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Reisebericht Indien
Mumbai & Goa
Das Land, seine Menschen und der Eindruck der bleibt
Ich habe insgesamt 5 Wochen in Indien verbracht und es war eine sehr bewegende Zeit.
Gelandet bin ich in Mumbai in den frühen Morgenstunden. Der Flughafen wirkt leer und so, als ob er seinen besten Tage bereits hinter sich hat. Allerdings ist das Personal wirklich sehr freundlich. Ich hatte zu Anfang meiner Reise große Schwierigkeiten den Rucksack, der nun meinen Inhalt für ein Jahr in sich trägt, auf meinen Rücken zu bringen. Doch das freundliche Personal am Internationalen Flughafen von Mumbai hat mir sofort geholfen.
Ich bin von Berlin Schönefeld über Muscat nach Mumbai geflogen. Auf dem Flug von Muscat nach Mumbai waren ich und meine Reisepartnerin die einzigen Europäer. Ich saß neben einem gebürtigen Inder im Flugzeug, der mich kurz vor der Landung mehr oder weniger fragte, ob ich für ihn das Papier zurEinreise ausfüllen könnte. Er konnte weder Schreiben noch Lesen und wir haben uns mit Zeigen und Deuten verstanden. Aus seinem Pass konnte ich entnehmen, dass er über 30 Jahre alt war und immer noch bei seinen Eltern zu leben scheint. Das war ein sehr bewegender Start in das Abenteuer Indien.
Es fällt bereits am Gepäckband auf, dass dieses Land nicht auf Platz eins für Touristen steht. Wirstanden also dort und um uns herum waren jedoch nur Inder, die Ihre Kartons, die nur vom Klebebandzusammengehalten wurden, vom Gepäckband holten.
Wenn man nun sein Gepäck hat verlässt man das Flughafengebäude und ist von der Hitze, die außen herrscht erst einmal überrascht, aber eins hat mich mehr überfallen: die Decke aus Dreck, die wie eine zweite Schicht unter den Wolken hängt. Kaum ein Sonnenstrahl durchdringt diese Schicht. Sie hängt so niedrig, ich hatte wirklich erst zu Kämpfen nicht dieses Gefühl von Enge zu spüren.
Nach diesen Eindrücken bin ich dann in ein Taxi gestiegen, dass mich zu meinen gebuchten Hotel gefahren hat. Der dortige Linksverkehr scheint nebensächlich wenn man durch die Straßen direkt am Flughafen fährt. Mein Hotel lag etwa nur 15 min vom Flughafen entfernt, direkt in einer der Armen-Gegenden. Die Straßen sind verdreckt, überall laufen Hunde und Hühner und Kinder spielen ohne richtige Kleidung auf den Straßen direkt neben Bergen von Abfällen. Die bunten und wunderschönen Sarees geben ein absolutes faszinierendes Bild.
Ich habe nur meine Sachen ins Hotel gebracht, habe mein Reiseführer und meine Kamera geschnappt und bin los. Ich bin einfach aus dem Hotel raus auf die Straße und herumgelaufen. Überall roch es nach verfaultem Essen nach Exkrementen und anderen undefinierbaren Gerüchen. Die Hunde, viele davon verletzt, kreuzen den Weg. Diese Tiere sind so eingeschüchtert, dass sie einen großen Bogen um einen Machen. Die Frauen, ob alt oder jung lächeln einem zu. Die Männer schubsen ihr Gegenüber an, um Sie auf einen Aufmerksam zu machen. Es werden Fotos gemacht, es wird gefragt ob sie Fotos mit einem machen könnten. Das Interesse ist groß.
Ich habe großes Glück, da heute ein Feiertag zu Ehren des Gottes „Ganescha" ist. Überall in der Stadt wird gefeiert die Leute sind ausgelassen. Es ist so bunt, so lebendig so unbeschreiblich faszinierend.
Ich fahre mit dem Tuk Tuk, wo man immer mit dem Taximeter fahren sollte, weil man sonst wirklich um sein Geld erleichtert wird! Genauso kaufe ich mir ein Ticket für den Zug und bin erst mal überrascht, dass dieser keine Türen besitzt und am meisten ist es eine Umstellung sich an getrennte Abteile zu gewöhnen. Männer und Frauen müssen auch im Restaurant getrennt sitzen, wenn sie nicht verheiratet sind.
Nicht mehr als einmal hätte ich die Lust gehabt dies nicht zu tun. Es ist mir schwer gefallen, als junge Frau aus Europa sich in diese, nicht emanzipierte Welt einzuordnen. Aber diese Kultur ist genauso interessant wie schockierend.
In der Stadt gibt es ebenfalls Busse, klimatisierte für mehr Geld, die allerdings komplett leer durch die Stadt fahren, oder die für das gesamte Volk, die ich lieber nutzte. Es wird laut Musik gespielt und zwar Justin Bieber :)
Man sitz dort im Bus, wo Schilder hängen, wie „Nicht auf den Boden spucken" und die Frauen sitzen in Ihren traditionellen Gewändern weit entfernt vom nächsten Mann und im Hintergrund läuft „Hey Baby".
Durch die öffentlichen Verkehrsmittel, die in Mumbai zahlreich zur Verfügung stehen, habe ich viele Sehenswürdigkeiten erleben können. Ich habe das „Gateway of Indi"a besucht, das Taj Mahal Hotel mit seiner Geschichte auf mich wirken lassen, eine Bootsfahrt zur „Elephant Island" gemacht und besonders der Waschplatz hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Nach einigen Tagen in Mumbai habe ich meine Reise in den Süden Indiens weiter fortgesetzt. Mit einem Zug ging es in einem der zahlreichen Schlafabteile 13 Stunden bis nach Margao, in die Region Goa.
Ich habe in Goa einen Monat freiwilligen Arbeit in einer Schule geleistet und unter einfachsten Bedingungen gelebt. So habe ich direkten Kontakt zu den Menschen der untersten Kaste aufbauen können und das reale Leben der Menschen vor meinen Augen gehabt.
Sie leben unter ärmlichen Bedingungen, schlafen in winzigen Räumen, die von den zahlreichen Familienmitgliedern völlig überfüllt sind, sie kochen unter freiem Himmel. Die Nahrung reicht oft nicht für alle Familienmitglieder. Wegen des großen Mangels selbst an dem Nötigsten gibt es viele Probleme, wie Krankheit oder Verletzungen durch die Lebensbedingungen.
Trotz all dieser Umstände wurde ich von den Menschen immer mit einer Herzenswärme aufgenommen, die mich überwältigt hat und mir tief im Gedächtnis bleibt.
Ob es nun Mumbai, Palolem, Old Goa, Panjim oder Margao war, in all diesen Orten wurde ich von Menschen umgeben, die mir das Gefühl gegeben haben, dass ich jederzeit um Hilfe fragen kann. Ich habe mich in keinem Moment unsicher oder bedroht gefühlt.
Die Kultur und das Land haben mich völlig positiv überrascht. Indien ist ein Land, das sowohl sehr fortschrittlich ist, aber auch ein Land, das in seiner Entwicklung in bestimmten Bereichen noch viele Jahre Hilfe und Unterstützung benötigt.
Man läuft durch die Straßen an einer riesigen Werbewand für Vodafon vorbei und in diesem Moment fährt gerade ein Ochsenkarren vorüber, der aussieht wie aus dem 19 Jahrhundert.
Indien ist kein Land das bereits durch den Tourismus verändert worden ist! Es ist ein Land, das noch echt ist, das in all seiner Pracht noch völlig unverbraucht ist!
Nach diesen 5 Wochen in Indien kann ich ein Fazit für mich persönlich ziehen: Ich kann Indien als Reiseziel nur empfehlen, wegen der Menschen, der Natur und der Kultur. Allerdings muss ich anmerken, dass Indien wirklich nur ein Land für Menschen ist, die entdecken und erleben wollen. Für Menschen, die ohne unseren alltäglichen Lebensstandard für einige Wochen auf ein Abenteuer gehen und sich begeistern lassen möchten.
Indien, du hast mein Herz erobert !
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