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So, hier sind wir wieder - spaet aber doch - mit viiiiielllleeeenn Neuigkeiten und um ein ganzes Stueck weiter westlich...und erzaehlen euch heute von BOLIVIEN...
Da wir ja eine ganze Weile in Brasilien verbrachten und dann bemerkten, dass uns gar nicht mehr allzu viel Zeit bleibt, beschlossen wir - nachdem uns zumal die Nachricht ueber die schlechten Strassen und Busse in Bolivien schon in Argentinien erreicht hatte :-) - direkt und ohne Umwege nach Uyuni, zur Salzwueste Boliviens, weiterzufahren... Das hiess fuer uns nahezu gesamt Bolivien zu durchqueren, was schon ein Abenteuer in sich ist...und davon soll dieser Eintrag nun erzaehlen...
Nach dem Pantanal in Brasilien gings erst mal los nach Corumba, in die brasilianische Grenzstadt, wo wir die Grenzformalitaeten zu erledigen hatten, die - nebenbei bemerkt wesentlich komplizierter sind als wenn man von Argentinien nach Brasilien faehrt... Dadurch hatten wir einen zwar nicht geplanten, aber schoenen Aufenthalt in Corumba, einer netten kleinen Kolonialstadt. Tja, zur Weiterfahrt nach Bolivien hatten wir dann die Wahl entweder den Death Train oder den Bus, der aber die Death Road runterfaehrt, zu nehmen... Wir entschieden uns fuer den Zug, der zwar halbwegs komfortabel war, wobei man aber wirklich bis zum Ende der Fahrt - unter heftigem Beben, Ruetteln und Krachen des Zugs - hoffen musste, dass er nicht entgleist. Schliesslich - mitten in Bolivien, genauer gesagt in Boliviens zweitgroesster Stadt Santa Cruz angekommen - stellten wir fest, dass unser Plan, auf direktem Weg nach Uyuni zu fahren wohl nicht aufgehen wuerde...einerseits wegen der Buszeiten, andererseits wegen der Busstrecken und vor allem weil doch keine Strasse in Bolivien gerade ist, sondern sich alle schlangenfoermig in Serpentinen an den Bergen in die Hochlaender emporziehen :-0
Also verbrachten wir erstmal einen schoenen Tag mit Shopping und Sightseeing in Santa Cruz... wo wir bereits feststellen konnten: Bolivien ist anders! ...anders! - Wieso? In den Strassen Boliviens leuchten in bunten Farben die traditionellen Gewaender der indigenen Frauen - ihre Kinder oder ihr Habe auf den Ruecken gebunden, aber nicht nur das...auch die bunten Strassenstaende und die Maerkte leuchten einem von weitem entgegen (Es gibt echt Maerkte und Strassenstaende wie Sand am Meer oder besser gesagt wie Lamas in Bolivien...dafuer wird man aber einen Supermarkt genauso selten finden wie ein Lama in Oesterreich :-) Und wenn wir schon vom Einkaufen reden, dann sei hier angemerkt, dass man in Bolivien wirklich alles kaufen kann, das man haben moechte, weil das Geld hier kaum was wert ist...wo wir schon wieder beim Shopping sind..und apropos: unsere Rucksaecke sind bereits zum Bersten voll :-)
So...nach unsrem Stopp in Santa Cruz gings dann weiter mit einem Bus nach Sucre, der eigentlichen Hauptstadt Boliviens, einer wunderschoenen Kolonialstadt mitten in die Berge gebaut...echt eine gewaltige Aussicht... Tja, und unser Aufenthalt war wirklich sehr kurz, da wir nur auf den naechsten Bus warteten, aber wir nutzten die Zeit und machten eine kurze Taxitour mit dem wahrscheinlich liebenswuerdigsten Taxifahrer der Welt...zum Mirador und La Recoleta, von wo aus man einen tollen Ueberblick ueber die Stadt hat...und schon mal Hoehenluft schnuppern kann (denn die Stadt liegt schon auf ca. 2700m Hoehe).
Von Sucre aus gings dann nur noch bergauf - was die Hoehe betrifft - und bergab mit der Qualitaet der Busse, der Strassen...und unserer Gesundheit :-( Aber der Reihe nach: Die Busse...man ahnte schon beim Einsteigen, dass was nicht stimmen konnte...Kinder kamen rein und sangen Lieder wie "Gott schuetze euch" und "Gute Reise", die Reifen waren wie beim Traktor und die Busse machten aehnliche Geraeusche...das Gepaeck fuhr am Dach des Busses mit...manchmal auch die Leute (bei den Minibussen)...erwaehnten wir schon dass Bolivien anders ist?? Tja, nach wenigen Metern unserer Reise stellten wir fest, dass diese Busreise ueber Potosi nach Uyuni nicht so ohne sein wird - die "Strassen" (unbefestigt, erdig und staubig, ohne Leitschienen) fuehrten kurvig die Berge rauf...und ein paar Handbreit neben der Strasse ging es steil bergab...kleine Kreuzchen und Kapellen an den Strassenraendern zeugten von der Gefaehrlichkeit des Unterfangens (und von der nahezu Unmoeglichkeit einem entgegenkommenden Auto auszuweichen)...tja, wir hofften dass uns die Gesaenge und Gebete der Kinder heil ankommen lassen wuerden... "phuuu"
Endlich heil angekommen in Potosi (in der Nacht sah man gottseidank die steilen Abhaenge dann auch nicht mehr) stellten wir fest, dass die Hoehenluft doch mitunter anstrengend werden koennte. Potosi - die bolivianische Stadt, die fuer ihren Silberabbau bekannt ist und nebenbei noch die hoechste Stadt der Welt ist (ueber 4000 Hoehenmeter) - war nur ein kurzer Zwischenstopp auf der Fahrt nach Uyuni. Auch diese Stadt ist mitten in die Berge hineingebaut und man findet - wie in allen bolivianischen Staedten jede Menge Marktfrauen und auch Schuhputzjungen, was schon ein erstes Zeugnis von der Armut des Landes ist...
Weiter gings dann endlich nach Uyuni - unserem eigentlichen Ziel. Vorbei an unzaehligen Bergdoerfern, an den Doerfern der Minenarbeiter von Potosi, vorbei an Indigenas beim Schafe, Lama oder Kuehehueten, vorbei an Pferdewaegelchen und Ochsenkarren quer durchs suedliche Bolivien...kamen wir endlich an in Uyuni...einer kleinen Stadt, die auf den ersten Blick wie ausgestorben wirkte und uns mit Eiseskaelte empfing *brrrr*(es hatte Minusgrade). Im Wahrsten Sinne des Wortes waren wir benommen von den schwindelerregenden Hoehen...Uyuni liegt auf ca. 3500 m Hoehe und wir wurden beide etwas hohenkrank...Kopfweh, Schwindel, alle Zustaende... da hiess es fuer uns erst mal ab in die Apotheke...neben den chemischen Mittelchen helfen auch das Kauen von Cocablaettern und der Cocatee ausgezeichnet gegen Hoehenprobleme... :-) ...und dann gabs erstmal eine Weile Entspannung, bevor wir am naechsten Tag unsere Tour in die Uyuni-Salzwueste starteten... *wow, ganz schoen anstrengend, aber geschafft :-) *
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