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Die Fahrt nach Sa Pa verlief problemlos. Die Sitze/Betten haben sich wirklich als sehr bequem herausgestellt - man muss halt einfach auf dem Rücken schlafen, aber das geht gut.
Da wir die Dame, bei der wir die Tour gebucht haben, vor unserer Abreise nicht mehr gesehen haben, konnten wir auch nicht nach Details fragen. Wir wussten nur, wann unser Bus fährt und dass wir irgendeine Tour gebucht haben, alles andere war für uns noch unklar. So kommen wir ungefähr 45 Minuten zu früh in Sa Pa an. Es ist 5.15 Uhr am Morgen. Auch die anderen Reisenden wissen nicht so recht, was sie nun machen sollen. Diese haben jedoch eine Hotelangabe und wissen, was sie genau vorhaben. Nach ungefähr einer Viertelstunde kommt ein Mann mit einer Liste, auf der verschiedene Namen sind. Die meisten Anwesenden sind auf dieser Liste aufgeführt, wir und noch etwa 3 andere aber nicht. Der gut englisch und vietnamesisch sprechende Mann ist sehr hilfsbereit und sagt, wir sollen dort anrufen, wo wir die Tour gebucht haben. Da die Leute, die um diese Uhrzeit im Hotel arbeiten, meistens nicht gut englisch sprechen, hilft er uns das Ganze zu übersetzen und spricht mit denen am anderen Ende. So stellt sich heraus, dass wir in ungefähr einer halben Stunde abgeholt werden sollten. Wir setzen uns in ein Restaurant und trinken einen Tee.
Eine halbe Stunde geht vorbei, die anderen wurden in der Zwischenzeit auch abgeholt, wir stehen noch zu zweit da. Eine weitere halbe Stunde passiert nichts, dann rufen wir nochmals im Hotel an. Sie schicken glich jemand. Dann klappt es doch: Ein Mann holt uns mit seinem Roller ab und bringt uns ins Hotel.
Das Hotel macht einen sehr gepflegten Eindruck, in der Ankunftshalle hat es Liegestühle, Tische, ein grosses Frühstücksbuffet und sogar ein Cheminée. Da wir halb eingefroren sind, setzen wir uns ans Feuer und trinken einen warmen Tee. Die Angestellten hier sind sehr herzlich, sie kümmern sich gut um uns. Wir bedienen uns vom Buffet und warten, bis unser Zimmer frei ist. Vom Hotelinhaber erfahren wir dann auch, wie das Programm weitergeht.
Wie abgemacht warten wir um halb 10 Uhr vor dem Hotel auf unseren Führer. Das Wetter ist im Vergleich zu den letzten Tagen fantastisch. Die Sonne scheint, keine Wolke ist zu sehen. Während wir warten, kommen andauernd Damen in traditioneller Kleidung auf uns zu, fragen, ob sie uns begleiten sollen, von wo wir kommen, wie lange wir da sind etc. Dann kommt unser Führer und wir fahren zuerst einige Kilometer aus dem Dorf.
In einer Gruppe von ca. 10 Leuten wandern wir ins Tal herab, wo wir wieder auf den Nebel treffen. Dabei begleiten uns etwa 10 dieser einheimischen Frauen. Wir in Trekkingschuhen - sie z. T. wieder in Flipflops oder anderen Badelatschen. Der Weg ist eher schwierig, es geht alles hinunter, doch der Weg führt uns über kleine Bäche, grosse Steine etc. Es macht Spass so zu wandern.
Während dem ca. 4-stündigen Marsch geniessen wir die schöne Landschaft mit den unzähligen Reisfeldern. Im Moment ist nicht Saison, deshalb sind die Reisfelder eher ausgetrocknet oder stehen unter Wasser. Ungefähr im Juli / August wird hier alles grün sein, es muss ein fantastischer Anblick sein. Auch an vielen verschiedenen Bergdörfern kommen wir vorbei, wo die Einheimischen ihre selbstgemachten Waren verkaufen. Es hat zum Teil auch schöne Sachen dabei, aber nichts, was wir wirklich brauchen könnten. Die Frauen begleiten uns die ganze Zeit, sprechen mit uns, fragen. Am Ende ihres Dorfes wollen sie natürlich ihre Ware verkaufen. Da wir nichts kaufen wollen, das wir dann sowieso wieder nur wegwerfen, ist „unsere" Begleiterin nicht sehr zufrieden mit uns („I'm not happy with you"), aber was soll's. Man kann schliesslich nicht alles kaufen.
Bei einer einheimischen Familie gibt es Nudelsuppe und Omelette zum Mittagessen. Danach laufen wir noch etwas weiter und werden dann abgeholt. Den Rest des Tages nehmen wir es gemütlich, erkunden das Dorf und sind froh, dass wir eine Heizung im Hotelzimmer haben - wenigstens ein Ort, an dem es warm ist.
Am nächsten Tag werden wir von einer einheimischen Frau abgeholt. Diesmal sind wir eine kleinere Gruppe und spazieren gleich vom Hotel aus los. Ein junges und sehr sympathisches Paar aus Australien mit ihrem zweijährigen Sohn begleitet uns, so haben wir Unterhaltung. Er ist so süss. Wir wandern zu einem Wasserfall und zu einem „Festival" wo sich sehr viele Einheimische in ihrer traditionellen Kleidung aufhalten. Uns ist allen nicht klar, was das genau für ein Festival ist. Dann sehen wir aber, dass sie in verschiedenen Wettkämpfen gegeneinander antreten: Seilziehen, Wasser von Hand in Flaschen füllen, Instrumente spielen etc. Es ist interessant zu sehen, was die Vietnamesen für Traditionen pflegen.
Steil bergauf geht's zurück nach Sa Pa. Im Hotel gibt es Mittagessen, danach sitzen wir noch lange mit der australischen Familie zusammen. Am Nachmittag gehen wir in einen Bücherladen, wo wir unsere gelesenen Bücher gegen neue austauschen können. Danach sitzen wir in ein französisches Kaffee, trinken Tee und liegen dann gegen Abend wieder in den Sleepingbus, der uns zurück nach Hanoi bringt.
Die Tour hier im Norden war interessant, die Landschaft sieht auch hier wunderschön aus. Nach diesen Tagen in der Kälte sind wir aber froh, dass wir bald wieder in den Süden kommen, wo uns die sommerlichen Temperaturen erwarten.
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