Profile
Blog
Photos
Videos
Nachdem wir uns am Gletscher satt gesehen hatten, sind wir weiter gen Sueden aufgebrochen. Die Gletscher liegen beide an der Westkueste, allerdings endet die Strasse nach einigen Kilometern an der Kueste. Mit dem Auto ist man also gezwungen das Gebirge ueber den Haast Pass zu ueberqueren. Unsere beiden Campern haben wir da erfolgreich durch manoevriert. Das konnte man nicht von allen Fahrzeugen auf dem Weg behaupten. Ein grosser Reisebus von Kiwi Experience war bei einem waghalsigen Ueberholmanoevers eines Autofahrers gezwungen in den Wald auszuweichen.... AUTSCH. Zum Glueck gab es keine Toten, aber einige Verletzte. Wir haben den Bus am Ende einer Autoschlange gesehen. Die haben den gerade wieder auf die Strasse mit einem Bagger geschoben, sah alles nicht so rosig aus.
Der Pass war aber sonst unproblematisch zu fahren und landschaftlich ziemlich nett anzuschauen. Die Strasse fuehrte weiter direkt nach Wanaka. Die Stadt liegt direkt an einem riesigen See. Die Fahrt dorthin war eine der schoensten auf der ganzen Insel. Ein gigantischer See mit einer dramatischen Bergkulisse aussenrum. Alle 5 Minuten haben wir unseren Gefaehrten Pausen gegoennt, um unsere Kameras nicht kalt werden zu lassen!
Dank der Kaelte waren wir gezwungen in Wanaka erneut nen Campingplatz zu nutzen. Der war aber sein Geld echt wert. Er hatte einen heissen Whirlpool (innen!). Was wir abends gemacht haben, sollte damit klar sein. Welch ein Spass...
Am naechsten Morgen haben wir Wanaka nach angeguckt. Gibt nicht so viel zu sehen, aber die Lage ist spektakulaer. Es gibt eine huebsche Promenade mit Trauerweiden und direktem Zugang zum See. Dahinter eine Bergkette mit schneebedeckten Gipfeln. Nicht uebel! Wir haben ausserdem noch nen ordentlichen Oeko-Schuppen ("Soulfood")gefunden mit selbstgebackenem Brot (welches wir sofort einsacken mussten). Ueberhaupt war das ein Staedtchen voller Leckereien. Uns wurden die Chocolate-Cookies vom dortigen Kino waermstens empfohlen. Unser einhelliges Testergebnis war tatsaechlich "sehr lecker" (zum Glueck wohnen wir nicht dort, sonst haette das womoeglich ernsthafte Auswirkungen auf unser Gewicht).
Den Tag haben wir aber vornehmlich in einer auessert unterhaltsamen Attraktion verbracht - der "Puzzling World". Dort gab es lauter abgedrehtes Zeug, wie "Illusion Rooms", optische Taeuschungen und raetselhafte Erscheinungen. Aussen gab es ein ziemlich grosses Labyrinth mit vier Tuermen an allen Ecken, zu denen man alle gelangen musste. Wir haben bis tief in die Daemmerung die Irrwege unermuedlich durchschritten. War echt nicht so leicht, wie erst gedacht...
Von Wanaka ging's weiter nach Queenstown. DIE Stadt der Extremsportarten. Bungy Jumping wurde hier vor vielen Jahren erfunden. Ansonsten strotzt die Stadt nur vor Bueros, in denen man sein hart Erspartes schnell loswerden kann im Austausch gegen ordentliche Adrenalin-Schuebe. Dort kann man so ziemlich alles bekommen, was man sich so vorstellt: Jetboat-Fahren, Fallschirmspringen, Skifahren und Snowboarden... und natuerlich Bungy in allen Varianten und Hoehen. Wir Maenner hatten natuerlich nicht genug Nerven fuer solche Spaesse (Offizielle Begruendung: VIEEEEELLL zu teuer!), aber dafuer hatten wir ja die Frauen dabei :-) Die aeussert furchtlose El hat bereits Tage zuvor angekuendigt ihren Bungy-Sprung hier zu machen. Ihren Fallschirmsprung hatte sie bereits abgehakt. Sie wollte genau den selben machen, wie ihr Vater vor vielen Jahren. Am auessert luxurioesen, aber sehr striktem Campingplatz hat sie den Sprung fuer den naechsten Tag gleich nach dem Einchecken klar gemacht.
Wir haben uns anschliessend erst mal die Stadt angeguckt. Wunderschoen erneut an einem See gelegen, auch wieder mit tollen Bergen. Allerdings hochgradig touristisch gepraegt. Die ganze Innenstadt scheint nur aus Veranstaltungsbueros, Restaurants, Cafes und Laeden zu bestehen. Fuer einen Nachmittag war es trotzdem sehr schoen, dort einfach mal durchzuspazieren. Einige Gassen waren doch netter als zunaechst vermutet.
Am Abend haben wir uns schliesslich revanchiert fuer das schottische Essen, das uns beschert wurde. Wir mussten was halbwegs Typisches aus unseren Breiten auftischen. Der Collin riss gleich die Augen auf und erinnerte sich begeistert an die "cheesy nobs" seine oestereichischen Freunds. Da haben wir uns nicht lange bitten lassen und uns an Kaesespaetzle versucht. Dank dem elektronischen Beistands von Piezes Mama haben wir es vollbracht den Teig zusammen zu ruehren. Wir wollten das Ganze mal von Null auf versuchen. Den Teig dann allerdings in halbwegs gewohnte Spaetzle-Form zu bringen war nicht so einfach. Am Ende ist es uns ganz gut gelungen, allerdings haben wir auch den halben Abend damit verbracht (unter den hungrigen und gleichzeitig neugierigen Blicken der beiden Schotten). Am Ende waren sie sehr begeistert und wir durchaus zufrieden mit unseren ersten komplett selbstgemachten Kaesespaetzle...
Am naechsten Morgen klingelte der Wecker ungewoehnlich zeitig. Wir allen wollten unbedingt beim Bungy-Sprung dabei sein. Gleich in der Frueh (ohne Ballast im Magen *hihi*), sind wir im Bus stadtauswaerts mitgefahren. An einer etwa 40 Meter hohen Bruecke sind wir schliesslich rausgebeten worden. El hat sich artig am Empfang gemeldet und wurde gleich gewogen und mitgenommen. Vor ihr waren noch ein Paar junge Herren an der Reihe. Wir haben uns mit einem Kaffee und einer Kamera auf der Aussichtsplattform positioniert. Die Jungs standen bereits oben an der Bruecke bei der ganz gelassenen, routinierten Crew. Sie wurden gemeinsam an den Fuessen angebunden und Richtung Absprungstelle gebeten. Eigentlich alles normal... bis auf ihre fehlende Bekleidung. Offensichtlich wollten die beiden durchaus muskuloesen Maenner sich einen (durchaus leicht skurilen) Traum erfuellen. Wer will das nicht? Mit einem anderen Mann nackt aus 40 Meter bei frischen Temperaturen von einer Bruecke in einen Fluss springen? Eben.
Dann kam El an die Reihe. Ganz gelassen liess sie sich anbinden hoppelte kurz zur Sprungkante und stuerzte sich hinab. Sah echt easy aus! Respekt! Gluecklich kam sie nach einigen Minuten zu uns hoch. Sehr unterhaltsam.
Der Tag war jetzt erst mal halb rum und wir konnten natuerlich nach so einer Aktion nicht einfach weiterfahren. El wollte unbedingt noch Snowboarden, nachdem das in ihrer flachen Heimat so gut wie nicht moeglich ist. Ich wollte natuerlich auch nicht die Stadt verlassen ohne irgendwas typisches gemacht zu haben. Deshalb entschloss ich mich kurzerhand sie auf Skier zu begleiten. Also haben wir uns den ganzen Ausruestungs-Krempel fuer erstaunlich wenige Dollars ausgeliehen. Dank einem kurzen Gespraech mit dem Manager noch den Studentenpreis fuer die Liftkarte rausgeschlagen und ab mit den beiden Kleinbussen zum Skigebiet. Welch eine Gaudi! Mitte Juni Skifahren! Daran koennte ich mich gewoehnen. Dort Schnee war gar nicht uebel, dafuer dass das Gebiet erst wenige Tage offen war. Nicht die Hauptlifte waren in Betrieben, aber man konnte echt gut fahren! El und ich waren gluecklich auf der Piste, waehrend Patricia und Collin im Cafe an der Liftstation den Nachmittag zubrachten. So ging der Tag zu Ende und alle waren gluecklich. Was will man noch mehr? Naja, weiterfahren vielleicht...
- comments