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Man merkt es auch auf Paros:
die Kontroversen zwischen Griechenland
und Deutschland nehmen langsam Fahrt auf.
Versuch einer Analyse:
Während meines zehnjährigen Lebens in Griechenland ist
mir folgendes neuerdings an der griechischen Gesellschaft aufgefallen:
Das fehlende Bewusstsein:
Beispiel Bildung: man zahlt keine Steuern, man benimmt sich unsozial.
Durch fehlende Einnahmen des Staates
kann man keine gutausgebildeten Lehrkräfte bezahlen.
Also, ist die Aus-/Bildung desolat.
(Nur mit Privatbildung hier und da versucht man der Misere zu entkommen:
mein Kind soll besser sein! - nicht es besser haben! )
Der Allgemein-Standard fällt zurück,
man kann im Wettbewerb nicht mithalten.
Niemand investiert, es entsteht nichts Neues.
Man resigniert, oder wandert ab ins Ausland.
Man leiht sich Geld ohne an´s Zurückzahlen zu denken,
Man täuscht sich und andere (Image-Getue bei Hochzeiten und Festessen, etc)
Man lebt auf Pump, man betrügt seinen Nächsten wo man nur kann.
All das dringt kaum ins Bewusstsein.
Man bemerkt es nicht mehr und das Schlimmste:
all diese Eigenschaften findet man gut
und bewundert sie aus vollem Herzen!
Die fehlende Neugier:
Dexero! ist die meist gehörte Antwort der Griechen
wenn man sich für seine Umwelt interessiert.
Thenbirasi! zeugt von der tiefsitzenden Ignoranz.
So sammelt man keine Informationen und
kann sich kein klares Bild der Situation machen.
Unwissenheit ist die Folge und wie man
an der momentanen Finanzkriese sieht:
Man wird Spielball der Meinungen und abhängig von
jedweder Parteigruppierung und ihren Machenschaften
Die undifferenzierte Familien-Bewertung:
Erschwerend für die Wirtschaft, die Karieren, die Gerechtigkeit, die Justiz,
ist das Zusammenhalten in der Familie.
Eigentlich ein schöner Zug, doch wenn er dazu führt die Seinen
von jeder Art des gesundem Wettbewerbs, vom Recht des Einzelnen,
vom Recht des Besseren, vom Recht auf´s Neue,
von jeder klaren Bewertungen in der Gesellschaft abzuhalten,
dann führt das zu inzüchtigen Strukturen, letzlich zur Rückentwicklung
ins Höhlenzeitalter.
Die sterile Kirche:
vielleicht ist die orthodoxe Kirche an dieser Entwicklung nicht ganz unschuldig.
Braucht ein Volk doch außer Hinführung ins Paradies (ins Jenseits)
doch auch moralische Führung im Diesseits.
Das hat uns die Jesusgeschichte doch eingängig offenbart.
Und orthodox heisst doch frei übersetzt: ursprünglich, unverfälscht.
Wer sagt eigentlich den Griechen: dass man nicht betrügen sollte,
dass man nicht lügen sollte, dass Ausländer auch Menschen sind,
dass man die Natur schützen und sie nicht ignorant zerstören sollte,
wo immer "nötig".
Wer ist eigentlich für die Moral der Griechen zuständig?
Die Verweigerung der Antworten auf all diese wichtigen Fragen,
erklärt mir in keinster Weise die Hochachtung und Verehrung,
die der Kirche in diesem Land entgegen gebracht wird.
Eigentlich sind die Griechen ein liebenswertes Volk und
signomi! - die Deutschen haben auch viele, viele Fehler, unbestritten!
Ich wollte mit dieser Kritik nur zum Ausdruck bringen,
was man in Griechenland ändern könnte,
damit alle wieder etwas glücklicher werden,
als sie mir im Moment erscheinen.
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