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Nach dem ich eh nicht schlafen konnte beschloss ich schon um 0:30 Uhr los zu wandern. Heute möchte ich wie viele tausend andere Menschen meist einheimische und einige wenige Touristen den berühmten Adams Peak Gipfel mit dem Kloster und Buddhas Fußabdruck erreichen.
Ich wurde bereits vorgewarnt es ist heute extrem viel los ob wohl Donnerstag ist da Sri Lanka New Year holidays sind. 1 Monat Schulferien. Das natürlich viele Einheimische um ihr Land zu bereisen.
Es wird schwierig den Gipfel wirklich bis Sonnenaufgang zu erreichen daher gut so früh zu starten, jede Stunde früher erhöht die Chancen. Direkt vom Busbahnhof, bzw meinen Hotel beginnt der Pilgerweg. Überall links und rechts des hell beleuchteten Weges sind Verpflegungsstände. Menschen drängen sich dicht an dicht. Bald erreiche ich eine Brücke. Im Fluss waschen sich die Menschen bevor sie sich zum heiligen Berg aufmachen. Es ist recht frisch und das Wasser sehr kalt ich verzichte auf das Ritual. Nun beginnt der Aufstieg 5200 Stufen und 1100 Höhenmeter liegen vor mir.
Der weg schlängelt sich zuerst mit vielen Stufen noch sanft ansteigend durch den kleinen Ort. Mit der FFP2 Maske ist der Aufstieg jetzt bereits eine eine Herausforderung. Die Luft wird noch knapper. Aber ich will bei so vielen Menschen das Risiko minimieren und mich nicht mitten im Urlaub mit covid infizieren. Wie man inzwischen weis bieten selbst drei Impfungen nur einen geringen Schutz sich anzustecken. Die meisten Touristen rennen allerdings ohne Schutz auf den Berg. Die Einheimischen tragen bis auf wenige ausnahmen medizinische Masken was in ganz Sri Lanka vorgeschrieben ist aber nur selten kontrolliert wird.
Man kommt immer wieder an kleinen Gedenkstätten vorbei an denen gebetet und gerastet wird. Schon bald wird der Weg sehr steil. Die schier endlose Treppe schlängelt sich in Serpentinen den Berg hinauf. Von unten ist die Kette von Lichter schön anzusehen, ein weiter Weg… Nach einer Stunde bekam ich mit meiner durchnässten Maske fast kein Luft mehr das Ventil funktionierte nicht mehr also musste ich sie wechseln. Dann plötzlich auf dem halben Weg ging nichts mehr Stau! Alle 5min eine Treppenstufe voran. Ich dachte das war’s dann wohl mit der Wanderung. Erste Touristen drehten nach einer halben Stunde stehen um. Dann sah ich rechts der Treppe wie eine Gruppe junger Touristen abseits der Treppe vorbei liefen. So sprang ich über das Geländer und lief auch rechts vorbei den Berg hinauf an den wartenden Pilgern vorbei. Nicht einfach, es war matschig und rutschig. Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon. Für die Einheimischen die aus religiösen Gründen den Pilgerweg nicht verlassen konnte war das aber eh keine Option.
Dann erfuhr ich von einer jungen Frau, nur 500m vor uns kommt eine Polizei Station wenn wir es bis da schaffen würden, gibt es eine Abzweigung und einen alternativen Weg. Dann tatsächlich nach einer Dreiviertel Stunde schaffen wir die 500m und fanden auch den kleinen unbeleuchteten Weg. Dieser ist zwar deutlich weiter aber man hat vielleicht eine Chance den Gipfel zu erreichen. Auf den Adams Peak gibt es zwei Aufstiege und der Trampelpfad verbindet die beiden. Tatsächlich nach 30min beschwerlichem Weg durch die Dunkelheit erreichten wir den anderen Pilgerweg. Er ist fast 7h
lang und wird daher von wenigen Menschen genutzt. So kommen wir hier schnell voran. Endlose Stufen liegen vor uns. Aber wir haben noch genügend Zeit. Tatsächlich 2,5h vor Sonnenaufgang erreichen wir das kleine Kloster am Gipfel des Adams Peak. Ich hätte das schon nicht mehr für möglich gehalten. Das Kloster ist auch die Ursache des Staus. Denn hier wollen alle Gläubigen den Fußabdruck Buddhas ehren und beten. Keiner außer den Touristen interessiert sich für den Sonnenaufgang. Auch ob du einen oder zwei Tage brauchst diesen heiligen Ort zu erreichen spielt für die Pilger keine Rolle. Ich beschloss mich in die Schlange einzureihen und nach einer Stunde stand ich vor dem Fußabdruck Buddhas. Eigentlich sieht man nur ein weisses Tuch. Auch ich warf einige Münzen in das Tuch dann durfte ich noch die große Glocke schlagen 1 mal, da es mein erstes Mal war. Es gab alte Menschen die gut 30 mal hier oben waren. Dann suchte ich mir einen schönen Platz für den Sonnenaufgang noch 1 Stunde. Es war Sau kalt der Wind pfiff. Leider ist genau im Osten weit entfernt ein Gewitter. Blitze zuckten durch die Nacht. Die morgendliche Stimmung war toll auch wenn der Sonnenaufgang wegen des Wolkenbandes ins Wasser viel. Dennoch die rot leuchtenden Wolken entschädigten ein wenig. Eine Stunde nach Sonnenaufgang schaffte es die Sonne über die Wolkendecke zu schauen.
Ich mache mich auf den Rückweg. Nur sehr langsam ging es voran da der meiste Teil des Weges durch die wartenden aufsteigen Menschen belegt war und für die, die runter wollte nur eine kleine Gasse existierte. Nach über 2 Stunden war ich endlich im Hotel. Duschen, Frühstück dann fuhren wir zum Bahnhof nach Hetten. Ich bekam ein 2 Klasse Ticket. So konnte ich die Fahrt durch die Teeplantagen vom Zug genießen. Nach 3h erreichte ich Ella wo mich Nihal erwartete. Das GAP Panorama Hotel ist genial ich hatte von meinem Balkon einen atemberaubend Blick auf den Little Adams Peak und den Ella GAP. Nach dem Abendessen schlafe ich wie ein Stein…
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