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Good Morning Vitnam
In der Zwischenzeit ist, sofern das auf Reisen ueberhaupt moeglich ist, ein klein wenig Alltag eingekehrt. Was heissen soll, wir habens uns unterzwischen an die vielen Dinge gewoehnt, die hier so viel anders laufen als bei uns in der lauschigen Schweiz. Es beginnt beim Essen geht ueber die Geschaeftsgebaren der Vietnamesen bis zum Umgang der Bevoelkerung mit uns Auslaendern.
Wie gesagt, man gewoenht sich daran und mit der Zeit weiss man auch wie mit der Situation umzugehen und wir fuehlen uns von Tag zu Tag ein wenig wohler. Viel dazu beigetragen hat wohl auch die Tatsache, dass die Leute umso freundlicher werden, desto weiter suedlich man kommt. Natuerlich ist man auch hier noch sowas wie der menschliche Goldesel und dementsprechen versucht auch jeder sich sein Stueck vom Kuchen abzuschneiden und auch hier noch zum Teil mit sehr pentranten Methoden. Aber halt einfach alles eine grossen Tick freundlicher als im Norden.
Und die Menge der Touristen die man hier antrifft ist nahezu erschreckend, vorallem erstaunlich viele Paare und aeltere Leute (wohl meist auch Paare auf der goldenen Hochzeitsreise..). Eine Tatsache, mit der ich zuletzt gerechnet haette. Wir wundern uns taeglich ueber die Leute, die wir auf der Strasse antreffen und die zum Teil in riesigen Menschentrauben von bis zu 40 Personen unterwegs sind und ziemlich sicher "All inclusive"-Ferien hier geniessen. Allgemein hat der Tourismus hier mit aller Wucht Einzug gehalten und ist auch nicht mehr aufzuhalten. Wir sind auf dem Weg nach Hoi An an riesigen Baustellen vorbeigekommen, die alle irgendwelche Ressorts oder Villen aus dem Boden stampfen sollen. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, wie es hier in 5-10 Jahren aussieht.
Wie Ihr merkt, stimmt einem die Entwicklung nachdenklich, aber nichtsdestotrotz ist es ein sehr schoenes Land und wir hatten das Vergnuegen einige sehr tolle Trips zu unternehmen.
Wir sind nach Sa Pa auch wieder mit dem erstaunlich guten und komfortablen Nachtzug um 6 Uhr in Hanoi angekommen und mussten uns irgendwie noch eine Stunde um die Ohren schlagen, bevor unser Hotel oeffnete und haben uns dann beim City View Cafe auf die Strasse gesetzt und die vietnamesischen Morgenrituale beobachtet. Und was wir da sahen hat unser ganzes Bild der Vietnamesen, das wir uns in den ersten Tagen aufgebaut hatten, voellig auf den Kopf gestellt!
Einerseits haben wir die wohl ersten freundlichen Vietnamesen kennengelernt, die sich nicht unseren eigenen Hotelmauern befanden. So hat uns ein Ladenbesitzer wie selbstverstaendlich seine Plastickstuehle zur Verfuegung gestellt, damit wir eine Sitzgelegenheit hatten. Und kaum hatten wir uns gesetzt, hat uns eine sehr lustige Brotverkaueferin einen Kaffe angeboten. Als wir, natuerlich sehr froh ueber das Angebot, dankend annahmen, hat Sie Ihren Brotkorb bei uns deponiert und ist nach Hause gerannt und mit 2 dampfenden Glaesern Kaffe und einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zurueckgekommen. Der wahrscheinlich beste Kaffe bis dato, kann ich euch sagen! Ganz allgemein waren die Leute wahnsinnig freundlich, fuer uns fast unvorstellbar!
Andereseits haben die Vietnamesen die Angewohnheit, Morgengymnastik zu machen. So versammeln sich 10-20 Personen, stellen einen Radio auf aus dem scheppernde Musik ertoent und eine Stimme Anweisungen erteilt, was man als naechstes zu tun hat. Die Uebungen varieren dann von Qi Gong ueber Firguren mit Faechern und Schwertern bis hin zu gemeinsamen Rueckenmassagen (siehe Fotos!)
Und wir haben endlich den ersten Unfall neobachten koenne, dies nach 3 Tagen in den Strassen von Hanoi! Ist uns bis heute noch ein Raetsel, wieso nicht mehr passiert...
Am naechsten Tag machten wir uns dann Morgens um 8 auf den Weg zur Halong Bay gemacht, die etwa 3 Stunden von Hanoi entfernt ist. Wir hatten einen 2 Tagestrip mit dem Boot gebucht und hatten dann auch 2 eigentlich sehr tolle Tage dort. Die Halong Bay ist eine Bucht mit hunderten wenn nicht tausenden von Inseln im Meer zerstreut und wir tuckerten da mit unserem Boot einen ganzen Tag herum. Lustig war, dass im Trip noch eine Kjakfahrt im Meer inbegriffen war und wir uns den ganzen Tag den Ars... abgeschwitzt hatten, da die Sonne zum ersten Mal so richtig vom Himmel brannte. Aber anstatt den Kajak- und Badestop dann zu machen, musste erst Mal die Sonne untergehen und die Daemmerung beginnen, bevor man uns die Kajaks aushaendigt und als wir endlich zum Baden kamen, war es bereits dunkel... Zeitplanung kann wohl etwas sehr schwierig sein. Der 2. Tag bestand dann auch aus einer Kreuzfahrt durch sie Inseln, bevor es zurueck aufs Festland und nach einem Mittagessen zurueck nach Hanoi ging. Ist auf jeden Fall einen Besuch wert, man sollte aber schauen, dass man nicht in der Highseason den Trip antritt. Uns wurde erzaehlt, dass zu Spitzenzeiten bis zu 400! Boote um die Inseln unterwegs sind, bei uns waren es vielleicht 40 und dies ist schon genug.
Von Hanoi aus ging es dann nach 1.5 Stunden Aufenthalt ( daraus wurden schlussendlich 3 Stunden, aber wir sind uns das Warten unterdessen gewohnt...) in einem Sleepingbus weiter nach Hue. Der Sleepingbus war eine Geraet das ich so noch nie gesehen habe! Man konnte beinahe waagrecht liegen und mal abgesehen davon, dass er schon ziemlich versifft war, war es eine richtig angenehme Art zu reisen. Wenn man dann noch weiss, dass uns der ganze Trip von Hanoi nach Saigon (gut 1700 Kilometer) 37 Dollar kostet und wir an verschiedenen Orten ein- und aussteigen koennen, wann wir wollen, ist dies einfach Wahnsinn!
In Hue traffen wir dann in unserem Hostel Tai und Hieu, welche uns eine Tagestrip mit dem Motorrad nach Hoi An angeboten haben. Da wir sowieso geplant haben, irgenwie mit dem Bike diese Strecke hinter uns zu bringen, haben wir ziemlich bald zugesagt (das aufgebaute Misstrauen gegenueber jedem und allem ist einfach immer noch praesent...) und haben unsere Entscheidung keine Minute bereut. Wir sind mit Ihnen erst noch einige Dinge wie einen Tempel und einen Bunker in Hue anschauen gegangengen und haben dann tags darauf unser Gepaeck auf das Bike geschnallt und sind mit Ihnen losgebraust.Es war bis jetzt die beste und eindruecklichste Art zu reisen, da wir wahnsinig viel gesehen haben und einfach auch mal Zeit hatten, die Umgebung zu bestaunen. Und auch der Sonnenbrand, den wir uns beide geholt hatten, konnte unsere Euphorie ueber den Tagestrip kaum lindern. Und ausserdem waren die 2 Typen einfach koestlich, wir haben uns riesig amuesiert!
Ja und so wind wir nun in Hoi An gelandet, einem kleinen Doerfchen mit schoenen Gaesschen und wenn die vielen Touristen nicht waeren, so koennte man es sogar verschlafen nennen. Eine Eigenheit hat Hoi An aber und zwar gibt es hier dutzende von Schneiderlaeden, in denen man sich massgeschneiderte Kleider machen lassen kann, von "Markenkleider" bis zum superschicken Anzug. Das interessante daran ist einerseits der Preis (ich habe fuer einen Anzug mit Jacke, Veston Hemd und Hose, fuer eine Winterjacke und fuer ein Paar Leinenhosen 180 Dollar bezahlt) aber auch die Tatsache, dass wir die Kleider keine 24 Stunden spaeter anprobieren konnten! Ah und Schuhe fuer 25 Dollar das Paar konnte man auch noch machen, im gleichen Zeitrahmen, versteht sich!
Nach fast 3 Tagen Aufenthalt hier, machen wir uns jetzt heute auf den Weg weiter Richtung Sueden nach Nah Trang.
Hoffen es geht euch gut und schicken sonnige Gruesse (heute ist es zwar glaube ich nur 25 Grad.... =)
Manu und Joel
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