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Mittwoch, 24. Januar 2018 - sonnig, nachmittags Wolkenberge, bis 30°
Am Morgen stelle ich fest, dass meine Uhr nicht mehr läuft. Kein Problem, denke ich, eine Reservebatterie habe ich ja dabei. Die Batterie in der aufgebrochenen Packung, die ich für eine neue halte, ist allerdings ebenfalls leer - eine ärgerliche Panne unergründlicher Ursache! Ich frage Michel per SMS an, wo es Batterien gibt, und er nennt mir einen Uhrenladen, der leider mitten in Papeete liegt. Da heisst es also in den sauren Apfel beissen und in die Stadt fahren. Einen Parkplatz kann ich im Internet finden, aber von dort ist es ein Fussmarsch von einem Kilometer, und das in der Nachmittags***ze! Immerhin, ich kann die (teure) Batterie kaufen.
Aber zurück zum Morgen. Aus den wenigen Wandermöglichkeiten wähle ich für heute das Papenoo-Tal, einige Kilometer östlich von Mahina. Auf Wikiloc hat dort jemand eine Tour zu Aussichtspunkten gespeichert. Die Strasse das Tal hinauf ist eigentlich nur für Allradautos offen, aber die Tafel am Anfang sieht nur Margrit, und die sagt es mir erst, als die ersten grossen Wasserlöcher auftauchen. Im Prinzip ist die Strasse anfangs noch geteert, aber mit löcherigen Unterbrüchen. Ich entschliesse mich, den Twingo auszureizen und fahre, bis der Teer endgültig aufhört und wir das Auto am schattigen Strassenrand zurücklassen können. „Du bist 1,4 km von der Route entfernt", meldet Wikiloc, und wir marschieren auf der leider nur selten Schatten bietenden Piste los. Es geht an einer Fluss-Kiesgrube vorbei, aus der immer wieder Lastwagen ausbiegen, aber dann erreichen wir die Wegabzweigung. Rechts hinauf auf einem Fahrweg kommen wir bald an einem eindrücklich hohen Wasserfall vorbei. Nun wird der Weg trotz GPS unklar. Immerhin haben wir Sicht ins Tal. Da wir schon reichlich erhitzt sind und ich mir die Waden an Dornen zerkratzt habe, kehren wir etwas zerknirscht um und marschieren noch ein Stück auf der Piste weiter. Auf der andern Flussseite kommen wieder Wasserfälle in Sicht, und wir passieren ein kleines Flusskraftwerk. Bald finden wir aber, dieser Marsch mache keinen Spass mehr, zumal uns die Hitze nun gegen 11 Uhr mächtig zusetzt, und brechen die Tour ab. Auf dem Rückweg kommen uns mehrere Allrad-Pickups mit fröhlich lachenden Jungtouristen entgegen. Die machen es richtig - aber unsere alten Knochen haben keine Lust mehr, sich stundenlang auf einem unbequemen Fahrzeug durchschütteln zu lassen. Ein Stück weiter an der Küste nehmen wir eine kurze Seitenstrasse zu drei Wasserfällen, von denen aber derzeit wegen „chute de pierres" leider nur einer zugänglich ist. Der Vaimahuta-Fall ist den Besuch aber gewiss wert. Fast senkrecht stürzt das Wasser die mehr als hundert Meter hohe schwarze Felswand herab in einen kreisrunden Pool. Baden ist verboten; unser Reisebuch weiss, es sei mal einem Touristen ein herabfallendes Felsstück auf den Kopf geprallt. Beim Zugang kaufen wir einem alten Mann ein paar süsse kleine Bananen und eine Avocado ab. Für den Mittag sind wir wie üblich zurück in der Wohnung.
Ausser dem Batteriekauf versorgen wir uns am Nachmittag im Carrefour mit Lebensmitteln. Die Preise sind wie immer hoch, obwohl nicht ganz alles teurer ist als in der Schweiz; Fleisch und Milch kostet etwa so viel wie zu Hause. Sogar Äpfel sind zu gleichem Preis wie in der Migros zu haben. Günstig sind Bananen, Papayas und Mangos - für letztere ist derzeit Saison.
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