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Frisch und munter beginnen wir den Tag nach der ersten Nacht in unserem Ersatz RV. Die ersten Mängel zeigen sich auch in diesem Gefährt. Trotz vollem HookUp funktionieren die USB Steckdosen schon mal nicht. Das können wir verschmerzen, da wir unsere Geräte einfach während der Fahrt mit unseren mitgebrachten USB Steckern an den beiden Zigarettenanzünderdosen aufladen.
Wir verabschieden uns noch bei unseren reizenden Campernachbarn von gestern abend und machen uns auf den Weg zu den Shoshone Falls bei Twin Falls, die nur 70 km entfert liegen. Wir fahren wiedermal durch vollkommen platte Plenne und folgen den Straßenhinweisen zum Shoshone Falls Park. Weit und breit ist nichts von Wasser zu sehen, wo soolen denn da mal Wasserfälle herkommen. Plötzlich biegen wir um eine Kurve und befinden uns völlig unerwartet in einem riesigen Canyon an dessen Rand nun eine Straße steil hinab führt. Welch ein Landschaftswechsel innerhalb von wenigen Metern. Wir können es kaum glauben. Vom Parkplatz aus hören wir bereits das Tosen des Snake Rivers, der uns ja schon im Grand Teton Nationalpark zunächst als kleiner Bach und Flußlauf begleitet hat. Nur wenige Meter vom RV entfernt sehen wir bereits die Gischt aufsteigen. Wir sind überwältigt davon, wie vollkommen unvermittelt sich die Natur hier verändert und laufen erstmal zum Shoshone Falls Overlook. Von dort aus haben wir einen hervorragenden Blick auf die wirklich beeindruckenden Wasserfälle und verstehen warum die Amerikaner hier von den amerikanischen, kleinen Niagarafällen sprechen. Trotzdem der Snake River im Sommer wesentlich weniger Wasser führt als im Frühjahr, blicken wir auf ein beeindruckendes Naturschauspiel. Im See, der sich unmittelbar vor den Wasserfällen bildet sehen wir sogar Motorbote mit Wasserskifahrern bis kurz vor die Wasserfallkante fahren und beobachten einen Pelikan am Rand des Wasserfalls beim Fischen.
Auch heute ist das Wetter wieder nahe an 90 Grad Fahrenheit und so stellen wir nach der Rückkehr zum WoMo fest, dass die Klimaanlage nur mangelhaft funktioniert. Der Luftstrom lässt sich nicht regulieren und bläst nur in Defroster Stellung auf die Windschutzscheibe.
Von den Shoshone Falls fahren wir Richtung Norden nach Sun Valley und weiter den Sawtooth Scenic Byway entlang. Über den Galena Pass gelangen wir durch eine landschaftlich unglaublich reizvolle Gegend in das Salmom River Valley. Der Salmon River entspringt hier als ganz kleiner Bachlauf und mündet erst nach etwa 420 Meilen in den Snake River in Idaho. Er gilt auch heute noch als der "Fluss ohne Wiederkehr", da er sich in seinem Lauf tiefe Canyon gegraben hat, die selbst bis 1950 nicht mit einem Boot befahren werden konnte.
Bei Sun Valley verlassen wir den Salmon River und biegen nach Nordwesten auf den Highway US21 ab, der uns durch hügeliges und bergiges Gelände auf dem Ponderosa Scenic Byway durch unberührte und bewaldete Landschaft zu unserem heutigen Campground, dem Kirkham Hot Springs Campground am South Fork Payette River führt. Auf diesen Campground freuen wir uns alle schon sehr, auch wenn er keinerlei Annehmlichkeiten (neben einem Plumpsklo) aufzuweisen hat. Das Besondere hier sind die Heißen Quellen, die direkt am Campground entspringen und zwischen 105 und 160 Grad Fahrenheit (entspricht 40,5 und 71 Grad Celsius) haben und an vielen Stellen wasserfallartig in den Payette River fließen. Wir springen daher gleich nach unserer Ankunft in Badesachen und liegen bereits kurz darauf in den angenehm temperierten Gumpen, in denen sich das heiße Wasser der Quellen mit dem kalten Wasser des Payette Rivers mischen. Wenn nicht die Zubereitung des Abendessens wäre, würden wir hier noch stundenlang in den natürlichen Badewannen liegen bleiben und wellnessmäßig weiter entspannen.
Es hilft alles nichts, irgendwann müssen wir dann doch aus den Badewannen rauskrabbeln. Wir entschädigen uns dann aber mit einem schönen Lagerfeuer, über dem wir Fleisch und Würstl braten. Bis spät in der Nacht genießen wir diesen wundervollen Ort der Erholung und schlafen gut neben dem Plätschern der Quellen und dem Rauschen des Payette Rivers ein.
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