren Geschäfte nun in Containern übersiedelt in einer Reihe stehen - aber so farbenfroh & modern, dass man denken könnte, es wäre einfach ein künstlerischer Einfall anstatt einer schlichten Notwendigkeit gewesen. Zudem hat Christchurch einen der schönsten Stadtparks, die ich bis jetzt gesehen habe.
Im nur 1,5 h entfernt gelegenen AKAROA unternahm ich einen "Nature Cruise", bei dem ich neben der wunderschönen Landschaft endlich Pinguine zu Gesicht bekommen habe! Unüblicherweise waren die gerade im Wasser beim Jagen, also flink unterwegs, sodass ich leider keine Fotos schießen konnte, aber wer sie sehen will, kann gerne diesem Link folgen: http://en.wikipedia.org/wiki/White-flippered_Penguin (auf Deutsch auch "Zwergpinguin" genannt).
Tja, jetzt erlös' ich euch dann bald, denn ich komm zum Schluss: Ich sitze momentan bereits wieder im vertrauten Wien, nach einem sehr, sehr langen Flug (will mich aber nicht beschweren, Emirates ist Luxus!) mit 10-stündigem Zwischenstop in Dubai - den ich auch nutzte, um mir die Stadt anzuschauen. Leider muss ich gestehen, dass mir sie mir überhaupt nicht gefallen hat... Es macht einfach keinen Sinn so viele Glaskästen in diesem kargen Wüstengebiet zu bauen! Das muss sich so aufheizen...der Stromverbrauch muss immens sein! Es ist auch alles so gedehnt, also eine Stadt der Vertikalen sowohl auch der Horizontalen - was mir persönlich nicht gefällt, da es so umharmonisch wirkt...ewige Weiten an nichts...Parkplätzen & Baustellen...
Im Gegensatz dazu folgt dann wieder ein Konglomerat an Hochhäusern, die alle nach Arbeit schreien! Jeder rennt im Anzug oder teuren Klamotten rum und der Konsumzwang ist so präsent, dass es sich schon schlecht anfühlt, wenn man draußen im Park das Leben genießt, ohne die überklimatisierten, schattigen Shopping-Malls mit allem drum & dran in Anspruch zu nehmen...
Jetzt hör ich aber auf zu schimpfen! Als Leser würde ich nicht zu viel auf meine Meinung geben, denn ich hab ja nur einen Bruchteil der Stadt gesehen - noch dazu tagsüber, ohne all die berauschenden Lichtshows, wie es nachts dort zu bestaunen gibt, und Zeit, um die Kultur zu inhalieren, hatte ich quasi überhaupt nicht! Es ist noch viel zu früh, um irgendwelche sinnreichen Schlussfolgerungen zu fassen, aber ich denke, dass diese 3 Monate wichtig waren - so wie Reisen für jeden wichtig ist! Vielen Dank, dass ihr meine Erlebnisse mit mir geteilt habt & ich hoffe, meine Blogs haben euch gefallen!
Alles Liebe, eure Urlotte, back from Wonderland :-)
- comments
Martin Toller Beitrag! Da bekommt man direkt Lust nach Dubai zu reisen, am besten auf der Stelle last minute. :)