Profile
Blog
Photos
Videos
Sugar&Fastfood
Masterton, New Zealand
Ich bin nun hier in NZ unter die Nanny's gegangen. Bis Januar 2014 werde ich Mitglied einer 5-köpfigen neuseeländischen Familie sein: Alania (Mutter), Ella (Tochter,7), Charlie (Hund), Inka (Kater) & Licorice (zu deutsch: Lakritz, ebenfalls Kater).
Als Backpacker in NZ wird eine Sache relativ schnell klar: Obst, Gemüse= teuer à teuer= schlecht. Demzufolge wird die Ernährung kurzerhand für ein paar Monate auf Toast, Butterkäse, Erdnussbutter, Nudeln & Baked Beans eingeschränkt. Für die tägliche Portion Vitamine sorgen Kiwis- oder eben andere Saisonfrüchte, die man auf den Plantagen oder in den Packhäusern kiloweise hinterhergeworfen bekommt.
Der Ein oder Andere weiß vielleicht, dass ich in Deutschland auch nicht gerade das gesündeste Essverhalten an den Tag lege. Mein Abendessen besteht häufig aus zwei Yum-Yum-Suppen, mein Sandwichmaker ist mir mein liebstes Kochgerät, die Nudeltheke in der Uni mein bester Freund und sonntags gibt's bei mir eine Call-a-Pizza in riesig.
Als ich in meiner Familie vor 4 Tagen in Masterton ankam, habe ich mich sofort sehr wohl gefühlt. Die Mutter ist lustig, die Kleine aufgeschlossen und die Tiere sind auch supersüß. Etwas stutzig hat mich dann aber das McDonalds-Frühstück am nächsten Morgen gemacht: Das Ganze haben wir zuhause auf der Caoch, vor dem laufenden Fernseher zu uns genommen. Kommunikation während des Essens- wie ich es gern hab- leider nein. Als mich Ella am nächsten Morgen darum gebeten hat, ihre Getreidefrühstücksflocken zuzubereiten, war ich sehr erleichtert, da das im Gegensatz zum McDonalds Frühstück natürlich etwas angemessener für ein kleines Kind ist. Als sie dann jedoch 3 große Esslöffel Zucker über die Frühstücksflocken streute, konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Fast tragisch ist die Tatsache, dass im Garten der Familie ein paar proppe gefüllte Mandarinen-, Orangen- und Grapefruitbäumchen stehen, die leider von den Familienmitgliedern, außer mir nun, gänzlich unberührt bleiben. Ella hat mir erklärt, dass sie Obst nicht so gerne mag und ihr die Orangen zu süß seien. Hm. Der Lunch, den Ella für die Schule mitbekommt, beschränkt sich entweder auf Toast mit Käse und Mayo oder Toast mit Erdnussbutter und Marmelade. Anstatt der Früchte aus dem Garten bekommt sie die eher nicht so reichhaltige Variante: Kekse, Schoki und Chips. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass sie gegen 3 tothungrig von der Schule wieder zuhause ankommt und ihrer Mommy ein Fish&Chips- oder KFC-Dinner vorschlägt. Meine Anweisung ist gewesen, dass Ella nach der Schule einen kleinen Snack zu sich nehmen darf. Falls kein Obst im Haus ist (Es ist nie Obst im Haus. Außer eben im Garten- aber das mag sie ja nicht und zählt daher nicht.) darf sie sich etwas Süßes nehmen. Dazu gibt's ein Getränk, was sie immer Milo nennt oder so. (Meiner Ansicht nach ist dass so etwas wie Kakao, nur dass das Schokopulver knusprig ist und sich nie in der Milch auflöst.) Zum Abendessen gabs bisher entweder Nudeln oder Essen von den Fastfoodbuden um die Ecke, was wir dann gemeinschaftlich vor dem Fernseher gegessen haben. Vorgestern gab es Chinesisch und ich hab mich wie eine Wilde auf die Gemüsestücken gestürzt. Aber das war okay, denn Ella hat mir erklärt, dass sie Gemüse eh nicht so gern mag...
(Aber abgesehen vom Essen ist der Job okay und ich fühle mich wohl.;)
- comments