01.04.2012

Nach dem Frühstück und nachdem wir das Geschirr an irgendeinem Wasserhahn an der Rückseite der Tankstelle gewaschen haben, fahren wir ins Zentrum von Brisbane. Dort suchen wir nach einem MacDonalds oder ähnlichem, um unsere Akkus aufzuladen und für WiFi. Jedoch hat keiner der Fastfoodketten in der Strasse auch nur eine Steckdose. Als wir dann in einem Supermarkt nachfragen, wo wir denn hingehen könnten, meint der Verkäufer, es gäbe in der Nähe eine Bibliothek oder er könne die Tiefkühltruhe für uns ausstecken. Ohne Witz, diese Australier sind einfach zu hilfsbereit. Aber glaubt mir, in dieser Hinsicht kommt das Highlight erst noch. Wir bedanken uns und wollen gerade zurück zum Van, als ein anderer Camper hupend neben uns hält. Dreimal dürft ihr raten wer es war. Ja die Deutschen wieder XD. Langsam wird es richtig unheimlich. Wie kann es so viele Zufälle geben? Ich meine, Brisbane ist so gross. Warum gerade diese kleine Strasse. Auch sie beschliessen, dass Strom und Internet wieder einmal was wäre. Jedoch fahren sowohl sie als auch wir falsch und wir landen schlussendlich in einer der Hauptstrassen. Wir beschliessen den Van irgendwo abzustellen und zu Fuss weiter nach der Bibliothek zu suchen. Auf dem Weg stossen wir jedoch auf einige Backpackerreisebüros, in welchen man gratis ins Internet kann. Nicht link setzen wir uns rein. An dieser Stelle müssen wir uns aber auch von Mat verabschieden. Er trifft sich bereits heute mit seinen Eltern, welche ihn nach einem halben Jahr reisen nun in Brisbane besuchen. Wir wären gerne dabei, wenn er wieder auf seine Familie trifft, kam er doch öfters so rüber, als hänge er sehr an ihnen. Somit geht das Umarmen los und man wünscht sich nur das Beste und überhaupt alles, was man sich nur wünschen kann. Die zwei Wochen haben halt schon verbunden. War er doch „unser" Engländer. Danach verbringen wir einige Zeit im Reisebüro und fahren dann los zum Übernachtungsplatz, auf dem André und Robin bereits die Nacht dafür übernachtet haben und wie sich herausstellte, nicht weit vom Rückgabeort unseres Vans liegt. Auf dem Weg wollen wir eigentlich noch kurz in einen Coles, um Lebensmittel für ein letztes BBQ zu kaufen. Doch gelten hier anscheinend andere Regeln als anderswo, denn wir können keinen mehr finden, der geöffnet hat. So trifft die Wahl des Abendessens auf Subway-Sandwiche.

Am Übernachtungsort angekommen, setzen wir uns alle in unseren Van für eine Runde Tim-Tam-Slam. Die Deutschen kannten das bis anhin nicht und nach unserer Meinung geht das gar nicht. Plötzlich taucht ein Mann an der Kofferraumtüre auf. Wir denken schon, der schickt uns weg, doch er fragt uns, ob wir nicht eine warme Dusche gebrauchen können. Zuerst schauen wir ihn nur wie einen Ausserirdischen an. Dann kommt langsam zu unserem Gehirn durch, was er gesagt hat. Dankend nehmen wir an und sagen, wir würden rüber kommen, sobald wir unseren Tee fertig getrunken haben. Sobald er weg ist, schauen wir uns an und ich frage so in die Runde, ob das nun ein Aprilscherz sei. Keiner weiss so recht, also beschliessen wir rüber zu gehen und im Notfall einfach mitzuspielen, wäre es doch ein wirklich lustiger Scherz. Doch der hat es ernst gemeint! Er war einfach alleine zu Hause und hat sich gelangweilt. Als er uns sah, hat er sich gedacht, dass Camper immer eine Dusche brauchen können und wir sicher eine gute Gesellschaft für den Abend seien. Er bietet uns auch Abendessen und Drinks an. Doch wir haben bereits gegessen und denken uns, dass es doch zu viel sei, wenn er uns auch noch Drinks ausgibt. Somit geht einer nach dem anderen duschen, während der Rest mit ihm im Wohnzimmer fernsieht, wobei angemerkt werden muss, dass wir das Programm auswählen können. Er erzählt dann, dass er kürzlich seinen Job verloren hat und nun hier, im Haus, das mal seinen Grosseltern gehörte, wohnt. Er trauert stark seinem alten Haus nach und ich bekomme den Eindruck, dass es ein rechter Schlag für ihn war, den Job zu verlieren. Er braut nun sein eigenes Bier in der Küche, was sich die Jungs natürlich gleich ansehen müssen. Nach einer gewissen Zeit, gehen wir zurück in die Vans, da wir morgen Früh den Camper zurückgeben müssen. Er lässt uns nur ungern gehen, war es doch lustig mit uns. Australier sind einfach verrückt!