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7:30 Besprechungsbungalow im Mahenge Communitiy Hospital - 4 Weiße stellen sich der Krankenhausführung vor. Dr. Thomas aus Udschermani (Kiswahili für Deutschland) und drei Medizinstudenten aus einem kleinen Land daneben seien sie und hier wären sie angeblich, um eine Studie über eine nur in Teilen Afrikas auftretende Form von kindlicher Epilepsie durchzuführen und die Studenten natürlich auch noch, um im Krankenhaus über die hier praktizierte Art der ärztlichen Kunst zu lernen. So weit so gut. Nach einer höflichen Begrüßung widmete sich der Führungsstab, bestehend aus dem leitenden Medical Officer Dr. Frank und 2 weiteren dieses Standes, ergo 3 Ärzten (mehr gibt es im gesamten Krankenhaus nämlich nicht) und einigen Vertretern der Krankenpflege und der sogenannten Health Officers (Hilfsärzte, die nicht Medizin studiert haben, sondern in einem 3 jährigen Lehrgang das nötigste gelernt haben), wieder dem alltäglichen Geschäft. Es wurden Patienten besprochen und Abläufe im Krankenhaus geplant oder evaluiert. Leider die meiste Zeit in der Landessprache, sodass wir nicht viel davon hatten. Das einzig, was ich an diesem Morgen von mir gab war: „Hello and I am Matthew!". Aber der Höflichkeit halber muss man manchmal Opfer bringen und so verzichteten wir eben heute Mal kurz aufs Frühstück und ließen uns Berieseln von bis dahin noch ganz unbekannter Sprachmelodie.
8:30 Führung durchs Krankenhausgelände - Der Chef persönlich zeigte uns den Ort seines Schaltens und Waltens. Ganz anders als unsere österreichischen Gesundheitseinrichtungen mutet die Klinik von Dr. Frank dem europäischen Auge an. Eine von einer Mauer mit Stacheldraht umzäunte Ansammlung von kleinen Gebäuden, Großteils einstöckige Häuser, Hütten und sich im Auf- oder Abbau befindliche Baracken. Die meisten Bauten werden verbunden durch schattenspendende Gänge aus, mit Wellblech gedeckten, Holzpfeilern. Dem aufmerksamen Beobachter fallen sofort die afrikatypischen Merkmale des Gebäudekomplexes auf. Die Mauer reicht nicht bis ganz rundherum, nur ugf. die Hälfte umkränzt sie und von Zeit zu Zeit erspäht man ein Loch oder eine Untertunnelung des Fundaments, um den Einheimischen das Passieren zu erleichtern. Schleichwege und short cuts sind für die Tanzanianer generell sehr wichtig! Hin und wieder begegnet man einer grasenden Ziegenherde oder einer gackernden Hühnerfamilie auf dem Krankenhausgelände (die verwegensten Tiere wagen sich sogar vor bis in die Krankeneinrichtungen wie z.B. der Kinder"intensiv"station), aber das ist nicht verwunderlich, da das Krankenhaus auf der nicht ummauerten Seite direkt in eine Wohnsiedlung übergeht.
9:00 Die neurologische Station - Gleich danach lernten wir die Betreiber der Neurostation kennen. 2 furchtbar nette trained nurses (ergo Krankenpfleger) mit den Namen Rafael und Yohanna. Ihre Aufgabe besteht meistens darin, den Patienten -welche einmal pro Monat vorbeischauen- ihre Medikamente auszuhändigen oder in die nahegelegenen Dörfer zu fahren und dort die Pillen zu verteilen. Die Baracke mit löchrigem Dach und dem (meiner Meinung nach für das Häuschen viel zu großen) Schild…
District Mental Health Center
Mahenge Epilepsie Clinic
Founded by Dr. Louise Jilek-Aall 1960
…wird für uns die nächsten Monate der medizinische Stützpunkt unseres Unternehmens sein.
Kurz nach 12:00 immer noch Neurostation - Am frühen Nachmittag wird dann der Ambulanzbetrieb schön langsam eingestellt und man geht nach Hause.
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