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Letzen Samstag war wieder tolles Wetter für einen unserer wunderbaren Wochenendausflügen! Dachten wir zumindest….
Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir ins Zentrum von Jimma, von wo der Bus nach Doyo fährt. Dort angekommen, waren wir erfreut über unser super Timing. Der Bus stand parat und war leer. Viel Platz für Stephi, Fatyia (eine Arbeitskollegin von uns), Alex (ein britischer Englischteacher, den ich damals am Flughafen von Addis getroffen hatte) und mich. Wir stiegen ein und freuten uns auf unser Ziel. Bald erfuhren wir, dass der Bus erst losfährt, wenn er voll ist. Eine geschlagene Stunde sassen wir also und warteten… Langweilig? Nein, alles andere als das! Eine wahre Sensation - drei Farenjis in einem Bus! Nach kurzer Zeit bildete sich eine grosse Traube von Einheimischen um uns herum und alle wollten sich mit uns unterhalten. Die Stunde ging also sehr schnell vorbei und wir hatten beste Unterhaltung! ;-)
Die Fahrt dauerte 20 Minuten. Aus Jimma raus übers Land… Von dort aus liefen wir noch eine halbe Stunde. Ein Einheimischer, der sich aus der Menschentraube heraus spontan entschieden hatte, mit uns mitzukommen, begleitete uns also. Wir liefen zu fünft durch herrliches Grün und hatten zeitweise einen tollen Blick auf Jimma aus der Ferne. Auch galt es, einen Fluss zu überqueren, was unmöglich zu sein schien, ohne nasse Füsse zu bekommen. Glücklicherweise kam genau in diesem Moment ein Pick-Up vorbei und nahm uns im Trockenen mit durch das Wasser. Als er auf der anderen Seite des Flusses anhielt, kam ich an die Fensterscheibe und in dem Moment als ich merkte, dass diese nicht richtig in ihren Fugen eingehängt war, viel sie schon aus dem Auto. 1000 Splitter.. Da der Boden matschig war und dadurch der Aufprall nur dumpf zu hören war, hatte es noch niemand mitgekriegt, als ich schon dachte - super Patricia! Bravo! Hatte mir schon überlegt, wie viel Geld ich dabei habe und ob das in Afrika für eine neue Autoscheibe reichen würde.. Doch der Fahre nahm es nach leerem Schlucken sehr locker und wollte nichts von mir. Ich glaube er wollte einfach nur, dass wir gehen…. War mir nicht ganz recht, aber schliesslich hatte ich brav angeboten, den Schaden zu übernehmen…
Weiter liefen wir den Berg hinauf, an einer Baustelle (Kiesgrube?) vorbei und schliesslich weit weg von jenster Zivilisation tauchte plötzlich ein atemberaubend schöner Wasserfall vor uns auf. Daneben in der Wiese und zwischen den Büschen tummelten sich viele Affen..
Und in diesem Moment begann es auch zu Regnen. Und so wie es hier regnet, ist man nach kurzer Zeit durchnässt! Das war dann auch der Fall und wir machten uns nicht gross die Mühe, die Strömung des Flusses ohne nass zu werden zu überqueren. Mitsammt Turnschuhen watete ich durchs Wasser auf die andere Flussseite. Dort konnten wir uns ein bisschen unter einen Abhang ins Trockene stellen. Kalt war es nicht, trotz Regen und wir genossen es trotzdem, an einem so schönen Ort zu sein. Der Regen machte keine Anstalten, nachzulassen und wir hatten eine unangenehme Vorstellung davon, wie wohl unser Weg zurück aussieht während einem Dauerregen. Er war so, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Aber es war so lustig! Fotos hab ich leider keine mehr gemacht, da wir mittlerweile bis auf die Unterwäsche durchnässt waren und meine Tasche innen wie aussen gleich nass war. Fotoapparat wurde in eine Plastiktüte gepackt, und dort blieb der auch!!
Patschnass kamen wir wieder an der Baustelle vorbei und dort gesellten wir uns bibbernd zu den Bauarbeitern in einen ihrer Kontainer und warteten ab, bis der Regen doch etwas nachliess. Als dieser Fall irgendwann auch tatsächlich eingetreten war, bot uns einer der Arbeiter an, uns mit dem grossen Bagger zurück zur Bushaltestelle zu fahren, da wir sonst mühsam durch den Matsch und durch neu entstandene Bäche laufen müssten..
Dieses Angebot nahmen wir dankbar an und die Rückfahrt war ein riesen Spass!!
Auf der Hauptstrasse angekommen liefen wir weiter, da kein Bus parat war. Und Laufen war definitiv besser als Warten. Obwohl es aufgehört hatte zu regnen, hatten wir nun doch kalt weil wir so durchnässt waren…
Irgendwann hohle uns dann aber doch ein Bus ein und brachte uns nach Jimma zurück, wo wir uns sehr auf unser Häuschen und eine heisse Dusche freuten. Doch wie hätte es auch anders sein können: zu Hause angekommen um festzustellen, dass es kein Wasser in den Leitungen hat….
Ein total genialer Ausflug war das! Solche Erlebnisse machen Unternehmungen einmalig und man erlebt sie viel intensiver als unter „normalen" Umständen…
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