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So nachdem es mir jetzt gerade den grössten teil meines Eintrages gelöscht hat, beginne ich nochmals von vorne.
Im Flughafen von Ecuador wurde ich von meinen 2.Gasteltern abgeholt. Zusammen mit einem Polizisten und einem Chauffeur fuhren wir vom neuen Flughafen von Quito, der eine Stunde ausserhalb liegt, zum Apartement. meine gastmutter tanya hatte mir bereits ein Ceviche bereit gemacht, das es zum mittagessen gab. Am Nachmittag begleitete ich sie zu ihrer Arbeit, wo ich auf dem Schreibtisch vor Müdigkeit einschlief. Als sie um 5 Uhr endlich Feierabend hatte, wurden wir vom Chauffeur abgeholt und wir fuhren zu Kiko's Büro. Er war auch so eben fertig und wir gingen, begleitet vom Polizisten ins historische Zentrum von Quito. tanya und ich betraten noch eine Kirche, die extrem viel Gold im innern hat, alles glänz wie verrückt. In den vier tagen, an denen ich in Quito war, traf ich mich mit verschiedenen Kollegen, die in der Schweiz im Autausch waren, ging mit tanya auf dem Souvenirmarkt einkaufen und im Regen GOkart fahren. Mit meiner Gastschwester Saskya ging ich noch an eine Party und wir machten zusammen Fondue.
Am Freitagmorgen brachten sie mich dann zu einem Busterminal, von wo aus eigentlich Busse nach Azogues fahren sollten. Es hatte zur Zeit aber keine Busse und ich fuhr mit einem öffentlichen Bus über eine Stunde zum grossen Busterminal von Quito. von dort aus konnte ich dann unbeschwert bis nach Azogues ins alte Kloster fahren, wo meine Gastschwestern mich bereits erwarteten.
Als ich ankam, begann ich sofort zu helfen. tische und stühle bereit machen, matrazzen in die Zimmer bringen und Zimmer einteilen. Es gab viel zu tun und es war gut, als die Nonnen uns Essen brachten! Als wir alles bereit gemacht hatten, gingen wir endlich schlafen. Am nächsten Morgen, bevor die Gäste ankamen, tauchte Mafer auf, für die der ganze Anlass organisiert wurde. Sie wird nämlich für immer im Kloster bleiben, denn sie hat sich entschieden ihr Leben Gott zuzuwenden und Nonne zu werden. Wir putzten sie raus, bis sie so schön war wie nie zuvor und niemals. Denn als Nonne darf sie kein Parfüm verwenden, sich nicht rasieren, geschweige denn sich schminken. Als bereits alle Gäste angekommen waren, verliess Mafer das Zimmer, gekleidet als wundervolle Braut. Die meisten Leute hatten sie seit über einem Jaht nicht mehr gesehen und machten gleich ein paar Fotos mit ihr. Die ersten tränen begannen zu fliessen, bereits bevor die zeremonie begann. Und als sie begann, wurde es noch schlimmer. Mafer betrat die Kapelle, begleitet von ihren Eltern, dahinter ihre Schwestern mit ihrem neuen Outfit, inklusive Kopftuch etc. Als der Priester die Messe eröffnete und die traurige kirchenmusik ertönte, erhöhte sich die Zahl der Schluchzer. Als dann der moment kam, als Mafer umgekleidet wurde, gab es praktisch keine trockene Augen mehr. Ihr wurden die Haare auf Ohrhöhe abgeschnitten und sie wurde eingekleidet, sie sah aus wie Jungfrau Maria danach. Nach dem Gottesdienst wurden wieder tausende von Fotos gemacht und es gab ein grosses Essen, vom Kloster offeriert. Den ganzen Abend lang wurde Mafer mit Fragen durchlöchert. Sie habe sich im Austauschjahr entschieden, Nonne zu werden. Die Welt befriedige sie einfach nicht. Gott hatte sie zu sich gerufen. Die meisten ihrer Kolleginnen kamen im Gedanken, sie mit sich nach Hause zu nehmen, doch als sie merkten, wie glücklich sie ist, akzeptierten sie ihre Entscheidung.
Am nächsten tag fuhren alle nach Hause, ich fuhr weiter nach Machala, um einen Freund zu besuchen. Da er selber in einem Kurs für die Uni war, unternahm ich viel mit seiner älteren Schwester. Wir fuhren zu einem Fluss, wo wir baden konnten und gingen bis zur Grenze zu Peru. Am nächsten tag gingen wir mit der ganzen Familie zu Wasserfällen, wo man auch baden konnte. Es waren ein paar mega schöne tage! Von Machala ging ich dann endlich in mein geliebtes Dorf, Portoviejo!
Ich unternahm viel mit meinen Gastschwestern, ging in den Ausgang und an den Strand. Es war noch das Länderspiel, Ecuador vs Paraguay. Ich schaute es mit einer Kollegin in einer Sportbar und es war ein riesiges Fest! Die Leute sind immer fröhlich, ob ein Gegentor oder ein tor fällt kommt nicht drauf an! Bei jedem tor wurde Musik laufen gelassen und die Leute begannen zu tanzen und Bier herumzuschmeissen. Ecuador gewann schliesslich 4:1! Danach wurde noch etwa 2h lang getanzt und gefeiert, Ecuador ist auf dem Weg zur WM!:)
An Ostern fuhr ich an den Strand mit Jhael, einer Kollegin. Wir wohnten im Hotel ihrer Eltern. Wir besuchten verschiedene Strände von der Provinz Manabi, unter anderem auch ein sehr touristisches Dörfche, Canoa. So ein richtiges Stranddorf ist es, mit Strohdächern! Es waren ein paar wundervolle tage!
Per Zufall erfuhr ich noch, wie viel die Angestellte verdient bei uns im Haus, 50$ pro Monat!
Als ich in Portoviejo war, ist noch eine 18-Jährige erschossen worden, als sie durch ein kleines Dorf fuhr mit dem Auto. Die Kugel durchquerte ihren Kopf und hielt erst in der Schulter von ihrem Freund an. Sie starb auf der Stelle. Momentan ist dies das Hauptthema hier und alle Eltern haben deswegen Angst ihre Kinder rauszulassen.
Am 1. April wurde meine Gastschwester Gabi noch 15 Jahre alt. Sie ging am Nachmittag mit ihren Freundinnen an den Strand und Anita und ich organisierten ihr eine Überraschungsparty, mit allen Verwandten! Wir machten noch eine Performance. Ihr gefällt nämlich die Boygroup One Direction extrem und wir verkleideten uns als sie und machten ein Playback!
Ich genoss meine tage hier sehr, und es fühlte sich an, als ob ich wieder im Austausch wäre, nur dass ich etwas freier war. Diesen Dienstag werde ich nach Guayaquil fahren und dort eine Nacht bleiben. Von dort aus nehme ich dann einen Bus direkt nach Lima, 24h Busfahrt!
Besitos desde Ecuador
Amina
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Mama Toll Amina, du machst ja viel und hilfst viel. Wir freuen uns auf dich, wenn wir deine Berichte live hören dürfen.
Luis Enrique Ortega Amina si vienes a Lima y necesitas algo me puedes llamar al celular 971334045. Un abrazo!!!
Bernadette Stähle Liebe Amina Deine Schilderungen wecken Interesse für mehr. Vielen Dank für deine Berichte. Liebe Grüsse Bernadette