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Magie, Magie - im Stairway Foundation Projekt auf Puerto Galera, Philippinen. Wir arbeiten wieder mit Kindern und Jugendlichen, geben Workshops und führen Stücke auf. Und wie immer werden wir aus den Socken gehauen. Nicht, dass das was Neues wäre, aber jedes Mal denkt man doch immer wieder, diesmal können sie nicht besser sein als die letzten Kids. Sie sind es aber. Noch kreativer, noch witziger, noch überraschender.
Vor etwa einer Woche kamen wir an, nach (noch) einer Nacht am Flughafen Singapur- wir kennen uns mittlerweile wirklich gut aus. Ein paar Stunden Anreise von Manila nach Puerto Galera. Schon als wir durch das Tor in den großen Innenhof traten und unser Blick auf die riesige, professionelle Bühne mitten in einem wunderschönen, tropischen Garten fiel, ahnten wir dass dies eine gute Zeit werden könnte. Am Mittagstisch wurden wir freundlich und ohne Scheu von den ganzen Kids begrüßt. Die Osternacht wurde mit einem Lagerfeuer eingeleitet, fast wie das Osterfeuer bei uns. Am Ostersonntag Eiersuchen, Pizza und Schwimmen am Strand. Am nächsten Tag ging es mit den Workshops los, und es war so anders als die letzten die ich gegeben habe. Ich bin langsam ein bisschen daran gewöhnt, dass ich meine Ballettstunde sehr abwechslungsreich und wenig auf Technik fokussiert geben muss, damit die Kids konzentriert bleiben. Nicht so hier, sie sind an der Technik interessiert, wollen alles richtig machen, hören auf die Musik. Und das Überraschendste daran ist: alles Jungs! Nichts mit uncool Ballett. Zwischen den Malzeiten sehe ich sie im Grünen stehen und ihre Drehungen üben.
"Ate, Ate! (Schwester, Schwester)! Look me, is it right how I'm doing?"
Kleines Mädels die sich an den Arm hängen, mit einem Lachen bis zu den Ohren:
"Ate, happy!"
"You're happy?"
"Yes, this is my favorite place!"
Nach ein paar Stunden Technik, provozierten wir ihre Kreativität und fingen an ihnen Themen zu geben, zu denen sie kurze Choreographien erstellen sollten. Ich brauch nicht viel sagen, Wunder über Wunder.
Das Projekt besteht aus ca. 15 Jungs, die für etwa ein Jahr hier betreut werden. Zusätzlich kommen regelmäßig andere Kinder dazu, für etwa eine Woche, und nehmen an den Workshops teil. Die letzte Woche kam ein Camp bestehend aus Straßenkindern von Manila. Anfangs sehr unkonzentriert und zurückhaltend, doch von Tag zu Tag, oder eher von Stunde zu Stunde offener, interessierter, besser. Heute morgen dann der sehr tränenreiche Abschied. Man weiß ja auch nicht, in welche Situationen sie genau wieder zurückgehen. Jeder von uns hatte mindestens drei schluchzende Häufchen an sich dranhängen, puh, da bleibt man selber auch nicht ganz unberührt. Meine Mitbewohnerin Carla aus Sangkhlaburi hätte in gesagt: You cry for love, that is good.
Ich freue mich auf die nächsten Tage, am Montag kommt ein Camp mit Gehörlosen an. Aber heute ist erstmal ein bisschen Ruhe angesagt. Nach so viel Endorphinen fühlen wir uns merkwürdigerweise doch etwas ausgelaugt. Und die Tage waren lang, halb sieben Uhr morgens Yoga am Strand, letzte Session abends bis halb zehn. Auch die Kids sind ruhig heute. Zum Entspannen ist der schneeweiße Strand direkt gegenüber vom Projekt, und das Gelände selbst ähnelt auch eher einem Resort. Gitarren sind überall zu finden, also hört man nicht nur den Wind in Mangobäumen, sondern friedliche Töne zusammen mit dem einen oder anderen singendem Kind.
Liebe Grüße
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