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Nun ist auch die Zeit in Florida schon wieder vorbei. Gerade sitze ich in Detroit am Flughafen und darf noch etwa zwei Stunden warten, bis mein Flug Richtung Frankfurt geht. Hier in Detroit scheint es schon Deutschland-ähnliches Wetter zu haben (Schneefall, Kälte...), was mich dann ja für den Rückflug gut vorbereitet.
Auch in Orlando hatte es vor einigen Tagen doch merklich abgekühlt, vor allem kam immer wieder ein ziemlich kalter Wind auf, zwischendurch auch mit (teils heftigen) Regenschauern. Doch wir hatten noch einigermassen Glück mit unseren Unternehmungen. Da war beispielsweise der Ausflug nach Celebration, einem Ort ganz in der Nähe von Disney-Land, der von Walt Disney persönlich so gewünscht worden war, den er aber selbst nie mehr so erleben durfte. Heute ist Celebration eine der teuersten Gebiete in der Region Orlando. Der kleine Ort selbst ist sehr ruhig an einer kleinen Lagune gelegen und hat seinen ganz eigenen Charme. So ganz und gar nicht amerikanisch irgendwie...
Dann begannen die drei Tage in den verschiedensten Parks. Zunächst fuhren wir am vergangenen Freitag nach Tampa Bay (etwa eine Stunde), um dort am Samstag Busch Gardens, eine Mischung aus Zoo und Vergnügungspark, zu besuchen. Zunächst jedoch wurden wir mitten in der Nacht einmal unsanft geweckt, als ein Polizist neben unserem Auto stand und uns fragte, was wir denn hier, mitten im State-Park, machen würden. Er merkte jedoch recht schnell, dass wir zwei ganz friedliche Zeitgenossen sind und war auch freundlich. Wir hatten gar nicht gemerkt, dass wir unseren Schlafplatz in ein kleines Naturschutzgebiet gelegt hatten. Dabei war es doch so schön am Flussufer...
Busch Gardens selbst war wirklich eine Reise wert. Neben den verschiedensten afrikanischen Tieren (von Löwen über Giraffen und Nashörnern bis hin zu Streifenhörnchen - auch ein Lama war seltsamerweise dabei) gab es auch einige tolle Achterbahnen und sonstige Attraktionen. Nach leichtem Zögern bin ich dann auch auf die „Parade-Achterbahn" SheiKra gestiegen, die - einmal oben angekommen - etwa 70 Meter 90 Grad steilen Fall bietet. Sah jedoch schlimmer aus, als es am Ende war. Wir verbrachten also den ganzen Tag in Busch Gardens, was für diesen wirklich sehr abwechslungsreichen Park keine Minute zu wenig war.
Der zweite „Park-Tag" führte uns dann am Sonntag nach SeaWorld Orlando und sollte eine kleine Pechsträhne beginnen lassen. Zunächst war die Wildwasserbahn geschlossen, ebenso das Arktik-Haus mit den Eisbären, Pinguinen und so weiter. Später begann es noch wie aus Kübeln zu regnen, sodass wir einerseits die Delphin- und Seehund-Vorstellung nicht sehen konnten, andererseits auch die grossen Achterbahn Kraken geschlossen wurde (nicht zu tragisch, ich hatte ja freien Eintritt...). Das alles wurde noch getoppt, als wir am Abend bemerkten, dass meine Kamera spurlos verschwunden war. Bis heute habe ich keine Ahnung, wo die Kamera ist. Dies ist nicht weiter schade wegen der Kamera, da sie sowieso zuvor schon anfing zu spinnen und auch das Batteriefach defekt war (6 Jahre treue Dienste...), jedoch wegen den Fotos, die wir bis dahin gemacht hatten.
Als auch am Montagmorgen das Fundbüro nichts für uns hatte, machten wir uns dennoch einen schönen Tag in Discovery Cove, Anns Arbeitsplatz. Discovery Cove ist ein kleines Wasserparadies, das einen kompletten Gegensatz darstellt zu den anderen Freitzeitparks. Man wird hier keine Achterbahn oder sonstiges finden, dafür aber einen ruhigen, gemütlichen Strand, an dem man die Beine hochlegen kann, ab und zu eine Runde ins Wasser zur Abkühlung geht und im „kleinen Meer" mit einer Vielzahl von buntesten Fischen und vielen Riesen-Rochen schwimmt. Auch die Fütterung von der Rochen durften wir übernehmen und hatten eine Menge Spass dabei. Daneben ist alles Essen im Preis inbegriffen, sodass man sich - einmal drinnen - keine Gedanken mehr machen muss, auch nicht darum, dass zu vielBetrieb sei. Der Park ist auf 1000 Besucher täglich begrenzt. Alles in allem ging auch dieser Tag wieder sehr schnell vorbei. Am Abend haben wir dann noch Kamera und neue Schuhe gekauft (beides ein gutes Stück billiger in Amerika), und sind dann in die „Bauern-Stube", das deutschen Restaurant in Orlando. Der Besitzer - ein stattlicher Mann im besten Renten-Alter, war ganz aus dem Häuschen, als ich ihm erzähle, ich käme aus Schweinfurt - er hatte da seine Army-Zeit verbracht und schwärmte mir immer wieder von fränkischem Wein und Bier vor. Vor allem Bamberger Rauchbier sei ja so gut. Wenn man die ersten beiden hinter sich hätte... Neben einem guten Paulaner gab es (hessischen) Sauerbraten mit Rotkohl und Kloss für mich und Wiener Schnitzel mit Rotkohl und Spätzle für Ann. Vom Sauerbraten war meine Peruanerin nicht so wirklich überzeugt, dafür umso mehr von Schnitzel, Spätzle und vor allem dem Bier. So haben wir dann auch das erste Foto mit der neuen Kamera standesgemäß mit einem „Ein Prosit der Gemütlichkeit" (Chor aus mir, dem Besitzer und seiner Frau - Berlinerin) und bayrischen Trachtenhüten gefeiert.
Das war nun also auch mein erster Aufenthalt in den USA. Und ich muss zugeben, dass ich mich doch recht wohl gefühlt habe. Auch wenn man zwangsläufig zunimmt, da es einfach nichts Gescheites zu essen gibt, das auch noch bezahlbar ist. Kein Wunder, dass dieses Volk das d*** te der Welt ist... Und sehr auffällig war - auch für Ann, dass die Männer fast durchgehend sehr nett, manchmal sogar übertrieben freundlich sind, die Frauen dagegen eher grimmig schauen und sich auch so verhalten. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier wieder die Regel...
Mit dem Blog weiter geht es dann Ende Februar, wenn ich mit meinem Dad und Ingrid nocheinmal nach Florida reise, um Ann nocheinmal zu besuchen und diesmal den wirklichen Sommer zu geniessen!
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