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10.02.2012
Heute ist es bewölkt und es sieht nach Regen aus. Nichts desto trotz geht es nach dem Frühstück mit Paul in die Reben. Er nimmt uns dieses Mal hinten auf dem Pickup mit und wir hoffen bei jedem Schlagloch, dass er an uns denkt. Ansonsten würde es für uns ziemlich schmerzhaft. Nach einer sehr kurzen Fahrt kommen wir unversehrt in Reihe 42 an. Es geht sogleich auch los mit „cutting", wie hier das zurechtschneiden der Büsche genannt wird. Bis 11 Uhr schneiden wir also drauf los und dann ist es auch wieder Zeit für Pauls Zigarettenpause begleitet von einigen Gesprächen über Tasmanien und gefolgt von der üblichen Cafépause. Man sieht, man schuftet sich hier zu Tode ;). Danach geht es für Robert und mich wieder aufs Dach, um zu streichen. Wir können es immer noch nicht wirklich fassen, dass man hier einfach über die alte Farbe, die nicht so einfach abgeht, drüber streicht. Wir müssen lachen, wenn wir daran denken, was für ein Gesicht ein Maler zu Hause machen würde, wenn jemand in der Schweiz oder Deutschland so streichen würde. Ein Ohnmachtsanfall wäre wahrscheinlich nicht weit.
Zu Mittag können wir wie immer uns die Sandwiches machen wie wir wollen und sie dann in den Sandwichtoaster legen. Klingt nicht nach viel, aber in einem Hotel hat man eine echte Bandbreite von Zutaten. Nach dem Essen wollen wir per Velo zur einten Brücke fahren, die nicht weit von Hawley House liegen soll. Zuerst müssen die Fahrräder in Stand gebracht werden. Während meines mehr oder weniger zu funktionieren scheint, muss bei dem von Robert erst einmal die Bremsen befestigt werden. Hier gilt die Devise: hält noch und beten. Alles andere ist Wurst. Wir fahren sogleich los und geben uns alle Mühe daran zu denken auf der linken Seite zu fahren. Ein Auto fährt hupend an uns vorbei und der Beifahrer weisst auf gestikulierend auf seinen Kopf. Wir fahren einfach weiter und begegnen ihm noch einmal. Das gleiche Prozedere. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier Helmpflicht ist auf dem Fahrrad. Wir denken uns, was soll's und versuchen die Brücke zu finden. Nach einigen falschen Ruten gelangen wir zu einem kleinen Haus, The Berry Thing, und beschliessen, hier erst einmal ein Eis zu essen. Das wird hier übrigens frisch zusammen gemixt, je nach dem was man gerne haben möchte, denn sie verarbeiten ihre eigenen Beeren, wie es der Name schon vermuten lässt. Allgemein kann man hier verschiedene Früchte kaufen.
Obwohl es die ganze Zeit immer wieder mehr oder weniger stark regnet, fragen wir nun nach dem richtigen Weg und mit Hilfe von Roberts Navi auf dem Natel, finden wir die Brücke einige Minuten später. Wirklich imposant ist sie nicht und es fliesst auch nicht viel Wasser unter ihr durch. Deshalb liegen die Boote alle mehr oder weniger auf dem Trockenen. Auf der anderen Seite beginnt ein kleines Naturreservat. Erstaunlicherweise stehen hier auch Häuser. Wir folgen einem schmalen Weg und gelangen schon nach etwa 15 Minuten an dessen Ende. Auf dem Rückweg entdecke ich an einem Stamm eine doch schon grössere Spinne. Natürlich muss dies mit Fotos dokumentiert werden. Jedoch werden wir misstrauisch, da sie sich keinen Cenitmeter bewegt. Der Test mit dem Stock ergibt, dass es nur die Hülle ist. Ein bisschen enttäuscht gehen wir zurück und fragen uns, wo denn der ursprüngliche Besitzer der Schale abgeblieben ist. Irgendwie will ich es auch nicht wissen.
Zurück im Haus essen wir schnell Abendbrot, denn wir wollen noch die Pinguine sehen, die hier all abendlich an den Strand kommen. Sophie und Marc statten uns mit Taschenlampen und rotem Papier aus, dann sehen die Pinguine das Licht nicht, und los geht's. Bereits auf dem Weg sehen wir zwei süsse kleine Pinguine und am Strand treffen wir dann noch auf ein paar Artgenossen. Einer watschelt sogar ganz nahe an mir vorbei, als würde er mich nicht sehen. Richtig süss. Es ist auch der ultimative Test für meine Treckingschuhe bezüglich ihrer Wasserfestigkeit. Denn ich übersehe eine Pfütze und stehe prompt rein. Sie sind wasserdicht ;). Da es nun wirklich dunkel ist, verkriechen sich die Pinguine und wir kehren zurück. Hier befreie ich mich erst Mal von meiner Regenhose und -jacke und dann steht noch eine kleine Runde Internet auf dem Plan. Was für ein Tag!!!
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